Karnevalsgedichte

Gedichte zu Karneval, Fasching, und Fastnacht, lustiges und besinnliches über die 5. Jahreszeit

Übersicht

geschminktes Mädchen im Karneval
Fotolia No. 101070014 Jean Kobben

Gedichte zum Karneval

Am Aschermittwoch ist alles vorbei


Gedichte zum Karneval

Der Clown

Autor: Olaf Lüken

Er tanzt,jongliert, hat auch dazu gesungen –
Luftballons und „schwere Hanteln“ gestemmt.
Er ist in unsere Herzen gedrungen.
Sein ganzes Leben ist bunt wie sein Hemd.

Im Gesicht prangt eine rote Nase.
Sehr gerne trägt er blümierte Jacken.
Ist kugelrund wie eine Seifenblase.
Auch viel Wasser spritzt aus seinen Backen:

„Ich bringe die Menschen gern zum Lachen.
Fröhlich sei die Frau, der Mann, das Kind.
Bin immer bereit mit euch Spaß zu machen.
Aus meinen Augen ’ne kleine Träne rinnt.

„Mein Gesicht ist eine Maske nur.
Wem kann ich heute noch vertrau’n?
Habe Angst, verlasse oft die Spur.
Doch bleib’ ich weiter euer Clown.“

© Olaf Lüken

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Die Jecken sind los

Autor: Olaf Lüken

Über die breiten Straßen hüpfen.
Einmal König oder Clown zu sein.
Närrisch in eine Rolle schlüpfen.
Feiern mit Bier oder leckeren Wein.

Der Karneval uns sehr viel erlaubt.
Die Regeln fallen heute von Bord.
Die Narrenzunft an ALLES glaubt.
Der Karneval zieht von Ort zu Ort.

Die Jecken sieht man überall.
Die Straße feiert Kostümball.
Damit man das Gesicht nicht sieht,
sich eine Larve 1) überzieht.

Gegönnt sei uns das Volksvergnügen.
Die Welt darf heute niemand rügen.
Denn, was die Welt sich ausgedacht,
heißt Karneval, Fasching, Fassenacht.

© Olaf Lüken

1) Larve = Veraltet für Maske

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11.11.

Autor: Olaf Lüken

Karneval beginnt, der 11.11. lacht.
Gefeiert wird, bis in die tiefe Nacht.
Hören wir auf, uns zu bescheiden!
Das Volk will wieder sich verkleiden.

Die Narren eröffnen heute den Reigen,
spielen, wie immer, die ersten Geigen.
Singen, tanzen, aber auch lustig springen.
Lasst hunderte Lieder für uns erklingen!

Wir lieben das Leben, den Tag und die Nacht,
und machen Radau, bis die Schwarte kracht.
Hakennase und Besen sind da zum Reiten.
Auf dem Blocksberg hört man sie streiten.

Schwarze Katze, schwarzer Rabe,
Rattenschwanz und Hexennarbe.
Heute regiert der Karneval.
Die Erde ist kein Jammertal.

© Olaf Lüken

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Et kütt wie et kütt

Autor: Olaf Lüken

Karneval – Narr mit Stab und Mütze
Bild von Christian Dorn auf Pixabay

Kamellen fliegen an den Straßenrand.
Die Jecken sind außer Rand und Band.
Seht: „De Zoch kütt.
Leev Lück, freut üch.“

Es miaut die Katze, es piept die Maus.
Die Straße wird zum Freudenhaus.
Wenn die Jecken Ausgang haben,
werden Alte wie die Knaben.

Ihre Lieder neu erwachen
und verordnet ist das Lachen.
Die Narren schunkeln überall.
Die Straße feiert Maskenball.

König, Knecht und Mareschall,
Nutten, Clowns und Basken.
Heut’ regiert der Karneval,
Herrscher aller Masken.

© Olaf Lüken

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Fasching, Fasnet, Fastnacht …

Autorin: Sieglinde Seiler

Fasching, Fasnet, Fastnacht, närrische Tage,
raffinierte Faschingskostüme in bunter Pracht,
ein Scheich mit verschleierten Haremsdamen,
tanzende Hexen feiern ihre „Weiberfastnacht“.

