Aus dem Leben einer Eintagsfliege, Gedicht – Festgestaltung

Aus dem Leben einer Eintagsfliege

Autor: Olaf Lüken

Eine Fliege irgendwann begann,
zu suchen sich einen Fliegenmann.
Der Erste witzig und gescheit,
ein rechter Mann, mit Sinnlichkeit.

Er nahm die Fliege für sich ein.
Sie trafen sich im Sonnenschein.
Er ging entschlossen an sie ran,
ein freundlich-netter Fliegenmann.

Sie aber sagte: „Lieber Freund,
du bist nicht der, den ich erträumt.“

Ein anderer küsste sie im Stehen.
Ein Dritter ließ sie ungern gehen.
Der Vierte trug eine Zahnklammer.
Der Fünfte brüllte: „Hi Mama!“

Luftboys flogen heran in Scharen,
küssten beherzt und auch mal weich.
Wenn sie lüsternd sich ihr nahten,
wurde sie ängstlich und ganz bleich.

Sie alterte von Stund’ zu Stund’,
gab weiter ihre Wünsche kund:
„Ich suche einen Fliegenmann,
der mich noch besser küssen kann.“

Sie küsste hier und knutschte dort,
flog weiter fort, von Ort zu Ort.
Die Glocke schlug: „Noch eine Biege!“
Dann fiel sie um, die Eintagsfliege.

© Olaf Lüken

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