Ein armer alter Bettler, Gedicht – Festgestaltung

Ein armer alter Bettler

Ein armer alter Bettler
saß vor der Stadt am Tor.
Der Winterwind blies bitterkalt.
Der Bettler saß und fror.

Da kam ein junger Reiter
auf einem weißen Pferd,
der hatte einen warmen Mantel
und ein scharfes Schwert.

„Du junger stolzer Reiter
weißt nicht, wie die Kälte tut!
Du hast einen warmen Mantel,
der Mantel wärmt dich gut.“

Der Reiter sah den Bettler,
der frierend saß am Tor.
Da hielt er an sein weißes Pferd
und zog sein Schwert hervor.

„Du junger stolzer Reiter,
ach bitte, töt mich nicht!
Ich bin ja ein Bettler,
der aus dem Weg dir kriecht.“

Da sprach der junge Reiter
auf seinem Pferde weiß:
„Hab keine Angst, ich tu dir nichts,
so wahr ich Martin heiß.

Du sollst nicht Kälte leiden,
du bist mein Bruder wert.
Ich will meinen Mantel zerschneiden
mit meinem scharfen Schwert.“

Er hat den Mantel zerschnitten,
er gab dem Bettler ein’ Teil.
Dann ist er fortgeritten,
im Schnee mit Windeseil.

Der Bettler kroch in sein Mantelstück
wie in ein warmes Haus,
der junge Reiter Martin
ritt in die Kälte hinaus.

Er ritt, erzählt man, zum Kaiser
und gab ihm das Schwert zurück.
„Ich will nicht mehr kämpfen und siegen,
ich will nicht mehr töten und kriegen.

Ich will ein Hirte werden,
für all meine armen Brüder auf Erden."

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