Pessimist und Optimist, Geburtstagssketch – Festgestaltung

Pessimist und Optimist

Specher: Ein Pessimist (P) und ein Optimist (O)

Sprecher(in) Text
P: Wie man’s nimmt, es ist schon wahr -
Sie sind im Sack - die fünfzig/sechzig Jahr.
Da hilft kein betteln, fluchen oder toben
der Sack ist auf dem Buckel oben.
Es ist schon hart, dies muß ich sagen,
je älter, um so mehr mußt du tragen.
O: Das ist ein Ding, das ist ne Freud’
Ich bin nun fünfzig/sechzig - es ist soweit!
Ich bin nicht alt, ich bin nicht jung,
doch innen und außen gut in Schwung.
Heute haut mich nichts so leicht vom Hocker,
die fünfzig/sechzig Jahr, die trag ich locker.
P: Ab fünfzig, das tun viele sagen,
ab fünfzig geht’s dir an den Kragen.
Ab fünfzig, glaub es, mit schnellem Trab
da geht es mit uns schwer bergab.
Jetzt ändert sich des Lebens Lauf,
und mancher Spaß hört plötzlich auf!
O: Mit vierzig/fünfzig bekommst du das nicht so mit,
daß du mit fünfzig/sechzig bist so fit.
Von wegen fünfzig/sechzig und am Ende,
im Gegenteil - dies ist die Wende.
Ich kann die fünfzig/sechzig nur noch loben,
ich spür ’nen starken Schub nach oben!
P: Mit vierzig/fünfzig Jahr hat jeder gelacht
und über das Alter ein Späßchen gemacht,
doch mir war damals schon gewiss,
dass man mit fünfzig/sechzig fertig ist.
An Rente darf ich gar nicht denken,
am besten wär’s, man würde mich henken!
O: Mit fünfzig/sechzig ist man gut in Form -
und die Erfahrung ist enorm.
Kannst zufrieden in die Hände spucken
und frohen Mutes vorwärts gucken.
Genieß die Jugend bis zum Ende,
bezahl die Schulden mit der Rente!
P: Und meinst du noch, du würdest was taugen -
dann merkst du es zuerst an den Augen.
Eine Speiskarte lesen im Lokal,
dies wird zur echten Qual;
Zuerst hatte ich gedacht, ich schiele
ja denkste - ich brauch jetzt eine Brille!
O: Das Leben, das kannmich nicht jucken,
Haupgtsache ich kann in die Ferne gucken
Was auf der Straße herumspaziert
einen Fünfziger/Sechziger wie mich schon interessiert.
Und wenn ich es mit der Brille nicht sehen kann,
dann schaff’ ich mir ein Fernglas an.
P: Wie war das doch mit vierzig/fünfzig schön:
Hab’ gegessen mit den eigenen Zähnen
Heut’ hab’ ich nur noch ein paar Stumpen,
die sind mit Brücken eng verbunden.
Der Zahnarzt ist auf dieser Welt,
der einzigste, dem mein Mund gefällt!
O: Das Beste - dies weiß ich ganz gewiss -
ist mein nagelneues Gebiss.
Für mich der allergrößte Nutzen:
ich kann die Zähne jetzt extern putzen.
Für’s schönste Lächeln auf der Welt
zahlt Kukident mir Werbegeld!
P: Schau’ ich morgens in den Spielgel,
dann seh’ ich nur ’nen alten Igel:
Die Nase verschoben, das Gesicht voller Falten,
da kann man nicht tauschen, das muß man behalten.
Verzweifelt, fast am resignieren,
(m: du ich den Kerl eben rasieren)
(w: fang ich an, mich zu restaurieren).
O: Packt dich das Leben hart am Schopf,
dann bekommst du halt einen Charakterkopf
und mancher fühlt sich ohne Haar nicht wohl,
der andere sieht aus wie ein Wirsingkohl.
Doch schau ich des morgens in den Spiegel rein,
mein Aussehen könnte gar nicht besser sein.
P: Und steh’ ich danach auf die Waage,
da seh’ ich es, es ist schon eine schlimme Plage.
Du ißt kaum was, im Großen und Ganzen,
und hast immer noch einen solchen Ranzen.
Das ist ganz gewiss der Altersspeck,
den bekommst du dein Lebtag nicht mehr weg.
O: Für mich gibt’s überhaupt keine Frage,
ich stell’ mir ins Bad bestimmt keine Waage!
Was soll ich mich drangsalieren
und täglich meine Pfunde kontrollieren.
Ich fühl’ mich wohl, ich fühl’ mich gesund
und deshalb bleib ich kugelrund.
P: Und von wegen Liebesleben!
das kann man wirklich den Hasen geben.
Ja auch im Frühling und im Mai,
da regt sich nichts - es ist vorbei!
Heut’ bin ich froh - mein lieber Mann -
wenn ich bei Nacht gut Schlafen kann.
O: Mein Liebesleben ist enorm,
erotisch bin ich gut in Form.
Die Frauen/Männer reißen sich um mich,
man meint schon fast, die hätten ’nen Stich.
Ich fühle mich als echter Hirsch,
geh’ liebeshungrig auf die Pirsch.
P: Was ich angestellt im Leben
es ging ja alles so daneben.
Mein Konto ist nach all den Jahren
im Bestand nicht weiter hochgefahren.
Ich bin im Alter arm und krank
und hab’ keinen Pfennig auf der Bank.
O: Wenn ich was geschafft hab’, da war was los,
und im Kassieren war ich groß.
Heute hab’ ich Geld im Überfluß
und mein Konto ist ein Genuß.
Ich halt’ mich fit, pflege meinen Ranzen,
und laß im Alter die Puppen tanzen.
P: Man sieht, ich kann mich drehen, wenden,
für mich wird alles sehr bös’ enden.
Darum seh’ ich heute die 50er-Feier
als wär bei mir der Pleitegeier.
Was soll den hier das ganze Theater?
ihr müßt doch alle zum Psychater!
O: Von mir kann ich zufrieden sagen:
Ich habe wirklich nichts zu klagen.
Die 50er-Feier ist mich
das"i"-Tüpfele auf dem Strich.
Darum lasst uns nun die Gläser heben,
und unser Fest, das soll hoch-leben.
P: Auch wenn es euch den Schlaf wird rauben,
müßt ihr mir das eine glauben:
Wir gehören nun zum alten Eisen
und niemand wird sich um uns reissen!
O: Noch ist der Ofen lang nicht aus
wir haben noch Dampf - da kommt was raus.
Wir machen aus der Not ne Tugend
und zählen uns zur späten Jugend.
  Jetzt frag’ ich euch, was jeder ist:
Ein Optimischt - ein Pessimischt?

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