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Sketche mit Fremdwörter

Witzige Bühnenszenen über Missverständnisse durch Fremdwörter

Übersicht

Sketche für zwei Personen

Sketche für drei oder mehr Personen

Sketche für zwei Personen

Immer diese Fremdwörter

Die Sprecher sollten verkleidet (evtl. als Opa und Oma) vortreten

Darsteller(in) Text
F: (in die Zeitung schauend, kopfschüttelnd) Nein, also so was .....
M: Steht was schlimmes drin?
F: Stell dir vor, in Indien haben sie 2 Mill. Menschen integriert.
M: Na und?
F: Na, gesunde friedliche Menschen! Also ehe ich mich integrieren ließe ....
M: Ja ...?
F: Eher würde ich KALAHARI begehen!
M: KALAHARI? Was meinst du denn damit?
F: Du hast aber auch keine Allgemeinbildung; KALAHARI ist, wenn man sich selbst ein Schwert in den Bauch piekst. Früher hat das in Indien jeder echte SAMOWAR gemacht.
M: Das war nicht in Indien, sondern in Japan und das waren keine SAMOWARS sondern Samurais, auch war das nicht KALAHARI sondern Harakiri.
F: Jetzt redest Du Unsinn, Harakiri ist doch die Hauptstadt auf den PYJAMAS.
M: Du meinst die Bahamas, Pyjamas trägt man im Bett.
F: Na, das geht doch gar nicht, jeder weiß doch das der PYJAMA der höchste Berg in Japan ist!
M: Jetzt meinst Du den Fudschijama.
F: Sooo na ja ... ist ja auch egal, ich trage eben nur Nachthemden. Du musst mich auch immer verbessern. Du bist richtig AUTRITIV.
M: Ich möchte Dich ja nicht ärgern, aber das heißt Autoritär
F: Ja, das auch ..., gestern warst Du so lieb zu mir. Du bist so wechselhaft. Sei doch mal ein wenig KONSTANZ.
M: Jetzt meinst Du bestimmt Konstant und nicht Konstanz, das ist nämlich eine Stadt am Bodensee.
F: Ja wie soll ich das denn wissen, Du verreist ja nie mit mir. Übrigens Müllers waren beide in NEPAL. Frau Müller erzählte mir, das sie den schiefen Turm von PIZZA gesehen habe.
M: Pisa, nicht Pizza!
F: Na Müllers werden schon wissen welchen Turm sie gesehen haben. Herr Müller ist ein sehr gebildeter Mann. Wenn er Bücher sieht geht er ran wie LEKTOR an die Buletten.
M: Hektor mein Schatz, nicht Lektor. Hektor war ein griechischer Held.
F: Das weiß ich doch, so wie die beiden Kastor und BRAUCHSEL.
M: Jetzt meinst Du Kastor und Polux.
F: Ist Kastor nicht ein Mann, der in der Kirche auf dem HORMONIUM spielt?
M: Nein! Das ist ein Kantor, und der spielt nicht auf einem Hormonium, denn mit Hormonen hat das nichts zu tun. Der spielt auf einem Harmonium.
F: JAAAAA, jetzt fällt es mir wieder ein, die Hormonen sind eine Sekte in Amerika, bei denen darf jeder Mann drei Frauen haben.
M: Nein , die heißen Mormonen ...
F: Was würdest Du tun, wenn Du ein Hormone wärst, und drei Frauen hättest?
M: Drei Frauen....... so wie Dich?
F: (schaut den Mann erwartungsvoll an) Ja .....?
M: Ich glaube dann..... (kurze Pause) dann würde ich wie ein echter SAMOWAR, KALAHARI begehen.

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Koslowski’s Kinder

Autor: unbekannt

Personen: Ein Mann und eine Frau
Dauer: ca. 5 Minuten
Repuisiten: Wohnzimmer mit Sessel, Zeitung, Besen