Faschingswägen werden zusammengestellt,
dichtende Menschen Büttenreden schreiben,
damit der Karneval seine Welt betreten kann
mit buntem wochenlangen Faschingstreiben.

Maskenträger der Alemannischen Fastnacht,
lustige Menschen beim Karneval am Rhein –,
denn der Fasching dauert nur einige Wochen
mit Feiern, Schunkeln, Lachen, fröhlich sein.

Nicht nur den erwachsenen Jecken tut es gut
umzutreiben mitten im langen strengen Winter.
Darauf, sich als Cowboy, Indianer, Prinzessin
verkleiden zu dürfen, freuen sich auch Kinder.

Gerade in der langen Winterzeit mit ihrer Stille,
Kälte, ihren kurzen Tagen und spärlichem Licht,
erfreut der Anblick der Narren in den Kostümen
und manches bunt angemalte lachende Gesicht.

In Konstanz, wo man den „Butzenlauf“ kennt,
steht für die Jecken der Karnevalsendspurt an.
Man freut sich auf Faschingsveranstaltungen,
denn für die Faschingstage gibt es einen Plan.

In Schwäbischen Gefilden ist der Donnerstag
vorher als „Schmutziger Donnerstag“ bekannt.
Maskenträger der einheimischen Narrenzünfte,
sind mit „Guggenmusikern“ unterwegs im Land.

Die „Mäschgerle“, wollen morgens mit Krach
die noch schlafenden Menschen aufwecken,
und mitten in der strengen, kalten Winterzeit
ihr voll sprühendes Temperament entdecken.

Die als Hexen mit Besen verkleideten Frauen,
die in Rathäusern das Regiment übernehmen,
schneiden dort den Beamten die Krawatten ab,
denen es recht wäre, wenn Hexen nicht kämen.

Am Rosenmontag sind die Faschingsumzüge
in deutschen Karnevalshochburgen angesagt.
Die Kinder freuen sich aufs Kamellenauflesen.
Es wird manches närrische Küsschen gewagt.

Am Aschermittwoch „ist leider alles vorbei“.
und es beginnt wieder unser normales Leben.
Erinnerungen werden im Gedächtnis bleiben.
denn es wird auch Faschingsliaisonen geben.

© 02.02.2016 Sieglinde Seiler
weitere Gedichte von Sieglinde Seiler unter www.feiertagsgedichte.de

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Faschingszeit

Autorin: Sieglinde Seiler

Einige Faschingskostüme
liegen jetzt schon bereit –
denn am 11.11. 11 Uhr 11
beginnt die Faschingszeit.
Zigeuner und Zigeunerin
sind fast immer zu sehen,
oder auch reifere Männer,
die in Mönchskutte gehen.

Man geht als alte Hexe,
Winnetou oder Scheich,
mimt einen armen Bettler
oder fühlt sich ganz reich.
Das Schneewittchen trifft
man mit einem Piraten an,
ebenso einen edlen Ritter,
dem die Fee gefallen kann.

Clowns mit Pappnasen,
Hexen und Schlümpfe,
großer Harry-Potter-Hut,
schwarze Netzstrümpfe,
lange Zigarettenspitzen,
zum Charlestongewand,
das mühsam angefertigt
wurde von eigener Hand.

Verkörpert werden gerne
auch der Tarzan mit Jane.
Stark Verkleidete fragt man:
„Vor mir habe ich bitte wen?“
Tolle Masken gibt es in der
Allemannischen Fastnacht,
wo einem ein geschnitztes
buntes Holzgesicht anlacht.

Der Karneval von Venedig
mit prunkvollen Kostümen
darf sich aufgrund seiner
Einmaligkeit wohl rühmen.
Mit dem Kostüm schlüpft
man in eine andere Rolle,
wächst über sich hinaus
und findet sich dabei tolle.

© 15.01.2010 Sieglinde Seiler
weitere Gedichte von Sieglinde Seiler unter www.feiertagsgedichte.de

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Februar

Autor: Theodor Storm

O wär im Februar doch auch,
Wie’s ander Orten ist der Brauch
Bei uns die Narrheit zünftig!
Denn wer, so lang das Jahr sich misst,
Nicht einmal herzlich närrisch ist,
Wie wäre der zu andrer Frist
Wohl jemals ganz vernünftig.

