Volksfeste

Gedichte und Lieder zu Volksfest, Schützenfest, Oktoberfest, Kirmess

Übersicht

Gedichte und Lieder

Das Schützenbrüderchen

Autor: Eberhard Poguntke

Ich bin rein, mein Herz ist klein,
gern möchte ich ein Schütze sein.
Schütze, wie mein Großpapa!
Frisch und fröhlich steh’ ich da.
Wenn ich groß bin – wär’s gelacht,
kauf ich mir ’ne Schützentracht.
Stolz will ich den Frack dann tragen
und das Eichenlaub am Kragen.
Ein Gewehr, mit dem die Luft
Kugeln in die Ferne pufft,
und mit dem man treffen kann,
so ein Ding schaff’ ich mir an.
Werd’ ich einmal „König“ sein,
lad’ ich euch zum Freibier ein,
rufe laut mit voller Kraft:
„Hoch lebe die Schützenbruderschaft!“


Das Schützenfest

Autor: Olaf Lüken

Sie kommen per Auto oder Omnibus.
Am Stand fällt gleich der erste Schuss.
So läuft das Schützenfest, Jahr für Jahr.
Ihr glaubt es nicht, doch ist es wahr.
Die Schützen haben sich ausgeguckt.
Sie schießen, weil es im Finger juckt.
Der Sieger holt den Aar-Rest runter.
Die Zaungäste feixen, vital und munter.

Das Schützenvolk trägt seinen Helden fort.
Glücklich ergreift der König das Wort.
Der Monarch empfängt seine Königin.
Es gibt zu trinken, bis feucht ist das Kinn.
Die Band macht Musik fürs Stelldichein.
Der Himmel gibt seinen Sonnenschein.
Der Hofstaat wird sorgsam ausgewählt.
Die Damen sind piekfein herausgeschält.

Man hofiert, trägt feinstes Geschmeide.
Die Orden prangen, verdecken die Brust,
die Schützen strahlen, es ist eine Lust,
viel Glanz und noch mehr Augenweide.
Jetzt stellt sich ein der Hoffotograf.
Majestäten und Tross stehen, ganz brav,
zum Foto für die Festgemeinde.

Das Schützenvolk durchtanzt die Nacht,
vorbei die Sorgen, man trinkt und lacht.
Im Klub herrschen Frohsinn und Dichte.
Zum Essen locken leckere Gerichte.
Die Zeitung bringt eine Story raus.
Die Flagge weht vor dem Königshaus.
Auf dem Festplatz dreht sich schnell,
für Kinder und Alte ein Hofkarussell.

Am Montag erscheint die Prominenz,
erweist den Schützen Referenz.
Es warten Wein, Pils, Cola und Sekt.
Wichtig, dass es den Gästen schmeckt.
Die Feier endet mit viel Applaus.
Der König verlässt das Schützenhaus,
wie die geladenen Festtagsleute.
Als Schütze kehrt er stolz zurück,
wird wieder normal, Stück für Stück.
Als Mensch er die Zeit nie bereute.

© Olaf Lüken

Schützenausmarsch
Schützenausmarsch
Foto: Axel Hindemith
Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Blaskapelle beim Festumzug
Blaskapelle beim Festumzug
Bild von marc10029 auf Pixabay

Ein Schützenkamerad

Autor: unbekannt

Wer vorn mit freundlichem Gesicht,
doch hinterm Rücken schlechtes spricht;
Wer nur den eignen Nutzen kennt,
und dir nicht deinen Posten gönnt;
Nach oben krummen Buckel macht;
Nach unten tritt und höhnisch lacht,
das ist ein schlechtes Luder,
bestimmt kein Schützenbruder.

Wer handelt aber – wie ein Freund,
der mit dir lacht und mit dir weint;
Der gradheraus die Meinung sagt,
weil ihm dein Fehler nicht behagt;
Der trotzdem für dich geradesteht;
Der niemals Treuebruch begeht;
Der nicht allein beim Schützenfest,
auch sonst als Mensch dich gelten lässt:
Der hilft in Nöten, mit Rat und Tat,
das ist ein Schützenkamerad!


Friedhardtskirchener Schützenlied

Text und Melodie: Gerhard Hoischen

Noten: Friedhardtskirchener Schützenlied

Nun leget euch aufs Herze,
das grün und weiße Band!
Fort, fort mit Ach und Schmerze,
nehmt das Gewehr zur Hand!
Schon schlägt die Trommel an:
Reiht schnell euch Mann für Mann.
Der Oberst hält Parade,
dann geht’s marsch, marsch voran.

