Situation arbeitsloser Menschen, Martinsspiel – Festgestaltung

Situation arbeitsloser Menschen (2005)

Darsteller(in) Text
Sprecher: Der heilige Martin wurde um das Jahr 316 im heutigen Ungarn geboren. Mit 15 Jahren wurde er Soldat im römischen Heer. Seine Kameraden mochten ihn, denn er war freundlich, geduldig und hilfsbereit. An einem eiskalten Winterabend war er unterwegs zu seinem Lager in der Stadt Amiens in Frankreich. Kaum jemand war bei dieser Kälte im Freien.
Martin: Puh ist es heute kalt, der eigene Atem gefriert fast. Zum Glück bin ich bald in der Stadt. In meinem Lager bekomme ich noch ein warmes Essen und eine trockene Unterkunft.
Sprecher: Er kam in die Nähe des Stadttors. Plötzlich rührte sich etwas am Straßenrand.
Bettler: Helft mir bitte!
Martin: Warum sitzt du hier und bettelst bei dieser Kälte. Geh doch heim in die warme Stube.
Bettler: Ich hab doch kein Zuhause. Ich lebe draußen im Freien, nur mit den Sachen die ich am Leib trage.
Martin: Wie kann das geschehen? Wie konnte es soweit kommen?
Bettler: Zuerst habe ich meine Arbeit verloren, dann musste ich alle Ersparnisse aufbrauchen. Zuletzt konnte ich mir die Wohnung nicht mehr leisten. Ich habe lange nach Arbeit gesucht, aber inzwischen resigniere ich.
Martin: Das kann ich gut verstehen. Aber es macht mich auch wütend. Bei meinem Ritt durch dieses Land habe ich viel Armut gesehen, aber auch sehr großen Reichtum. Es darf nicht sein, dass immer mehr Menschen nicht mehr gebraucht werden, dass wir uns daran gewöhnen, dass Menschen für sich keine Zukunft mehr sehen. (zum Bettler:) Aber wie kann ich dir jetzt helfen??
Bettler: Ich habe Angst, dass ich nicht mehr die Kraft habe, die Kälte in dieser Nacht zu überstehen.
Martin: Ja ich sehe, du zitterst. Gegen die Kälte habe ich selbst nur diesen einen warmen Mantel. Was soll ich tun? Ich werde ihn teilen, dazu ist mir dieses Schwert gerade recht. (teilt seinen Mantel, dann zum Bettler: Nimm diesen Mantel, er wird dich wärmen. Aber du bist allein und voll Furcht. Folge mir in die Stadt, dort werde ich einen Platz finden, damit du in der Nacht geschützt bist und nicht im Freien bleiben musst.
Bettler: Du bist großzügig. Oft bin ich verzweifelt, dann ist es wichtig, dass es solche Leute gibt wie dich, die mir helfen, die mir wieder Mut machen. Dafür danke ich dir.
Sprecher: In dieser Nacht träumte Martin von Jesus Christus. Jesus war mit der Hälfte des Mantels bekleidet, die Martin dem Bettler geschenkt hatte. Jesus sprach zu Martin: „Du hast mir die Hälfte Deines Mantels gegeben. Du kennst mich nicht und doch dienst du mir - denn es ist so: Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan. Was ihr ihm aber nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan“. Nach diesem Traum ließ sich Martin im christlichen Glauben unterweisen und bekannte sich zum Christentum.

Neckarauer Martinsspiel 2005 / © kjg-medium, St.Jakobus Mannheim-Neckarau

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