Eine Nonne
Wie, liebe Schwester, hört ich recht,
du willst dich nun vermählen?
Mit diesem männlichen Geschlecht
dein Leben durchzuquälen?
Oh, all ihr Himmlischen des Lichts,
lasst nicht dies Lamm erwürgen,
die Männer taugen alle nichts,
ich kann es euch verbürgen.
Hitzköpfe sind sie allzumal,
die Frau soll sich stets fügen,
und täglich, wohl ein duzend mal
kommt's, dass sie uns betrügen.
Von Treue ist auch nicht die Spur
bei Männern aufzufinden,
die flücht'ge Schmetterlingsnatur
ist gar nicht zu ergründen.
Zuerst da geht es allenfalls,
so in den Flitterwochen,
da könnten wir selbst ohne Salz
die Fleischbrühsuppen kochen.
Da sind sie voller Zärtlichkeit
und wir die reinsten Engel,
doch lange dauert nicht die Freud,
dann seh'n sie tausend Mängel.
Dann brummen sie den ganzen Tag
und quälen uns unsäglich,
man mach es denn auch wie mans mag,
sie finden nichts erträglich.
Und zieht er nur die Stirne kraus,
bemühen wir uns nach Kräften,
ihn zu erheitern, aber's Haus
verlässt er in Geschäften.
Oh, die Geschäfte kennen wir,
gefüllt wird erst die Tasche,
und abends brechen mit Manier,
den Hals so mancher Flaschen.
Und kommt ein hübsches Mädchen nur,
so geht das Bragmentieren;
„He, guck mal, die prächtige Figur,
die hübschen Manieren.“
Ach Schwester, ja, du tust mir leid,
ja, ja ganz ungeheuer,
besinne dich, noch ist es Zeit,
und nimm den Nonnenschleier.
Das Mannsvolk dient uns nie zum Heil,
ich werd es ewig hassen,
und willst den Grund du wissen, weil
er mich hat sitzen lassen.
Gibt's Hochzeit wo, schwillt mir der Kamm,
die Stirn tut sich in Falten,
ging es nach mir, kein Bräutigam
soll seine Frau behalten.
Doch seh'ich, meine Worte sind
hier in den Wind gesprochen,
wir sprechen uns, mein liebes Kind,
gleich nach den Flitterwochen.
Und sagst du, dass es dir gefällt,
schwör ich es hoch und teuer,
und setz dem Nonnentun ein Ziel
und such mir auch noch einen Freier.
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