Der halbe Mantel, Martinsgeschichte – Festgestaltung

Der halbe Mantel

Autorin: Elke Bräunling

Lena, Timo und Jens spielen Sankt Martin. Lena ist der Martin, Timo spielt den Bettler und Jens das Pferd. Das Spiel beginnt, und der heilige Martin reitet herbei.

„Hü, hü“, ruft Martin, und Jens, das Pferd, keucht und schnauft und trägt den Lena-Martin kreuz und quer durchs Zimmer.

„Hü, hü! Halt! Brrrrr!“ Martin und Pferd halten vor einer zusammen gekrümmten Gestalt in der Ecke. „Wer bist du?“, fragt Martin barsch.

Der Fremde hebt scheu den Kopf. „Ich bin ein armer Bettler“, antwortet er.

„Ein Bettler?“, fragt Martin, und seine Stimme klingt freundlicher. „Dann frierst du und brauchst meinen halben Mantel.“"

„Deinen halben Mantel?“, wundert sich der Bettler.

Martin nickt, steigt vom Pferd, zieht seinen Mantel aus und greift zur Schere.

„A-aber ich friere nicht“, ruft der Bettler schnell.

„Du musst aber frieren!“, schmollt Martin. „Das gehört dazu.“

„Nein. Ich habe nur Hunger.“ Der Bettler greift zur Schokolade auf dem Regal. „Die kannst du mit mir teilen, heiliger Martin!“

„Die Schokolade teilen?“, fragt Sankt Martin mürrisch. „Dazu hab ich keine Lust.“

„Dann bist du auch kein rechter Martin“, schimpft der hungrige Bettler.

Der heilige Martin denkt nach. „Gut“, sagt er und seufzt. „Du bekommst die Hälfte - obwohl mir das mit dem halben Mantel lieber wäre …"

„Ich will auch Schokolade“, ruft das Pferd.

Martin seufzt noch einmal, dann teilt er die Schokolade in drei gleiche Häufchen.

© Elke Bräunling

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