Jeder Tropfen zählt - Dürre in Ostafrika

Ein feines Lokal, Sketch – Festgestaltung

Ein feines Lokal

Personen: O = Ober, A = Gast, B = Gast

Darsteller(in) Text
A: Herr Ober!
O: Bitte?
A: Sind diese lästigen Fliegen immer hier?
O: Nein, nur während der Mahlzeiten, sonst sind sie auf der Toilette.
A: Zustände sind das. - Bringen Sie das Beschwerdebuch!
O: Bedaure, das ist voll.
A: Dann bringen Sie mir den Wirt!
O: Bedaure, der ist auch voll.
A: Dann bringen Sie mir die Speisekarte.
O: Bedaure, haben wir auch nicht. Gucken Sie doch auf die Tischdecke, da haben Sie die Wochenübersicht drauf.
A: Zustände sind das. - Was können Sie mir denn empfehlen?
O: Zunge, prima Zunge.
A: Ich esse doch nicht, was andere im Maul hatten.
O: Dann essen Sie doch Eier.
A: Sie wollen mich wohl verkohlen?
O: Bedaure, mit Heizmaterialien haben wir nichts zu tun.
A: Na schön, haben Sie außer Bier noch etwas Warmes?
O: Suppe.
A: Was für Suppe?
O: Quer durch den Garten - Gemüsesuppe.
A: Ist die gut? Haben Sie diese Suppe schon einmal gegessen?
O: Nein, ich bin doch nicht lebensmüde.
A: Aber ich. Also bringen Sie so eine Suppe!
O: Sehr wohl.
B: Herr Ober!
O: Bitte?
B: Vielleicht bemühen Sie sich endlich auch einmal zu mir. Ich wünsche auch bedient zu werden. Schließlich ist mein Geld ja kein Dreck! Bring'n Sie mir... ein ... - nein. Bringen Sie..., bringen Sie mir..., na, was bringen Sie mir denn?
O: Was Sie wünschen! Vielleicht Fisch?
B: Ist der auch frisch?
O: Heute morgen hat er noch im Bassin Salto geschlagen.
B: Ach, wenn ich dran denke, dass er für mich unter dem Wasser verbluten soll... - nein!
O: Wenn ich ihm erzähle, dass Sie ihn essen wollen, dann lacht der sich tot. - Also Fisch.
B: Herr Ober... Her Ober... (plattfüßig schlurft er davon) Zustände sind das!
O: (Kommt mit Suppenteller zurück, stellt diesen vor A auf den Tisch)
A: Nehmen Sie doch die Finger aus der Suppe!
O: Ach, die ist sowieso nicht heiß.
A: Da schwimmt ja ein Käfer in der Suppe!
O: (glückselig) Wahrhaftig, ein Glückskäferchen. Und wie er strampelt, der Kleine. Wollen wir wetten, dass er den Rand erreicht?
A: Unterlassen Sie diese Vertraulichkeiten. - Ich kann diese Suppe nicht essen.
O: Warum denn nicht. Die ist doch kräftig. Nur wegen dem kleinen Käfer? (schnippt mit dem Finger den Käfer aus der Suppe) Schwupp, du kleiner Sausebraus.
A: Ich kann trotzdem nicht essen.
O: Warum?
A: Weil ich keinen Löffel habe.
O: Ach so! (Nimmt den Löffel aus der Rocktasche, haucht ihn an und putzt ihn am Taschentuch blank) Bitte!
A: Jetzt schlägt's aber dreizehn!
O: (Sieht auf die Armbanduhr) Nein, es ist erst halb, mein Herr!
A: Ich bin nicht Ihr Herr! Ach... (nimmt eine Zeitung hoch)
B: Herr Ober, wo bleibt mein Fisch?!
O: Wenn der Räder an den Flossen hätte, käme er von selbst. So aber muss ich ihn erst holen (geht ab).
B: Zustände sind das! (trommelt nervös mit den Händen auf dem Tisch)
A: (nimmt den Löffel auf, um zu essen) Unterlassen Sie diese Trommelei, das stört mich beim Essen!
