Der Museumsbesuch, Geburtstagssketch – Festgestaltung

Der Museumsbesuch

Sprecher(in) Text
Reiseleiter: Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir kommen zum Höhepunkt unserer heutigen Museumsführung. Treten Sie ein in diesen besonderen Raum des Museums (zum Publikum). Es ist heute wieder brechende voll hier. Typisch! Billigmann ist eben immer etwas schneller als andere. (Reisegruppe sieht sich wenig interessiert in dem Bildersaal um) So, meine Herrschaften: hier sehen Sie das Hauptwerk unserer Gemäldesammlung von ………………………… {Vater der Frau} dem Ersten von Pinsel und Quast (er zeigt auf die hinter dem Bilderrahmen sitzende Frau)
Reisender: Entschuldigen Sie bitte, Herr Reiseleiter, aus welcher Epoche ist dieses Werk?
Reiseleiter: Als der Künstler ………………………… {Vater der Frau} aus ………………………… {Wohnort} sein Werk vollendete, hatte er den Höhepunkt überschritten. Leichte Andeutungen finden Sie noch in der glatten rötlichen Haarpracht dieser Frau und in dem geringen Faltenwurf: Ansonsten ist alles intakt. Die Nase der Frau ist zum Beispiel von Golf beeinflußt, die Gestalt ist eher früher ………………………… {Straßenname}-Stil.
Reisender: (ruft dazwischen) Und wer soll das sein?
Reiseleiter: Eine Angehörige des ………………………… {Nachname Frau}-adels in der Blüte ihrer Jahre. Name, Geburtsdatum und Adresse sind nicht überliefert. Dennoch erzählt uns das Bild einiges über ihre Lebensumstände und Lebensgeschichte. Der gesamte Aufbau des Bildes zeigt deutlich, daß noch mehrere Dinge in ihrem Leben eine Rolle spielten. Vielleicht Kinder?
Reisender: Was für Kinder?
Reiseleiter: {Name des Kindes} von {Nachname}
Reisende: (genervt) Jetzt lassen Sich sie sich doch nicht immer von solchen dummen Fragen unterbrechen!
Reiseleiter: (zum Publikum) Typisch für solche Reisegruppen.
Reisende: Ist das Material, womit das Bild gemalt wurde auch ………………………… {Nachname}isch?
Reiseleiter: Nein, nein. Das ist Fassadenfarbe. Eine zarte Andeutung des Künstlers auf die Leidenschaften dieser Dame. Ich sehe, Sie sind überrascht? Ja auch diese Dame hat ihre Leidenschaften. Zeitgenossen berichten, daß sie eine Reiselustige ist, sich gerne aufs Glatteis begibt, gerne bastelt, ohne Garn näht und ………………………… {Ehemanns} Gulasch und Rouladen verzehrt.
Reisende: (zeigt auf die Hände der Frau, vorwitzig) Und warum hat sie so schöne (schmutzige) Fingernägel?
Reiseleiter: (tadelnd, verzweifelt) Auch damit verrät der Künstler eine große Schwäche der Frau. Was hat sie sich schon mit der Pflege der Blumen abgemüht. Sie hat sich sogar einen Gärtner zugelegt, der ihre Anweisungen in die Tat umsetzen sollte.
Reisende: (schüchtern) Ich finde, dass sie aber schöne lange Finger hat.
Reiseleiter: (belehrend) Auch damit will uns der Maler etwas sagen. Achten Sie auf den Zeigefinger der rechten Hand. Er ist links verdreht, einfach überlang gemalt. Ganz so, als würde sie jede Minute eine Flasche Obstler öffnen.
Reisende: Ich hätte bei ihren Händen auf eine Lehrerin getippt.
Reiseleiter: Das haben Sie gut beobachtet. Sie ist eine Flaschenleererin sondergleichen. Zeitgenossen berichten, daß Sie im Leeredilierium gerne flirtet.
Reisende: (vorsichtig) Also, Herr Reiseleiter, ich hätte da noch eine Frage. Wen ich das so richtig sehe, hat diese Dame eine dicke Tittulatur!
Reiseleiter: (lobend) Sehr gut. Das ist kein Wunder! Thekenturnen, tanzen, Eingroschen-eierschaukeln, kegeln sowie ein hervorragender Masseur halten ihren Körper in Form.
Reisende: Ist das Werk schon altbausaniert?
Reiseleiter: Nein, noch nicht. Sie ist noch im Originalzustand.
Reisende: (bewundernd) Also, das finde ich beachtlich. Ich bin ganz sprachlos. Gott erhalte ihr diesen Zustand. Und so ein imposantes Werk gibt es nur in ………………………… {Wohnort} zu sehen?
Reiseleiter: Meine liebe Dame! Ein solches Werk zu verstecken, das wäre reiner Egoismus. Nein, es wurde schon an bedeutenden Plätzen der Welt gezeigt: in Kamp-Lintfort, Moers, Sonsbeck, Willingen und in allen wichtigen Vergnügungsorten der Erde. Demnächst auch in Bemerode.
Reisende: Ich bin ganz konfus. Wir nehmen es dankbar zur Kenntnis (beugt sich vor zum Bild, rückt die Brille zurecht und schaut auf den unteren Teils des Bildes --- schriller Schrei) Igitt, was sind denn das für Spritzer?
Reiseleiter: (genervt) Das sind keine Spritzer, das ist ………………………… {Ehemann}'s Inschrift.
Reisender: (tritt dazu, sieht sich das Bild genau an) Ich finde auch, das sind Spritzer.
Reiseleiter: (zum Publikum, sich die Stirn wischend) Und eines sage ich Ihnen: „Das ist meine letzte Billigmann-Gruppe.“ Ich lese Ihnen die Inschrift vor: „Mens sara in corpore sano“, zu Deutsch: „Wer rastet, der rostet“. Mit diesem Leitspruch deutet der Künstler die Hobbys unserer ungewöhnlichen Frau an. Ausruhen und Langeweile hatten bei ihr noch nie eine Chance. Ich sage Ihnen, ihre weiteren Leidenschaften neben der Arbeit sind: Sex, Schönheitsschlaf, Feiern ausrichten und Feiern besuchen. Und das in ihrem Alter.
Reisende: Was für ein Stress. Und das macht sie alles ganz alleine?
Reiseleiter: Nein keineswegs. Hinter ihr stehen eine ganze Menge guter Freunde. Wer kann das schon von sich sagen?
Reisende: Sagen Sie mal Herr Reiseleiter, ist das ein Fliegenschiß da auf dem Rahmen?
Reiseleiter: (genervt) Wie, was meinen Sie denn? (bückt sich, rückt die Brille zurecht, putzt sie noch mal und liest laut) 09.06.1954 - 09.06.2004 – Ich werde nicht mehr, da hat ja heute jemand einen runden Geburtstag! Wir finden, darauf müssen wir einen trinken! Prost!

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