Geburtstag ist schon wieder da, Gedicht – Festgestaltung

Geburtstag ist schon wieder da

Einleitung:

Liebe(r) _______________, du hast uns eingeladen, um mit dir heute Geburtstag zu feiern. Dies kann mitunter auch sehr nervend sein. Warum? Dies möchte ich einmal kurz in Gedichtform vortragen:

Geburtstag ist schon wieder da,
der gleiche Scheiß wie letztes Jahr.
Horden kommen angerannt,
schütteln dir wie blöd die Hand,
küssen und umarmen Dich,
ach wie ist das widerlich!
Tätscheln süßlich deine Wange,
da wird dir mit Recht ganz bange,
und jeder gar ein Sprüchlein weiß -
mein lieber Mann, ist das ein Scheiß.

Doch es kommt ja noch viel schlimmer:
Denn hast du sie erst mal im Zimmer,
dann fängt ein großes Tratschen an,
man spricht vom Geld, vom Kind, vom Mann.
Und zwischendurch wird eingestreut,
hast du nicht dies und das bereut,
was da so im vergangenen Jahr
an Schwierigkeit zu regeln war?
Kurzum man rädert Dich mit Fleiß -
mein lieber Mann, ist das ein Scheiß.

Beinahe hätte ich noch vergessen:
Die wollen ja alle auch was essen!
Da du den Ablauf ja schon kennst,
jetzt schnurstracks in die Küche rennst,
um für die buckligen Kadetten,
die blöden und auch für die netten,
den Mampf zu holen - kalt und heiß -
mein lieber Mann, ist das ein Scheiß.

Damit auch wirklich jedermann
den Futtersack sich vollhauen kann,
sind die Portionen, das ist klar,
noch größer als im letzten Jahr.
Jetzt sieht man alle emsig kauen,
man hört ein heimliches Verdauen,
nur einer schreit noch nach mehr Reis -
mein lieber Mann, ist das ein Scheiß.

Kaum dass alle abgefüllt,
man schon nach was zu saufen brüllt.
Hier zeigt sich jetzt Organisation,
denn deine Schluckis kennst du schon,
zuerst kommen die leichten Sachen,
die reichen gerade zum Muntermachen.
Doch richtig fetzig wird's erst dann,
wenn man auch Schnäpse saufen kann.
Dazu noch Bier, gleich kastenweis' -
mein lieber Mann, ist das ein Scheiß.

Bald hörst du nur noch stöhn und lall,
dann weißt du, jetzt sind alle prall!
Der eine ist im Suff ganz still,
die andre schreit, und zwar ganz schrill.
Ein Dritter weint still in sein Kissen,
ihm geht es plötzlich ganz beschissen,
weil er nicht mehr weiter weiß -
mein lieber Mann, ist das ein Scheiß.

Der Morgen bricht schon langsam an,
auf der Toilette bricht ein Mann.
Jetzt heißt es mutig zuzupacken,
sonst woll'n sie auch noch bei dir knacken.
Mit sehr viel List und noch mehr Tücke,
sagst du jetzt jedem mach 'ne Mücke.
Und vorsichtig, mit viel Gespür,
schiebst du den letzten aus der Tür.
Der schaut Dich an und sagt betroffen:
Junge, bin ich heut besoffen,
dann wird ihm schlecht, dir wird ganz heiß -
mein lieber Mann, ist das ein Scheiß.

Dann machst du leise die Türe zu
und weißt, jetzt hast du deine Ruh.
Ein letzter Blick ins Partyzimmer,
der Saustall wird auch immer schlimmer,
voll Grausen wendest du Dich ab,
für heute reicht es, und nicht zu knapp.
Noch ein kurzer Spiegelblick,
du prallst fast vor dir selbst zurück:
Die Augen rot, die Haut ganz weiß -
mein lieber Mann, ist das ein Scheiß.

Jetzt schmeißt du Dich auf die Matratzen,
um augenblicklich einzuratzen,
und noch im Traum da wird dir klar,
jetzt hast du Zeit bis nächstes Jahr!
Dann treffen sich hier wieder alle,
Kleine, Große, Dünne, Dralle,
mit irrem Blick und leerem Magen,
sind sie bereit voll zuzuschlagen.
Auf deiner Stirne perlt der Schweiß -
mein lieber Mann, ist das ein Scheiß!

Jetzt könnte man denken, du hast genug,
doch das ist jedenfalls ein Trug.
Der Raum ist kaum sauber, der Kopf kaum klar,
da denkst Du schon ans nächste Jahr.
Und freust Dich drauf und planst schon sehr,
dir armen Teufel hilft nichts mehr.
Dann stehst du wieder, bereitest vor
und bist und bleibst - ein armer Tor.
Alles steht wieder stapelweis',
das ist und bleibt der alte Scheiß.

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