Darsteller(in) Text
Mann: (sitzt im Sessel, liest Zeitung)
Frau: (putzt mit Besen das Heim)
Mann: (lässt die Zeitung sinken und denkt nach...) Hast du eigentlich schon mal die Kinder von Koslowski gesehen? Die sind so klein, die sehen aus wie richtige kleine Pyrenäen!
Frau: Pyrenäen? Du meinst wohl Pygmäen?
Mann: Nein … das sind doch die kleinen Punkte auf der Haut, wo man von braun wird!
Frau: Wo man von braun wird … wo man von braun wird … das sind Pigmente!
Mann: Pigmente? Ist das nicht das Zeugs, wo die alten Ägypter drauf geschrieben haben?
Frau: Das war Per-ga-ment! Da haben übrigens die Griechen drauf geschrieben!
Mann: Nee, das kann aber nicht stimmen. Das hatte ich neulich im Kreuzworträtsel, da hab’ ich bei der Zeitung angerufen, und der Legionär hat mir Recht gegeben!
Frau: Der Mann von der Zeitung war ein Redakteur... oder Lektor!
Mann: DAS war doch der olle Grieche mit dem Schwert!
Frau: Das war HEKTOR! (Sie wird zunehmend lauter und unbeherrschter!)
Mann: (belehrend, ruhig) Nein mein Schatz, das ist das Zeug, das die Götter trinken!
Frau: Das heißt NEKTAR!
Mann: Oh, oh, oh … meine Liebe, Nektar ist ein Fluss in Süddeutschland... da hab ich früher immer mit Karl-Heinz am Ufer gesessen und gesungen: Bald gras’t ich am Nektar, bald gras’t ich am Rhein... ein schönes Dutt haben wir da gesungen!
Frau: Was Ihr gesungen habt, war ein DUETT!
Mann: Duett? Ist das nicht, wenn 2 Männer mit Pistolen auf einander schießen?
Frau: (bei „Pistolen“ wird sie hellhörig und holt aus einer Schublade einen Revolver. Sie nähert sich Ihrem Mann von hinten) DAS - IST - EIN - DU - ELL!
Mann: Duell? Na, das ist doch das runde, schwarze Loch im Berg, wo der Zug durchfährt...
Frau: (Ein Schuss fällt, der Mann klappt zusammen. Die Frau pustet kurz in die Pistolen-Mündung und schaut ins Publikum) Und DAS hätte ich schon bei Hektor tun sollen!

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Zwei Putzfrauen machen eine Pause