B: Schlürfen Sie doch etwas lauter, dann hören Sie es nicht!
A: Flegel!
O: (kommt mit 2 Gabeln, Teller mit kleinen Fisch und 2 Kartoffeln, er serviert) Kloppen Sie nicht den Tisch kaputt, der ist sowieso schon wacklig!
B: Und nehmen Sie gefälligst mal die Hand von meinem Essen runter.
O: Es soll mir wohl in den Dreck fliegen? Bitte!
B: Wo ist denn der Fisch?
O: Schieben Sie mal die Kartoffeln beiseite, da liegt er drunter.
B: Ist der aber klein!
O: Die Kleinen sind nicht größer. - Klein aber oho!
B: Oooooo ..... Wie kann ein kleiner Fisch so riechen?
O: Wenn Sie als Leiche so lange in der Sonne liegen wie der, dann duften Sie auch nicht grad nach Rosen.
B: Empörend! Ihr Benehmen gibt zur Beanstandung Anlass!
O: Dann lassen Sie mal an!
B: Sind Sie frech oder dumm?
O: Beides, ich muss mich doch den Gästen anpassen.
B: Unverschämtheit, aber ich rege mich nicht auf.
O: Richtig, sonst müssten Sie sich wieder abregen. Und ich bin abgebrühter als Sie.
B: Das merke ich. - Aber ich habe schon besser gegessen.
O: Aber nicht bei uns.
A: Ober, bringen Sie Salz!
O: (greift in die linke Hosentasche, bringt Salz heraus und streut dieses in die Suppe) Bitte sehr, mein Herr!
A: Na so was. Haben Sie auch Pfeffer?
O: (greift in die rechte Hosentasche) Bitte sehr, mein Herr!
B: (hat alles beobachtet und ruft) Verlangen Sie jetzt bloß nicht noch Senf!
A: Ich verzichte darauf! Auch auf Ihre Ratschläge. (zum Ober) Schließen Sie das Fenster, es zieht!
B: Lassen Sie das Fenster offen, sonst ersticke ich in diesem Mief hier.
A: Jeder erstickt auf seine Weise. (zum Ober) Ich verlange, dass das Fenster geschlossen wird. Ich will mir nicht noch eine Erkältung holen.
B: Ich verlange, dass das Fenster offen bleibt, sonst ersticke ich! (zum Ober) Wollen Sie meinen Tod?
O: Nein, nicht bevor Sie gezahlt haben!
A: Hier ist ein Euro Trinkgeld, das Fenster wird geschlossen!
B: Geldprotz! (zum Ober) Hier haben Sie zwei Euro Trinkgeld. Das Fenster bleibt offen.
O: Bitte sehr, danke sehr! (steckt beide Trinkgelder ein)
A: Jetzt langt es mir. Ich gehe, Ober, zahlen!
O: (geht zum Tisch) Eine Suppe mit Fleischeinlage. Einen Euro!
A: Wieso Fleischeinlage?
O: Dachten Sie der Käfer sei aus Schokolade?
A: Das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht (gibt Geld) Aber mich sehen Sie nicht wieder! (geht)
B: Und mir reicht es auch. Ich hatte einen Bratfisch!
O: Drei Euro!
B: Was? Dieser poplige Stichling?
O: Pardon, mein Herr. Das ist ... (sagt ein langes Fremdwort) nach Art des Hauses.
B: Ha! (schiebt dem Ober unwillig das Geld zu) Aber ich habe meinen Willen durchgesetzt, wenn mich der Spaß auch fünf Euro kostete. Das Fenster blieb offen. Ha!
O: Ob offen oder geschlossen, das wäre Wurst gewesen.
B: Wieso das?
O: Weil im Fenster sowieso keine Scheibe drin ist.
B: Ach! (geht wütend) Oh!!
O: (verbeugt sich langsam, spricht breit) Mahlzeit!!!

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