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Humba täterä

Autor: Olaf Lüken

Posaune, Blasmusik und Karneval
Bild von Hans Dietmann auf Pixabay

Wenn Schüler ihre Lehrer grüßen,
wenn Essig kann Geschmack versüßen.
Die Engel schreien und laut fluchen,
Heilige nach dem Teufel suchen.

Wenn Opas junge Buben sind,
und Oma spielt ein Waisenkind.
Der Wirt nicht einen Gast vermisst,
die Elfe eine Hure ist.

Wenn die Maus die Katze reitet,
ein Lamm mit einem Löwen streitet.
Der Soldat auf einer Taube fliegt,
ein Pazifist im Krieg obsiegt.

Wenn der Reiche spielt den Armen.
Eine Nonne kennt kein Erbarmen.
Wenn der Lahme schlägt Krawall,
dann ist wieder Karneval!

© Olaf Lüken

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Kamelle – nicht nur in Kölle!

Autor: Olaf Lüken

Luftschlangen, Karneval
Luftschlangen, Karneval
Bild von NoName_13 auf Pixabay

Seid willkommen, ihr närrischen Tage.
Die Stimmung ist herrlich, keine Frage!
Jecke Menschen fühlen sich vogelfrei.
Am Aschermittwoch ist alles vorbei.

Luftschlangen, Konfetti und Kamellen,
alle Völker durch die Straßen schnellen.
Wein, Bier und andere Freudenspender,
Musik kommt auch vom Heimatsender.

Mal heulen wie ein Monstertier,
brüllen wie ein wilder Stier.
Singen, jodeln, röhren, pfeifen,
schreien, schmettern, jaulen, keifen.

Frech sind die Reden von der Bütt,
so mancher Spruch geht auch verschütt.
Was ein Jahr lang war sichtlich verborgen,
wird offen gesagt, ganz ohne Sorgen.

Hübsche Mädchen, schöne Frauen.
Heute gibt es viel zu schauen.
Lachen, Tanzen, Küsschen dazu,
auch die Alten geben keine Ruh’.

Viel Süßes fliegt jetzt durch die Luft.
Manchmal weht auch kein feiner Duft.
Kapellen, Gruppen und Tanzmariechen.
Gyros gibt's nicht nur vom Griechen.

Es wird getanzt und fröhlich geschunkelt,
gesungen, getrunken, auch mal gemunkelt.
Die Narrenwelt gibt sich heute vogelfrei.
Am Aschermittwoch ist wieder alles vorbei.

© Olaf Lüken

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Karneval

Autor: Wilhelm Busch

Auch uns, in Ehren sei’s gesagt,
Hat einst der Karneval behagt,
Besonders und zu allermeist
In einer Stadt, die München heißt.

Wie reizend fand man dazumal
Ein menschenwarmes Festlokal,
Wie fleißig wurde über Nacht
Das Glas gefüllt und leer gemacht,

Und gingen wir im Schnee nach Haus,
War grad die frühe Messe aus,
Dann können gleich die frömmsten Frau’n
Sich negativ an uns erbau’n.

Die Zeit verging, das Alter kam,
Wir wurden sittsam, wurden zahm.
Nun sehn wir zwar noch ziemlich gern
Die Sach’ uns an, doch nur von fern
(Ein Auge zu, Mundwinkel schief)
Durchs umgekehrte Perspektiv.

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Karneval, das ist mein Fall

Lächelnde Frau auf einer Feier
Lächelnde Frau auf einer Feier
Bild von Pexels auf Pixabay

Autor: Olaf Lüken

Steht Karneval mal wieder an,
dann singt und feiert jedermann.
Und wenn die Sonne sinnlich scheint,
dann hat’s der Herr auch gut gemeint.
Zu Karneval stellt jeder fest,
verkleidet sich gut leben lässt.