Darsteller(in) Text
Emma: So Marie, jetzt machen wir aber eine Pause!
Marie: Ja, das machen wir, lange brauchen wir ohnehin nicht mehr. Ich war nämlich beim Chronologen und der hat mir ein Mikroskop gestellt.
Emma: Das heißt nicht Mikroskop, sondern Horoskop.
Marie: Das ist doch egal, also der Horoskopologe hat mir gesagt ...
Emma: Du meinst der Astrologe, der stellt nämlich das Horoskop.
Marie: Aber Emma, ein Astrologe ist doch ein Handschriftendeuter.
Emma: Nein Marie, ein Handschriftendeuter ist doch ein Grafologe.
Marie: Das weiß ich ganz genau, ein Grafologe ist ein Lehrer an der Schule.
Emma: Aber Marie, das verwechselst du, ein Lehrer ist ein Pädagoge.
Marie: Ein Pädagoge hat was mit der Krankenkasse zu tun. Die haben mich wegen meiner Plattfüße zum Pädagogen geschickt.
Emma: Plattfüße? Da bist du doch sicher beim Orthopäden gewesen.
Marie: Das ich nicht lach', ein Orthopäde hat doch was mit der Rechtschreibung zu tun!
Emma: Jetzt hör aber auf, du bringst ja alles durcheinander. Rechtschreibung - das ist doch ein Ortograf.
Marie: Hör auf mit dem Ortograf. Diese Brüder habe ich gefressen, da hat einer einmal meine Familie vergrößern wollen!
Emma: Ein Ortograf hat deine Familie vergrößern wollen?
Marie: Ja, der hat mit seiner Balalaika knipsen wollen!
Emma: Ich verstehe, der hat deine Familie mit seiner Leica knipsen wollen. Wie kommst du auf Balalaika?
Marie: Weil du ballaballa bist. Ich habe es dir bloß verständlich machen wollen.
Emma: Jetzt hör auf, einer der fotografiert ist doch kein Ortograf, sondern ein Fotograf, der mit der Leica knipst!
Marie: Also ist das möglich! Fotograf, das ist doch ein Plattenspieler.
Emma: Das war ein Phonograph, heute sagt man Grammofon.
Marie: Wie kannst du nur, Grammofon, das ist ein sprachwissenschaftlicher Gelehrter.
Emma: Du bist unmöglich, ein sprachwissenschaftlicher Gelehrter ist ein Grammatiker.
Marie: Nein, Emma, mir graust's vor dir. Pass einmal auf, das musst du doch wissen. Ein Grammatiker schreibt doch so schaurige Theaterstücke wie 'Othello oder der Mord war nicht nötig'.
Emma: Du meinst Othello, 'der Mohr von Venedig' und nicht der 'Mord war nicht nötig'. Und das sind Dramatiker, die so was schreiben.
Marie: Nein, das stimmt nicht, Dramatiker kriegen keine Luft, wenn sie die Treppe hinaufgehen.
Emma: Marie, ich bitte dich, das sind doch Asthmatiker.
Marie: Mach keine dummen Witze, Asthmatiker sind arme Leute, die kriegen immer ein Reißen in den Gliedern, wenn es regnet.
Emma: Das sind doch Rheumatiker.
Marie: Emma, in Krankheiten kenne ich mich aus, Rheumatiker zucken immer so zusammen.
Emma: Hör jetzt endlich auf mit dem Blödsinn, die, die immer so zusammenzucken sind Neurotiker.
Marie: Neurotiker ist mein Bruder, der ist Steuermann auf einem Frachtschiff.
Emma: Ist ja gut, dein Bruder ist ein Nautiker und kein Neurotiker.
Marie: Du kannst froh sein, dass der dich nicht hört, der täte dich zum Duett auffordern.
Emma: Aber ich kann doch gar nicht singen.
Marie: Singen, von wegen, der tät dich zusammenschießen oder mit dem Säbel aufspießen.
Emma: Ach so, du meinst, der täte mich zum Duell fordern. Wenn zwei sich bekämpfen, dann ist das ein Duell.
Marie: Zwei stehen sich nie gegenüber, das sind immer noch zwei dabei und das sind dann also vier oder ein Quartal.
Emma: Vier sind ein Quartett und die singen.
Marie: Quartett, dass ich nicht lache, Quartett ist ein Boden, den man kreuz und quer verlegt.
Emma: Aber Marie, das ist doch ein Parkett.
Marie: Ich will dir einmal etwas sagen. Wenn du einmal in eine bessere Gesellschaft kämst, dann halt lieber deinen Mund, du blamierst dich bloß. Pass auf, ich will's dir erklären, wenn so eine Gesellschaft beisammensitzt, beim Essen und Trinken, das ist ein Parkett.
Emma: Nein Marie, das ist ein Bankett, ein Festbankett.
Marie: Bankett, das ist im Kino, erstes, zweites, drittes Bankett.
Emma: Spinnst jetzt du oder ich? Der Kinoplatz ist ein Parkett, erstes, zweites oder drittes Parkett.
Marie: Du schlägst dich doch mit deinen eigenen Worten. Du hast grad behauptet, das Parkett ist ein Fußboden!
Emma: Und das stimmt ja auch!
Marie: Du kannst doch nicht behaupten, dass die Leute im Kino auf dem Fußboden sitzen.
Emma: Meine liebe Marie, die sitzen ja auch nicht auf dem Parkett, sondern im Parkett!
Marie: Komm jetzt hören wir auf zu streiten. Was ich dich schon lange fragen wollte: Wohin geht's im Urlaub?
Emma: Dieses Jahr geht's an den Bodensee.
Marie: Na hoffentlich ist bis dahin der Krieg aus!
Emma: Spinnst du? Dort ist doch kein Krieg.
Marie: Ja, wenn ich dir's sag. Hörst du kein Radio?
Emma: Aber sicher, ich hab sogar zwei!
Marie: Dann schalt es morgen früh ein. Erst heute morgen haben sie es wieder gebracht. Konstanz - gefallen - fünf
Emma: Oh Marie, das ist doch der Wasserstand!
Marie: Ach so, dann geh ich mit dir und wir machen eine Kreuzfahrt.

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Sketche für drei oder mehr Personen

