Das Linux- und das Microsoft Auto, Sketch – Festgestaltung

Das Linux- und das Microsoft Auto

Personen: Interviewer, Torvalds, Gates
Requisiten: 3 Stühle

Darsteller(in) Text
Interviewer: Zwei große Betriebssystementwickler (Bill Gates und Linus Torvalds) wollen jetzt auch auf dem Automobilmarkt mitmischen. Seit kurzer Zeit stehen die ersten Modelle zur Verfügung: Das Microsoft-Auto und das Linux-Auto. Freundlicherweise haben sich die Herren Gates und Torvalds zu einem Interview bereiterklärt. Guten Tag die Herren! Kommen wir gleich zur Sache: Was ist das Besondere an Ihren Autos?
Gates: Kurz gesagt: Das besondere an dem Microsoft-Auto ist, daß es sehr leicht zu bedienen ist. Einfach einsteigen und losfahren! Wir wollen, daß der Kunde mit dem Fahrzeug gut zu Recht kommt.
Torvalds: Das Linux-Auto ist leider nicht so leicht zu bedienen: Als erstes muß man die Tür aufsperren. Das verhindert, daß einem die Klamotten aus dem Auto geklaut werden. Wenn man sich in den Wagen setzt, dann muß man sich unbedingt anschnallen! Eine Sicherung verhindert, daß man nicht losfahren kann, wenn man nicht angeschnallt ist. Das verringert das Verletzungsrisiko bei Unfällen! Um das Auto zu starten, wird ebenfalls der Schlüssel benötigt. Das verhindert, daß das Auto von Fremden genutzt wird. Wir wollen, daß der Kunde in seinem Auto sicher ist!
Gates: Das ist ja extrem umständlich! Auch die ganzen Schalter und Knöpfe im Linux-Auto sind sehr verwirrend! Das Microsoft-Auto ist, wie gesagt, sehr leicht zu bedienen. Wir haben nur ein Gas- und Bremspedal - alles andere verwirrt nur die Kunden!
Interviewer: Stimmt! Das Microsoft-Auto sieht sehr viel leichter zu bedienen aus! Wozu sollen all diese Knöpfe, Schalter und Hebel sein, Herr Torvalds? Sind die Kunden da nicht wirklich überfordert? Erklären Sie doch bitte ein paar Funktionen davon.
Torvalds: Gerne! Verglichen mit dem Microsoft-Auto ist das Linux-Auto tatsächlich komplizierter. Zum Beispiel kann man mit diesem Hebel die Fahrer- und Beifahrerscheibe herunterkurbeln – es gibt auch eine elektrische Version! Mit diesem Knopf kann man die Sitze verstellen, je nach Wunsch des Fahrers und diese Knöpfe, in der Mitte, sind für die Klimaanlage zuständig. Die Hebel am Lenkrad sind für Blinker, Licht und Scheibenwischer … All diese Schalter usw. mögen verwirrend wirken, aber sie haben ihren Sinn und werden recht rasch erlernt.
Interviewer: Ich verstehe! Ist ja nicht schlecht! Hat das Microsoft-Auto keine Klimaanlage, Blinker, verstellbare Scheiben usw., Herr Gates?
Gates: Nein, sowas bauen wir nicht. Aber man kann alles nachkaufen. Teilweise bekommt der Kunde solche Extras ab Werk, muß diese aber selbst einbauen, oder in Werkstätten bekommt man auch zahlreiche Extras, die man ebenfalls selbst einbauen muß.
Interviewer: Und was kostet das dann etwa?
Gates: Das Microsoft-Auto kostet in der Grundausstattung knapp 30.000 Euro. Für Extras kommen nochmal 5.000 bis 30.000 Euro drauf.
Torvalds: In der Luxus-Version mit allen Extras zahlt man für das Linux-Auto gerade mal 18.000 Euro. In dem Preis sind Handbuch und drei Monate kostenlose Werkstattbesuche, sowie Hilfe bei evtl. Problemen mit dabei. Wenn man dieses Zusatzpaket nicht möchte, bekommt man das Auto gratis!
Interviewer: Preislich unterscheiden sich Ihre Autos ja ganzschön. Mich wundert es vor allem, daß das Linux-Auto trotz größeren Extra-Pakets günstiger ist als das Microsoft-Auto. Herr Gates, wie ist das zu erklären?
Gates: Es stecken viele Entwicklungsjahre in diesem Auto, damit es so einfach zu bedienen ist. Zudem hat das Auto eine wunderschöne, blaue Lackierung!
Interviewer: Ja, die Lackierung ist wirklich schön! In welcher Farbe wird denn das Linux-Auto geliefert?
Torvalds: Das entscheidet der Kunde! Wir haben mehrere Blautöne, aber der Lackierung sind keine Grenzen gesetzt.