Natürlich trinkt und feiert man,
mit frohem Mut, so lang man kann.
Trinkt ein Mann ein Bier zu viel,
bei all’ dem Frohsinn im Gewühl,
nimmt’s man im Karneval mit Humor.
Beschickert 1) zu sein, kommt öfters vor.

Bist du fremd, also nicht von hier,
lass’ dir Zeit, nimm dir ein Bier.
Du erfährst, als neuer Narr,
die Welt auch früher nicht besser war.
Wer nur an Frauen hat gedacht,
wird von den Wievern ausgelacht.

© Olaf Lüken

1) Beschickert = betrunken (Redensart im Ruhrgebiet)

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Karneval im Hühnerstall

Autorin: Marie-Luise Wendland

Tanzende Hühner
© PantherMedia / memoangeles

Heut ist was los im Hühnerstall,
es wird gefeiert Karneval.
Die Hühner gackern, Hähne krähn,
ach, ist das Leben wunderschön.

Sie sind ganz außer Rand und Band,
vergnügen sich beim Ententanz,
Ein Hühnertanz ist nicht bekannt.
Sie wackeln mit dem Hühnerschwanz.

Zwei Hähne haben viel zu tun,
denn tanzen will nun jedes Huhn.
Doch zwischendurch, owei, owei,
legt jedes Huhn noch schnell ein Ei.

Das ist an diesem Tag sehr schlecht,
doch die Natur, die will ihr Recht.
Und bei der wilden Tanzerei,
geht jedes zweite Ei entzwei.

Der Bauer kommt nun in den Stall.
Er denkt doch nicht an Karneval.
Er kann nichts sagen, ist ganz stumm
und fällt vor lauter Schrecken um.

Die Hühner schaun auf ihren Herrn
und haben ihn zum Picken gern.
Sie picken, bis er aufgewacht
und über seine Hühner lacht.

So feiern Hühner und der Bauer.
Die Hähne liegen auf der Lauer.
Der Bauer tanzt jetzt mit viel Charme
Und hat die Hühner auf dem Arm.

Die Hühner gackern, Bauer singt.
Ihr könnt euch denken, wie das klingt.
Und eines will er nun beachten,
verspricht, nie mehr ein Huhn zu schlachten.

Ja, so ist Liebe zu den Tieren,
jetzt kriecht er noch auf allen Vieren.
Er gibt sich wirklich ganz viel Mühe,
doch dann ist Schluss, es schrein die Kühe.

Denen ist die Feierei egal.
Sie wissen nichts von Karneval.

© Marie-Luise Wendland

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Karneval! Nein Danke?

Autor: Olaf Lüken

Im jecken Karnevalstreiben
fühle ich mich nicht zu Hause,
lasse das Theater bleiben,
und mache eine Umzug-Pause.

Ich zeig’ euch meine bedeckte Haut,
nicht unverhüllt, auch leicht verkühlbar,
nicht gemietet und nicht geklaut.
Nur mein Pullover ist gut sichtbar.

Mein Gesicht frisch zu maskieren,
würde mich als Mime entlarven.
Kann die Mängel nicht kaschieren,
mit einer Klinge, wenn auch scharfen.

Grüble ganz traurig vor mich hin:
Macht die tägliche Verkleidung,
mehr als Karneval nur Sinn
oder mehr die Klamauk-Meidung?

© Olaf Lüken

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Karnevalsimpressionen

Autor: Olaf Lüken

Ein Freund besucht das erste Mal,
in Kölle einen Karneval.
Ich seh’ ihn an der Ecke stehn
und nach den vielen Jecken sehn.

Heut will er sich nur amüsieren,
und sich für gar nichts gleich genieren.
Denkt, Frauen seien ohne Moral,
will flirten, kennt keine Wahl.

Hält umschlungen ein fesches Weib,
glaubt, es sei zum Bützen1 bereit.
Doch „die Jecke“ ist ein Mann,
was mein Freund gleich spüren kann.

Vom „Weibe“ gibt’s paar blaue Beulen.
Er findet Kölle sei zum Heulen.
Vom Karneval hat er jetzt genug,
hält alle Jecken für Lug und Trug!

