Ein offenes Wort an alle Gäste, Gedicht – Festgestaltung

Ein offenes Wort an alle Gäste

Autor: unbekannt

Bist du zur Feier eingeladen,
komm viel zu früh, das kann nicht schaden.
Sprich gleich von einem Riesenappetit,
auch bringe keine Blumen mit,
denn deren Preis ist hoch bemessen,
und soviel kannst du gar nicht essen.

Willst du den Appetit noch heben,
dann lass dir gleich ein Schnäpschen geben.
Und darauf löse Schlips und Kragen,
dann kannst du recht mit Wohlbehagen
dich über deinen Teller legen,
um schnell die Suppe wegzufegen.

Und schlürfst du, dass die Schwarte kracht,
du glaubst nicht wie das Eindruck macht.
Gibt's Braten, nimm ein ganzes Stück,
was du nicht magst, das leg zurück
die anderen freu'n sich wie ein Kind,
dass heißt, wenn's feine Leute sind.

Füll dir den Teller nicht zu knapp,
wisch dir den Mund am Tischtuch ab.
Mit der Gabel auf dem Kopf rumkratzen
und wie ein Tier geräuschvoll schmatzen,
das braucht nicht dringend zu geschehen,
doch manche Leute finden's schön.

Kriegst du den Nachtisch nicht mehr rein,
dann nimm ihn doch und pack ihn ein.
Hast du dann alles eingesteckt,
dann schimpf, es hätte nicht geschmeckt.

Lässt du dir, bevor du willst entschweben,
vom Mädchen noch ein Trinkgeld geben,
und kneifst es auch noch in die Waden,
dann wirst du sicher sehr oft wieder eingeladen.

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