… Valerie, valera …

Durch Friedhardtskirchens Auen,
zieht unser Schützenzug.
Wie sonnig ist’s zu schauen,
tut nimmer sich genug.
Ja selbst alt’ Mütterlein,
will heute fröhlich sein.
Es laden Klang und Lieder
ja all zum Feste ein.

… Valerie, valera …

Der Trompete helle Weise
streckt zur Parad’ die Bein,
die Klarinett’ so leise
lädt mich zum Tanze ein.
Die allerliebste Maid
führ’ ich zum Tanze heut’,
o bleib mit deiner Freude,
du sel’ge Jugendzeit!

… Valerie, valera …

O Friedhardtskirchens Wonne,
o Tag voll Heimatlust!
Lass immer deine Sonne
hell strahlen in meiner Brust!
D’rum hegt beim frischen Trank
das Herz zum heißen Dank:
O Heimat, du mir bleibest,
mein Lust mein Leben lang.

… Valerie, valera …


Oktoberfest in München

Autor: Olaf Lüken

Freunde, es ist wieder soweit,
pünktlich beginnt die Wies’n-Zeit.
Auch die Schickeria feiert hier.
Es gilt noch die Maß, ein Liter Bier.

Es eilen zur Wies’n Mann, Kind, Frau,
begaffen das Theresienwunder.
So mancher Promi steckt im Stau.
Die Kapelle im Zelt gibt Zunder.

Man findet, was die Nase begehrt,
im Duft der vielen Leckerbuden.
Hier isst man gern, was der Stand beschert.
Die Wies’n bildet, auch ohne Duden!

Alle Welt sieht sich geladen,
zum Schunkeln,Tanzen, auch zum Prassen.
Wir leben gut, wie auch die Maden,
feiern mit allen Altersklassen.

Bratwurst, Hendl und Haxn.
Das Fleisch muss knusprig sein.
Genuss für Bayern und Sachsen,
dazu ´ne Maß, bist nie allein!

Und die Musi sorgt für Laune,
dass der Gast nur weiter staune.
Auf dem Stuhl hält’s niemanden mehr.
Jetzt spielt auch auf ein Trachtenheer.

Im Bierzelt ist die Gaudi los.
Die Gäste spielen Fröhlichkeit.
Es wird geschunkelt, pausenlos.
Das Bier, es fließt, nach Maßeinheit.

© Olaf Lüken

Blaskapelle im Oktoberfestzelt
Blaskapelle im Oktoberfestzelt
Bild von Ralf Kronenberger auf Pixabay
Oktoberfest in München
Oktoberfest in München
Bild von Pexels auf Pixabay

Rheinlandkirmes

Autor: Olaf Lüken

Hier kannst du Autoscooter fahr’n,
sich gruseln in der Geisterbahn,
Wundertüten, Lose kaufen
oder sich am Stand besaufen.

Backfisch oder Würstchen essen,
Zuckerwatte nicht vergessen.
Esel oder Ponys reiten,
lustig mit den Freunden streiten.

Ein frisches Kölsch vom Gerstenstand,
ein Rieslingwein vom Fass.
Auf der wilden Wasserbahn,
wird man schnell pitschenass.

In der Geisterbahn mich gruselt’s,
vor Dämonen und Hexereien.
Mein lütter Panz nur duselt.
Die and’ren Kinder schreien.

Das Bayernzelt von fern ertönt,
mit Pauken und Trompeten.
Die Frau, die gern dem Tanze frönt,
will quatschen und will tröten.

Ein Künstler zeichnet ein Porträt,
in nur ganz kurzer Zeit.
Im Riesenrad, ein Großgerät,
Frischluft Seelen befreit.

Loopings überschlagen sich.
Gleich geht’s mir an den Kragen.
Mutter und Pänz übergeben sich,
missachten meine Klagen.

Dem Jüngsten geht es gut, nicht wohl,
in seinem Kinderkarussell.
Junior guckt wie’n Blumenkohl.
Ihm geht alles viel zu schnell.

Kirmeslichter gleißend Stände beleuchten.
Lautsprecher schallen durch die Nacht.
Trunkende Rowdies die Fläche befeuchten.
Den Besuchern hat’s auch Spaß gemacht.

© Olaf Lüken

Autoscooter auf einem Volksfest
Autoscooter auf einem Volksfest
Bild von Markus Distelrath auf Pixabay
Vergnügungsfahrt im Riesenrad
Vergnügungsfahrt im Riesenrad
Bild von Sekau67 auf Pixabay