Den Durchblick verloren, Gedicht – Festgestaltung

Den Durchblick verloren

Autor: Olaf Lüken

Augengläser für jedermann,
damit man besser sehen kann.
Für die Ferne und für die Näh’.
Durchblick ist für niemand passé.

Gläserlos sieht man verschwommen,
da die Brille ihm weggenommen.
Der kleine Mann mit wenig Geld,
von einem Loch ins nächste fällt.

Sterbepauschale, Zahnersatz,
verloren ihren wichtigen Platz,
bei der Planung des Staatsbudgets.
Völlig leer ist mein Portemonnaie.

Beim Doktor zahle ich Eintrittsgeld,
mein Kostendruck in die Höhe schnellt.
Ins Bodenlose fällt der Freibetrag.
Inflation verhagelt meinen Sparertrag.

Zehn Euro hier, zehn Euro dort.
Das Eis fällt weg, am Urlaubsort.
Selbst mit Brille fällt es schwer,
den Rest zu zählen, hinterher.

Was übrig bleibt vom Arbeitslohn.
Arbeitgeber verschärfen den Ton.
Der Neue soll die Straße kehren
oder sich zum Teufel scheren.

Sozialer Raubbau ohnegleichen.
Schuften wir nur noch für die Reichen?
Doch die Arbeitswelt nur schreit:
„was ich nicht weiß,
macht mich nicht heiß!“

© Olaf Lüken

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