© Olaf Lüken

1Bützen (kölsch) = Küssen

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Kölle Alaaf

Autor: Olaf Lüken

Staßenkarneval in Köln
Bild von Talpa auf Pixabay

Stadt des Domes, Stadt der Witze
Zweitklassig, doch darin Spitze
Straßenkarneval im Stadtquartier
Rutsche aus auf Butterbrotpapier
Kölle, im Feiern so vollendet
Jeder Jeck sein Hemd verpfändet
Du Großstadtmaul, du Hurenpfuhl
Du ausgefuchster Klüngelpool
Auch schreist du laut, bist ungelitten
Dauernd stinkst nach Kölsch und Fritten
Hab’ Senf und Mayo an mir kleben
Wie könnt’ ich je woanders leben.

© Olaf Lüken

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Narrenzeit – ade

Autorin: Gerti Hötte

Vorbei der Trubel Narrenzeit
verblasst die grelle Farbenpracht.
Und auch die wild bewegte Nacht
gerät schon in Vergessenheit.

Vorbei, was manchmal aufgewühlt,
durch kluge Redner dargebracht.
Wer solidarisch mitgefühlt,
von Herzen dazu dann gelacht.

Nun all dem Weltenschmerz ade,
die Zeit der Narren ist passé.
Das Leben ist kein Narrentum,
ohne Blessuren keinen Ruhm.
Es reichen für das ganze Jahr,
die Narrentage uns, fürwahr!

Doch Narrenweisheit zeigt uns an,
dass sich auch vieles ändern kann.
Ein guter Narr ist oftsehr weise,
auf, dass man seine Klugheit preise!

© Gerti Hötte

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Narrenzeit

Autorin: Gerti Hötte

Hätt ich die Narrenkappe auf
und stiege in die Bütt,
nehm meine Rede freien Lauf,
nichts hielte mich zurück.

Denn unter Schminke und auch Puder,
verlör ich alle Scheu.
Ich würd mit alle dem Geschluder
Gerichte halten ohne Reu!

Wo sind die Werte den geblieben,
auf die ein Volk war einst so stolz?
Was hat die „Freiheit“ so getrieben,
aus deutscher Eiche hartem Holz.

Wenn übergreifend Grenzen öffnen
und Völker tauschen friedvoll aus,
wenn sich Kulturen dann ergänzen,
wird aus Europa einst ein Haus.

Heut sagt man multikulturell,
was immer das bedeutet.
Doch heisst’s für mich nicht generell
das alte Wertgefühl zu leugnen.

Und ist die Narrenzeit dahin,
wo viel Geschrei, ohne Tabu.
dann kommt es mir so in den Sinn,
das Leben scheint nur Narrentum!

© Gerti Hötte

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Narrenzeit

Autor: Olaf Lüken

Sie ist schon da, die Narrenzeit
Zu jeder Stund’ die Welt sich freut.
Der Wecker ruft. Ich stehe auf,
und nehme teil am Narrenlauf.

Es wird gemalt und kostümiert,
wer nicht gefällt, der schon verliert.
Glatze, Perücke, Zylinderhut,
stehen Jecken richtig gut.

Es geht hinaus ins bunte Treiben.
Kein Jeck will jetzt zu Hause bleiben.
Trinken, singen und laut lachen.
Janz Kölle lässt es richtig krachen.

Es wird geherzt und auch gebützt.
Keine gefragt, wer sie wirklich ist.
Auf allen vieren kriech ich heim,
als Single oder auch zu zwei’n.

Helau, Alaaf und Täteräää.
Viel Freud' tut keinem Jecken weh.
Wie immer auch dein Karneval war.
Sei bis zum Schluss ein fröhlicher Narr.

© Olaf Lüken

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Narrenzeit

Autor: Theodor Storm

O wär im Februar doch auch,
Wie’s andrer Orten ist der Brauch,
Bei uns die Narrheit zünftig!

Denn wer, so lang das Jahr sich mißt,
Nicht einmal herzlich närrisch ist,
Wie wäre der zu andrer Frist
Wohl jemals ganz vernünftig.

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Narrenzeit und Kriegsgeläut

Autor: Olaf Lüken

Die dicke Glocke schlägt aufs Gemüt.
Ich hör ihr dumpfes Geläute.
Die Welt in Angst, hört Krieges Lied.
Die Glocken dröhnen ins Weite.

