Dat Bufett
Autor: unbekannt
Ne deftige Feier, watt Leckres zu Essen,
da kannste doch alles andre vergessen.
Ich jedenfalls freu mich immer total,
wenn ich eingeladen bin, wann, wo, warum, is egal.
Am Anfang gibt et immer, daran is nich dran zu rütteln,
langes freundliches Händeschütteln.
„Wie isset, wie geht et, allet gesund?
Watt, wieder zugenommen, sag bloß, wie viel Pfund?“
Is doch nich wichtig, überhaupt kein Thema,
zu Hause abnehmen, is viel bequemer.
Watte nich essen willst, kaufste nich ein,
leer is der Kühlschrank, watt sein muss, muss sein.
Doch biste eingeladen, kalt-warmes Bufett,
und solls dann verzichten, datt tut richtig weh.
Ich jedenfalls kann immer kaum erwarten,
bis es heißt: „Zum Essen können wir starten.“
Ich schieß inne Höhe, die anderen lachen,
watt soll et, einer muss doch den Anfang machen.
Ich lauf ganz gemütlich, dann bisken schneller,
hoffentlich gibt et nich so kleine Teller.
Entweder musste enorm viel draufpacken,
oder aber läufs dir ab die Hacken.
Jetzt dat Bufett, ich rieche et, ich ahne,
genau mein Geschmack, allererste Sahne!
Ganz vorne, der Braten, dat fängt ja gut an,
Ich schnapp mein Besteck un denk: Nix wie ran.
Vier Scheiben Spießbraten, 2 kleine, 2 große,
bei jede ein, zwei Löffelkes vonne Soße.
Mein Teller hat noch kleine freie Stellen,
genau dat richtige fürn paar Frikadellen
Drei knusprige Röstis, dann drei, vier Kroketten,
wär schön, wenn se auch noch ein paar Fritten hätten.
Hamse nich – doch da vorne – gleich bin ich dran,
Kartoffeln mit Zwiebeln, gebraten inne Pfann!
Jetzt noch Gemüse: Erbsen, Möhren, Spinat,
und schnell im Vorbeigehen ein gemischter Salat.
Dann nix wie zum Platz, schön langsam, dann schneller,
ich schätz, 50% überladen is der Teller.
Nur ruhig Blut, nich wackeln, pass op!
Et hat gut gegangen, et is noch allet drop!
Jetzt geht et zur Sache, jetzt kommt et drauf an,
ob man sich auf et Aussehen verlassen kann.
Doch allet schmeckt super, ich aß ohne Pause,
dat is ja noch besser, als wie zu Hause.
Ich dachte, die Menge wirft dich vom Hocker,
is gar nich wahr, ich schaff dat ganz locker.
Kein Völlegefühl, kein Drücken im Magen,
ich kann noch nen deftigen Nachtisch vertragen.
Ich denk, Vanilleeis mit Sahne ich nehm
und ne mittelgroße Portion vonne Herrencrem,
datt war en bisken knapp, doch ich hab einen Trost:
Et gibt acht Sorten Käse mit Brot oder Toast.
Ich hör nebenan meine Nachbarin sagen:
„Datt kannste doch packen, Käse schließt den Magen.“
So hab ich et auch wirklich empfunden,
und dat hielt tatsächlich an, so cirka 2 Stunden.
Dann ging meine Magentür allerdings wieder auf,
und ich packte nochmal auf den Teller wat drauf.
Bisken mehr oder weniger, is ja egal,
ich würd nehmen, so ähnlich wie beim ersten Mal.
Nun erstmal gemütlich wieder hingesetzt,
doch dann merk ich schnell, ich hab mich verschätzt.
Mein Magen macht nich mehr mit dat Spiel,
et is zwar unheimlich lecker, doch zuviel ist zuviel.
Wat nun? frag ich mich, denn eins kann ich hassen,
so gute Sachen verkommen zu lassen.
Drum hab ich auch immer um das zu verhüten,
vorsichtshalber inne Tasche ein paar Plastiktüten.
Die Hähnchenschenkel, die kucken so lecker,
verschwinden ganz schnell innen Beutel von Schlecker.
Die Krokettknochen sind prima für Toby,
un kommen unauffällig inne Tüte von Obi.
Für Reissalat, verziert mit Ei,
hab ich immer ne Tupperdose dabei.
Für Kräuterbutter oder en bisken Soße,
is meine große Pillendose.
Brötchen sind morgen wie frisch gebacken,
weil wir sie heute in Folie packen.
Als Verdauungsschnaps trink ich Underberg ohne Sorgen,
einen hier nach 'm Essen, un zwei Stück für Morgen.
Wenn Messer un Gabel aus Plastik sin,
heißt et Simsalabim inne Tasche rin.
De Pappteller, bemalt mit Sternchen un Sonne,
muss man doch retten vor de grüne Tonne.
Ein Päckchen Servietten, natürlich Papier,
würde doch liegen bleiben un vergammeln hier.
De Dekoration, de Röskes un Nelken,
täten sowieso über Nacht hier verwelken.
Doch nie hab ich se eingesteckt mit Väsken,
wat sich gehört, dafür hab ich en Näsken.
Ich find se herrlich, diese Art Feste!
Doch leider hab ich morgen selber Gäste.

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