Etwas grau und etwas kahl, Gedicht – Festgestaltung

Etwas grau und etwas kahl

Etwas grau und etwas kahl,
ach die Jugend war einmal.
Doch was nützt denn das Gewimmer,
lieber Freund, es kommt noch schlimmer.

Haare wachsen aus den Ohren,
der Geruchssinn geht verloren.
Dabei hast du noch zu kämpfen,
um den Nasensaft zu dämpfen,
der sich an der Spitze sammelt
und als Tropfen runterbammelt.
Flach und trüb liegt die Pupille
trotz der scharfgeschliffnen Brille.

Du bekommst Paradentose,
deine Zähne werden lose,
Schmerzhaft, wie sie einst gekommen,
werden sie dir jetzt genommen.
Und das künstliche Gebiss
ist sehr oft ein Hindernis.
Schweigen wir von Nierenschmerzen,
von dem starken Klopf am Herzen,
von dem Magen, diesem Hund,
keineswegs ist er gesund.

Unten wird die Bauchwand faltig,
der Urin ist zuckerhaltig.
Der Popo, einst straff und rund,
leidet stark an Muskelschwund.
Wenn dir mal ein Wind entfleucht,
wird dir gleich das Hemde feucht.
Und des Mastdarms volle Falten,
können kaum den Stuhlgang halten.
Oftmals stören deinen Frieden
walnussgroße Hämorrhoiden.

Und die sogenannte gute,
vielgepriesne Wünschelrute,
hängt als leicht gekrümmter Schlauch,
unterm faltenreichen Bauch.
Nur zum Pinkeln lediglich,
dient der Schnippedillerich.
Und er ist an dieser Stelle,
wirklich keine Freudenquelle.
Auch die holde Weiblichkeit,
wittert dies und weiß Bescheid.
Schonungslos kommt sie zum Schluss:
Er ist sittsam, weil er muss.

Und trotz allem, lieber Knabe,
bring ich dir als Gabe,
Wünsche für das nächste Jahr.
Dein Urin sei wieder klar,
alle Glieder sollen sich straffen,
Du sollst klettern, wie die Affen.
Kurz, du sollst zum Playboy werden,
viele Jahre hier auf Erden.

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