Eine ganz gepflegte Konversation

Quelle: Cosmopolitan 4/84

Darsteller(in) Text
Sprecher: Wer wirklich gebildet sein will, streut auch mal ein Fremdwort ein. Und kann dabei Pech haben. Hören wir die Unterhaltung von zwei Pechvögeln:
Marion und Bernhard treffen einander nach langer Zeit wieder. Die Freude ist groß, zumal beide sich an die ausgezeichneten, tiefgründigen Gespräche erinnern, die sie früher miteinander geführt haben. Viele Jahre sind seither ins Land gegangen. Und entsprechend viel gibt es jetzt zu erzählen – auf dem gewohnt hohen Niveau, versteht sich.
Bernhard: Wir sollten nicht hier auf der Straße herumstehen, sondern unsere Konservation bei einem guten Menuett fortsetzen. Was hältst du davon?
Marion: Das wäre ein großes Plissee für mich. Aber glaubst du nicht, daß die Tanzmusik stören würde? Wie wär's, wenn wir einfach essen gehen würden?
Bernhard: Das meine ich doch - ein Menuett mit fünf Gängen in einem Niveau-Cousine-Restaurant.
Marion: Hat deine Cousine jetzt einen Astronomie-Betrieb?
Bernhard: Wieso meine Cousine? Also, gehen wir.
Sprecher: Sie gehen in ein Nouvelle-Cousine-Restaurant und lassen sich zu einem Zweiertisch führen.
Bernhard: Möchtest du dich auf diesem Stuhl präsentieren, Marion?
Marion: O ja, von hier aus habe ich eine wunderbare Akustik über das ganze Lokal.
Bernhard: Vor dem Essen sollten wir ein Aperitivum zu uns nehmen. Ich empfehle einen Sherry Sakko.
Marion: Einen was?
Bernhard: Einen trockenen Sherry. Und was möchtest du essen?
Marion: Am liebsten wäre mir ein Steak, so richtig welcome gebraten.
Bernhard: Ich mag es ja lieber medium.
Marion: Ein Steak als Medium, das ist interessant. Aber glaubst du, daß bei Spirituosen-Sitzungen überhaupt etwas herauskommt?
Bernhard: Ich weiß zwar nicht, wie du auf diese Thermik kommst, Aber ich jedenfalls halte gar nichts von Geisterbeschwörungen und diesem ganzen Ökonomismus.
Marion: Mich interessiert das schon. Ich habe gerade etwas über das Debakel von Delphi gelesen. Der Hysteriker, der das geschrieben hat, war wirklich ein Exporteur auf diesem Gebiet.
Bernhard: Kann ja sein. Aber oft infizieren sich diese Leute ja selbst nicht mit dem Zeug, das sie da schreiben.
Marion: Der schon. Obwohl ich natürlich auch finde, daß so etwas immer ein Ministerium bleiben wird.
Bernhard: Du meinmst bestimmt ein My... äh, Müh... äh, na ja, ich weiß schon, was du meinst.
Marion: Jedenfalls ist es Glaubenssache. Genauso wie die Religion. Es kann ja auch keiner beweisen, ob damals wirklich die drei Waisenkinder mit Weihrauch und Möhren zum Jesuskind gekommen sind, als es in der Grippe lag.
Bernhard: Lassen wir das doch. Ich halte mich lieber an die Wirklichkeit, ich bin ein knallharter Relativist.
Marion: In deinem Shop mußt du das ja auch. Du hast doch inzwischen bestimmt unheimlich resümiert.
Bernhard: Reüssiert heißt das, Marion! Natürlich habe ich das, ich bin schließlich ein Profi. Aber man sagt ja ganz zu Recht: Der Profi gilt nichts im eigenen Land.
Marion: Heißt das nicht: Profit gilt nichts im eigenen Land?
Bernhard: Ist ja auch egal. Ob Profis oder Armaturen - was zählt, sind sowieso nur gute Beziehungen. Ohne die hätte ich wahrscheinlich auch nicht in die Sozietät einsteigen können.
Marion: Ach, du bist ein richtiger Sozialist? Das wollte mein Bruder ja auch. Aber dann hat er sich für den Staatsdienst entschieden. Und jetzt ist er immerhin schon Studienacessoire.
Bernhard: Das hat er richtig gemacht. Im gymnastischen Zweig gibt's sichere Aufstiegsschanzen. Und was macht dein anderer Bruder?
Marion: Der ist Pornithologe geworden.
Bernhard: Ja, ich erinnere mich, er hat schon immer viel von Vögeln verstanden.
Marion: Kein leichter Beruf bei den klimakterischen Bedingungen in unseren heimischen Religionen.
Bernhard: So einen Beruf könnte ich nie ausübern, ich bin nämlich algerisch gegen Federn.
Marion: Und dagegen kann man gar nichts tun?
Bernhard: Nein, da kann ich nur profilakonisch handeln und mich von allen Federn fernhalten.
Marion: Ich schreibe dir mal die Adresse von einem guten Terminologen auf. Der ist wirklich eine Konifere für alles, was mit Allergien zu tun hat, ein anerkannter Alligator.
Bernhard: Danke, das ist lieb von dir. Den werde ich dann bald mal konfrontieren.
Marion: Wichtig ist natürlich, daß er erst einmal eine genaue Analyse macht. Aber als Analphabet ist er auch sehr gut.
Bernhard: Kann ja sein, daß diese ganze Sache mit der Analphrase zu tun hat.
Marion: Die Ursache zu finden ist wirklich eine Syphilisarbeit. Aber der gibt sich die Mühe, der ist ganz genital auf diesem Gebiet.
Bernhard: Jetzt wollen wir aber meine dumme Krankheit nicht so hochsterilisieren. Irgendwie findet man immer eine Synthetik, mit so einem Leiden zu leben. Laß uns von was Schönerem reden.
Marion: Da gehe ich ganz mit dir kondom. Hättest du Lust, mich morgen abend ins Konzert zu begleiten? Die Berliner Physiker spielen.
Bernhard: Gern. Und was spielen sie?
Marion: Mozart! Mozart ist doch mein Lieblingskommunist.
Bernhard: Ich schätze seine Musik auch sehr, sie hat so leichte Alimente in sich. Das geht ins Ohr, ein echter oraler Genuß. Nach dem Konzert gehen wir dann irgendwohin, wo wir uns amüsieren können.
Marion: Gern, ich kenne ein nettes Amü... äh, Ami... äh, Animierlokal ganz in der Nähe des Konzertsaals.
Bernhard: So, jetzt wollen wir erst einmal etwas zu essen ordinieren. Hast du dein Menuett kontempliert?
Marion: Ich nehme ein Kondom Bleu.
Bernhard: O ja, etwas Pariserisches, das ist eine kulminarische Delikatesse. Und danach, als Dissens?
Marion: Ich weiß noch nicht, die vielen fremden Vokale irisieren mich etwas.
Bernhard: Mich auch. Die könnten hier wirklich die deutsche Sprache benutzen. Bei den gastronomischen Preisen!
Marion: Natürlich. Es gibt bestimmt viele Gäste mit nicht so hohem Bildungs-Nivellement. Die verstehen das dann gar nicht.
Bernhard: Aber das sind gerade die, die ständig Fremdworte in ihre Sprache intrigieren. Weil sie damit importieren wollen.
Marion: Ja, und der Affekt, den sie erzielen, ist diagonal entgegengesetzt.