Interviewer: Gehen wir etwas in die Details! Herr Torvalds, wie sieht es mit der Leistung des Linux-Autos aus?
Torvalds: 195 km/h Spitzengeschwindigkeit, von 0 auf 100 in 4,5 Sekunden, 6,2 Liter Verbrauch auf 100km.
Gates: 142 km/h Spitzengeschwindigkeit, von 0 auf 100 in 7,3 Sekunden, 8 Liter Verbrauch... Aber man kann die Leistung in einer Werkstatt steigern! Dann schafft das Microsoft-Auto 200 km/h, von 0 auf 100 in etwa 4 Sekunden und das bei 6 Liter Verbrauch!
Interviewer: Aber stimmt es, daß das Microsoft-Auto nach einigen Wochen wieder an Leistung verliert?
Gates: Ja, das stimmt schon … Aber man kann sich ein Pflege- und Reparaturset kaufen, womit man das Auto wöchentlich wieder auf Höchstleistung bringt. Dieses Set ist sowieso dringend empfehlenswert, da es sonst vorkommt, daß das Auto nicht anspringt oder einfach ausgeht.
Torvalds: Das Linux-Auto ist wartungsfrei!
Interviewer: Wartungsfrei? Das ist ja super! Aber was ist, wenn doch mal was kaputt geht?
Torvalds: Da das Auto sehr komplex ist, ist es nur für Profis möglich, das Auto zu reparieren. Allerdings erhält man über das Internet sehr viel Hilfe, zudem wird bei der Luxus-Version ein umfangreiches Handbuch mitgeschickt und man bekommt auch telefonische Hilfe von den Herstellern. Wenn das Auto allerdings einmal läuft, dann geht es praktisch nie kaputt.
Gates: Für das Microsoft-Auto gibt’s unzählige Werkstätten, wo das Auto jederzeit repariert werden kann. Zudem ist es recht einfach das Auto selbst zu reparieren, vor allem, wenn man sich ein Handbuch und das passende Werkzeug dazukauft.
Interviewer: Herr Gates, wie kommt es, daß man sich nur ein Microsoft-Auto kaufen kann, wenn man kein anderes Auto besitzt?
Gates: Wer ein Microsoft-Auto hat, braucht kein anderes Auto!
Interviewer: In den Werkstätten kann man sich viele Teile für sein Microsoft-Auto dazukaufen. Kann man diese Teile auch in ein Linux-Auto bauen?
Torvalds: Nein, das kann man nicht, aber das braucht man auch nicht. Zum Beispiel die Winterreifen: Beim Microsoft-Auto muß man diese extra in einer Werkstatt besorgen - bei uns sind die Winterreifen bereits als Zubehör im Lieferumfang. Wozu dann noch Microsoft-Winterreifen? Ebenso ist eine Anhängerkupplung im Lieferumfang, damit man den mitgelieferten Server-Anhänger ziehen kann. Und wie ist das beim Microsoft-Auto? Sie brauchen nichts sagen, Herr Gates, ich weiß es: Man muß sich ein zweites Microsoft-Auto in der "Server-Anhänger-Edition" kaufen …
Gates: Das haben wir nur gemacht, da normale Autofahrer keinen Server-Anhänger brauchen.
Torvalds: Woher wollen Sie wissen, was die Autofahrer brauchen und was nicht? Und warum darf man das Microsoft-Auto nicht verleihen??
Gates: Man darf Leute im Auto mitnehmen, aber es darf nur einen Fahrer pro Auto geben. Dieser Fahrer wird mit seinem Auto bei uns registriert.
Interviewer: OK, bevor Sie sich gegenseitig anfallen, möchte ich an dieser Stelle das Gespräch langsam zum Ende bringen. Eine Schlußfrage: Das Linux-Auto ist wesentlich günstiger als das Microsoft-Auto, alle nötigen Extras sind bereits kostenlos dabei, das Auto ist wartungsfrei, hat eine gute Leistung und das ohne es jede Woche reparieren zu müssen, man kann es nach seinen eigenen Wünschen lackieren lassen … Das Microsoft-Auto ist bereits im Anschaffungspreis höher, benötigt zudem teures Zubehör aus der Werkstatt und muß regelmäßig gewartet und repariert werden. Warum wird das Microsoft-Auto dann so viel mehr verkauft, als das Linux-Auto? 84 von 100 Personen möchten lieber ein Microsoft-Auto, als ein Linux-Auto.
Gates: Weil es so einfach zu bedienen ist. Manche wollen eine Testfahrt mit dem Linux-Auto machen, scheitern aber bereits am aufschließen der Tür, da sie keine Schlösser gewohnt sind. Zudem ist das Microsoft-Auto schön blau lackiert!
Interviewer: Achso … Vielen Dank für das Gespräch!

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