Glocken dringen laut durch die Nacht,
als hätten sie Vogelflügel.
Das Narrenvolk trägt Narrentracht,
schunkeln im Tal und auf’m Hügel.

Glockenklang zieht durch das Haus.
Wo sind die Blumen, die sprießen?
Es flieht die Ratte, es flieht die Maus.
Der Zar aus dem Osten lässt grüßen.

Die Jecken sehen’s von anderer Warte,
mit Freude, viel Spaß – ihre rote Karte!

© Olaf Lüken

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Überall ist Karneval

Autor: Olaf Lüken

Eulenspiegel, Clown, Fasching
Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay

Ich habe es mir nie versagt,
dass Karneval mir nicht behagt.
Jubel, Trubel und Heiterkeit.
Helau, Alaaf, das deutschlandweit.

Buntes Treiben in meiner Stadt.
Kostüme, Masken, Freude satt.
Überall hört man sie lachen.
Die Jecken können Spaß entfachen.

De Zoch kütt, – wie Anno dazumal.
Die Kneipe mutiert zum Festlokal.
Ob am Tage oder in der Nacht.
Die Flasche voll, wird leer gemacht.

Und gehen wir erst früh nach Haus.
Die Party ist noch längst nicht aus.
Ein Narr, der sieht gleich hundert Frau’n.
Er sollte sich besser an eine trau’n.

Karneval kommt, Karneval geht.
Junge und Alte feiern bis spät.
Andere sehen lieber fern.
Karneval haben ALLE gern.

© Olaf Lüken

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Vorsicht! Weiberfastnacht

Autor: Olaf Lüken

Heut' die Frauen den Männern sagen:
„Euren Schlipsen geht’s an den Kragen!“
Jetzt wird geschrien nach einer Schere:
„Freund! Komm’ mir nur nicht in die Quere!“

Krawatten sind das Schnipp-schnapp-Ziel.
Es gibt den Wievern1 ein Glücksgefühl.
Der Schlips fällt ab. So ist es recht!
Dem Mann fehlt heut’ auch sein Geschlecht.

Einmal im Jahr, welch ein Vergnügen!
Der Mann gibt nach und muss sich fügen.
Es wird geschunkelt, die ganze Nacht.
Die Wiever feiern Fassenacht.

© Olaf Lüken

1Wiever (Rheinland) = Weiber = Frauen

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Zur Fastnachtszeit

Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Und beut 1) der Winter auch manche Leiden,
So will er doch nicht traurig scheiden:
Er bringt uns erst noch die Fastnachtszeit
Mit aller ihrer Lustigkeit.

Da gibt es Kurzweil mancherlei,
Musik und Tanz und Mummerei,
Pfannkuchen, Brezel, Kuchen und Weck’,
Und Eier und Würste, Schinken und Speck.

Wir Kinder singen von Haus zu Haus
Und bitten uns eine Gabe aus,
Und machen’s hinterdrein wie die Alten
Und wollen heuer auch Fastnacht halten.

1) beut (veraltet) = bringt, eigentlich bietet

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Am Aschermittwoch ist alles vorbei

Fastenzeit

Autor: Olaf Lüken

Fastenzeit, Fasten, Ostern
Fastenzeit, Fasten, Ostern
Bild von congerdesign auf Pixabay

Karneval kennt ein paar Phasen.
Am Ende zieht's den Narr zurück.
Sein Herz, es soll nicht immer rasen.
Er sucht die Ruhe, Stück für Stück.

Ein Jecker braucht nicht viele Sachen
und fastet, statt gar nichts zu tun.
Er will nicht ewig machen, machen.
Er braucht Pausen, um sich auszuruhn.

Meidet Kneipen und Lokale,
verzichtet auf viel Fleisch und Bier,
und er spürt mit einem Male,
aus ihm wird ein Gesundheitstier.

Wer nur will, kann vieles machen.
Erwähnt sei auch die Selbstdisziplin.
Am Ende wird er schelmisch lachen,
weil er erkannt des Fastens Sinn.

© Olaf Lüken

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