Kinderarmut, Martinsspiel – Festgestaltung

Kinderarmut(2007)

Darsteller(in) Text
Sprecher: Der heilige Martin wurde um das Jahr 316 im heutigen Ungarn geboren. Mit 15 Jahren wurde er Soldat im römischen Heer. Seine Kameraden mochten ihn, denn er war freundlich, geduldig und hilfsbereit. An einem eiskalten Winterabend war er unterwegs zu seinem Lager in der Stadt Amiens in Frankreich. Kaum jemand war bei dieser Kälte im Freien.
Martin: Puh ist es heute kalt, der eigene Atem gefriert fast. Zum Glück bin ich bald in der Stadt. In meinem Lager bekomme ich noch ein warmes Essen und eine trockene Unterkunft.
Sprecher: Er kam in die Nähe des Stadttors. Plötzlich bewegte sich etwas am Straßenrand.
Martin: Was ist da los?
Bettler: Verzeiht, aber wir wissen gerade nicht weiter! Wir sind so mutlos, kannst Du uns helfen?
Martin: Warum sitzt du überhaupt bei dieser Kälte mit Deinem Kind auf der Straße? Geht doch weiter in die warme Stube.
Bettler: Wir sind gerade unterwegs und jetzt fällt es uns schwer weiter zu gehen. Mein Kind ist zu einem Geburtstag eingeladen, aber es traut sich nicht recht hin.
Martin: Das gibt's doch nicht! (zu den zuschauenden Kindern) Ihr geht doch alle gerne zum Kindergeburtstag, oder?
Kind: Eigentlich schon, aber da muss man doch etwas mitbringen. Und ich habe nichts!
Bettler: du siehst es doch, ich habe nicht einmal einen warmen Mantel.
Martin: Wie kann das geschehen? Wie konnte es soweit kommen?
Bettler: Zuerst habe ich meine Arbeit verloren, dann musste ich alle Ersparnisse aufbrauchen. Jetzt fehlt mir das Geld auch für mein Kind. Ich habe lange nach Arbeit gesucht, aber inzwischen resigniere ich.
Martin: Das kann ich gut verstehen und es macht mich wütend. Bei meinem Ritt durch dieses Land habe ich viel Armut gesehen, aber auch sehr großen Reichtum. Es darf nicht sein, dass manche Kinder kein Mittagessen bekommen. Ich habe sogar gehört, dass Kinder von ihren Freunden ausgeschlossen werden, da ihre Eltern weniger Geld als andere haben. Ist denn etwa das Geschenk das Wichtigste an einem Kindergeburtstag? (zum Bettler und zum Kind:) Aber wie kann ich Euch jetzt helfen?
Kind: Alle bringen zum Kindergeburtstag etwas mit, nur ich habe nichts. Hast du nichts, was ich meinem Freund schenken kann?
Martin: Hier habe ich meine Laterne, sie weist den Weg und kann Euch Licht und Wärme geben. Damit kann sie gerade in dieser kalten und dunklen Zeit sehr wertvoll sein. Vielleicht magst du sie an Deinen Freund weitergeben
Bettler: Die Wärme brauchen wir auf unserem Weg ganz dringend.
Martin: Ja ich sehe, du zitterst. Gegen die Kälte habe ich selbst nur diesen einen warmen Mantel. Was soll ich tun? Ich werde ihn teilen, dazu ist mir dieses Schwert gerade recht. (teilt seinen Mantel, dann zum Bettler:) Nimm diesen Mantel, er wird euch wärmen.
Bettler: Du bist großzügig. Oft sind wir verzweifelt, dann ist es wichtig, dass es solche Leute gibt wie dich, die uns helfen, die uns wieder Mut machen. Dafür danken wir dir.
Sprecher: In dieser Nacht träumte Martin von Jesus Christus. Jesus war mit der Hälfte des Mantels bekleidet, die Martin dem Bettler geschenkt hatte. Jesus sprach zu Martin: „Du hast mir die Hälfte deines Mantels gegeben. Du kennst mich nicht und doch dienst du mir - denn es ist so: Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Was ihr ihm aber nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan". Nach diesem Traum ließ sich Martin im christlichen Glauben unterweisen und bekannte sich zum Christentum.

Abmoderation: Erwachsene sollen überlegen, wie sie selbst oder im Dialog mit ihren Kindern Wärme und Licht weitergeben können. (dies als Gedanken anreißen und den Besuchern auf den Weg geben).

Neckarauer Martinsspiel 2007 / © kjg-medium, St.Jakobus Mannheim-Neckarau

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