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Was blieb dem Mann denn anderes übrig

Autor: unbekannt, Text leicht überarbeitet

Personen: ein Richter, ein Mann, eine verletzte Frau.

Darsteller(in) Text
Richter: Angeklagter, erzählen Sie noch mal den ganzen Hergang!
Mann: Also, das war so. Ich komme eines Abends heim. Sitzt meine Frau da mit einem Buch. Frag ich: Was machst du da?
Frau: Ich lerne Französisch.
Mann: Was lernst du grad?
Frau: Das Sonnendach des Handtäschchens ist die Herrin des Zuhälters 15.
Mann: Was? Das ist doch unmöglich.
Frau: Aber ja, hör doch selbst, „La Marquise de Pompadour est la Maîtresse de Louis XV“.
Mann: Das heisst: Die Marquise von Pompadour war die Mätresse von Ludwig dem 15.
Frau: Nein, das musst du wörtlich übersetzen: La Marquise → das Sonnendach, Pompadour → Handtäschchen, La Maîtresse → Herrin, Louis → Zuhälter
Mann: Wer hat dir denn das beigebracht?
Frau: Das hat mir mein Liktor beigebracht.
Mann: Das heißt nicht Liktor sondern Lektor.
Frau: Nein, Lektor das war ein trojanischer Held.
Mann: Der heißt doch Hektor.
Frau: Nein, nein, da täuscht du dich, Hektor ist ein Flächenmaß.
Mann: Das heißt nun wieder Hektar!
Frau: Aber nein Liebster, Hektar ist ein Göttertrank.
Mann: Nektar, nicht Hektar, zum Donnerwetter.
Frau: Aber Liebchen, das weiß ich nun ganz bestimmt. Nektar, das ist ein Fluss, da gibt’s doch ein Lied „Bald gras ich am Nektar, bald gras ich am Rhein“. Das sing ich immer mit meiner Freundin und wir singen es im DÜTT!
Mann: Duett, DUETT!
Frau: Nein, Duett ist, wenn zwei Männer sich wegen einer Frau umbringen.
Mann: Das heißt Duell!
Mann: (zum Richter) Da fiel mein Blick auf ein Messer, das auf dem Tisch lag, ja und damit hab ich zugestochen.
Richter: Ich hätte es schon bei Liktor getan!

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