Martin teilt, Martinsspiel – Festgestaltung

Martin teilt

Martinsspiel der Kath. Kindertagesstätte St. Joseph, Velbert

Verfasser: unbekannt

Darsteller(in) Text
Erzähler: Vor vielen hundert Jahren regierte in Rom der große Kaiser Konstantin. Er hatte ein großes Reich und viele Soldaten. Einer von ihnen war Martin. Martin war ein Offizier in Frankreich- in Nordfrankreich in der Normandie. Da saß im Jahre 334 ein ganz alter Mann vor dem Stadttor von Amiens. (Ein Stadtwächter kommt mit einer Laterne und leuchtet dem Mann ins Gesicht)
Wächter: Heh, du, Alter, was lungerst du vor dem Stadttor herum und bettelst die ehrbaren Bürger von Amiens an? Ich beobachte dich schon seit Stunden, ja, den ganzen Tag! Mach, dass du weiterkommst! Geh nach Hause und setz dich an den warmen Ofen! Es wird schon dunkel! – Hach – und es ist bitterkalt!
Alter Mann: Oh, Herr! (Zwei Bürger aus der Stadt sind dazugekommen)
1. Bürger: Ja, du siehst wirklich ganz erfroren aus!
2. Bürger: Ist das ein Wunder, wenn er so schamlos herumläuft! Bei Schnee und Wind und Eis!
Alter Mann: Ich hab kein Haus! Ich habe keinen Ofen! Verzeiht, ich habe auch kein anderes Kleid!
1. Bürger: Das sagt eure Sorte Menschen alle!
2. Bürger: Ihr Faulenzer
1. Bürger: Ihr Bettelpack!
Wächter: Los, weg da, Alter! Nun geh schon! Aus dem Weg! Hörst du! (Er zerrt ihn unsanft hoch)
1. Bürger: Da kommt ein römischer Soldat!
2. Bürger: Ein Offizier ist es!
Wächter: Ja, einer aus der Garde von unserem Kaiser Konstantin!
1. Bürger: Er ist nicht allein. Es begleiten ihn noch Soldaten.
2. Bürger: Der wird dir schon Beine machen! (Sie stoßen ihn fort. Der alte Mann läuft Martin vor die Füße und kniet nieder)
Alter Mann: Oh, Herr, habt Erbarmen! Ich muß erfrieren! Meine Füße, meine Hände sind schon Eisklumpen. Mir tut alles weh! Oh, helft, mir Herr!
1. Soldat: Mach Platz für den Hauptmann! Was soll dein Geschrei? Bettel doch deine eigenen Mitbürger an! Nun mach schon!
Martin: (Martin legt dem verängstigten Mann eine Hand auf die Schulter) Männer, lasst den armen alten Mann in Ruhe! Ihr seht es doch! Er kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er zittert vor Kälte, er zittert vor Angst, weil ihr so grob zu ihm seid! (Die Soldaten murren)
2. Soldat: Der verdient es nicht anders. In diesem Aufzug! (Der Wächter und die Bürger kommen neugierig näher)
Martin: Ach, wie soll ich dir nur helfen? Schau nur her! Meine Geldbörse ist leer. Es leiden so viele Menschen Not! Zu Essen habe ich auch nichts bei mir! Mein Brotbeutel ist auch leer!
1. Solda:t Da hörst du´s Alter! Wir haben nichts, wir geben dir nichts! Ja, Martin, so komm! So laß ihn doch!
Martin: Ich kann nicht!
2. Soldat: Du hast ja selber nicht mehr! Alles gibst du immer weg! Nun komm schon! Es wird Nacht!
Martin: Kameraden soll ich den armen alten Mann erfrieren lassen?
Soldat: Dem kräht kein Hahn nach. Zu gebrauchen ist er doch nicht mehr! So klapprig wie er ist!
Wächter: Ja, um den ist es nicht schade!
Beide Bürger: Wirklich nicht! Diese Stadtplage! Er ist sowieso nur eine Last! (Martin hat seinen Mantel von der Schulter genommen. Er teilt ihn mit dem Schwert)
Martin: Schau her, er ist groß genug für uns beide! (Legt ihn dem Mann um die Schulter) Hier hast du einen Teil und ich den anderen!
Alter Mann: Oh, Herr! Guter Herr! Gott segne dich tausendfach! Danke! Du bist so gütig!
Soldaten: (schreien entrüstet:) Martin!!!! (Der Wächter und die Bürger lachen verächtlich, während der alte Mann glücklich durch das Stadttor geht)
1. Bürger: Hach, schaut euch den Offizier an!
2. Bürger: Eine erbärmliche Gestalt ist er!
1. Bürger: Läuft mit einem halben Mantel durch die Gegend!

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