Nikolaus hilft in der Hungersnot
In der Stadt Myra herrschte große Not: Die ganze Ernte war verdorben, weil es das Jahr über zuviel geregnet hatte. Die Geschäfte waren ganz leer: Die Bauern konnten kein Getreide ernten, die Müller kein Mehl mahlen und die Bäcker kein Brot backen. Die Kinder weinten vor Hunger. "Gott hat uns verlassen", klagten die Einwohner. Bischof Nikolaus betete mit den Menschen und tröstete sie. Er vertrautet auf Gott, der ihnen bestimmt helfen würde.
Eines Tages traf im Hafen ein großes Schiff ein, das Korn geladen hatte. Die Menschen wollten den Matrosen etwas Getreide abkaufen und waren sogar bereit, viel Geld dafür zu bezahlen. Doch die Ladung war für den Kaiser in Byzanz bestimmt. Die Seeleute hatten Angst, bestraft zu werden, wenn etwas von dem Korn fehlen würde. Auch als die Menschen um ein wenig Getreide bettelten, waren die Seeleute nicht bereit, von dem Korn etwas abzugeben.
Als Bischof Nikolaus das hörte, ging er selbst zu den Seeleuten und sprach: „Helft doch bitte den armen Menschen. Ihr braucht keine Angst zu haben. Bei eurer Ankunft beim Kaiser wird kein Korn fehlen.“ Die Matrosen hörten schließlich auf Nikolaus und schenkten den Einwohnern von Myra viele Säcke Getreide. Bischof Nikolaus sorgte dafür, dass alles gerecht verteilt und jeder satt wurde. Das Getreide reichte für volle zwei Jahre und konnte sogar noch für die Aussaat verwendet werden.
Als die Seeleute später beim Kaiser ankommen, stellen sie verwundert fest, dass das Gewicht der Ladung sich trotz der entnommenen Menge nicht verändert hat. Nicht ein einziges Korn aus ihrer Ladung fehlte. Bischof Nikolaus hatte sie nicht belogen.
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