Jeder Tropfen zählt - Dürre in Ostafrika

Märchen aus der tausendundzweiten Nacht, Sketch – Festgestaltung



Märchen aus der tausendundzweiten Nacht

Sketch für 10 Personen nach den bekannten Märchen „Das tapfere Schneiderlein“, „Der Wolf und die sieben Geißlein“ und „Hänsel und Gretel“

Personen:

  • Erzähler
  • Schneiderlein
  • Bauersfrau
  • Geißlein
  • Stiefmutter
  • Apfelbaum
  • Backofen
  • Gretel
  • Müller
  • Hänsel

Requisiten:

  • allgemein: Sonne, Wiese (grüne Decke), Blumen (Kunstblume), Backofen, Brotschieber (Schneeschieber)
  • Erzähler: „fliegenden Teppich“, großes Märchenbuch
  • Schneiderlein: Tisch mit 7 Leuten, die rein zufällig darum sitzen, Nadel, Faden, Genähtes, Brot, Messer, Fliegenklatsche, Gürtel „7 auf einen Streich“, Pullover
  • Bauersfrau: Mus in mehreren „Töpfen“
  • Geißlein: Haustür mit Fenster, 6 Plüschtiere als Ersatzgeißlein an Leine
  • Müller: Mehl
  • Apfelbaum . Baum, Äpfel
  • Hänsel: Stall (Vogelkäfig)

Anmerkungen:

  • Mögliche Änderung im Text beachten!
  • Toastbrot statt Brot
  • Tuchlappen statt Fliegenklatsche
  • Verstecke der Geißlein im Text ändern

1. Szene:

Darsteller(in) Text
Erzähler: (Darsteller sind an ihrem Ausgangsplatz. Gretel sitzt wie rein zufällig im Publikum. Gesprochene Texte der Darsteller werden von diesen gesagt. Erzähler kommt auf fliegendem Teppich in den Saal, schlägt Buch auf und fängt an zu lesen.) Es war einmal ein Schneiderlein. Das saß an einem Sommermorgen auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften.
Schneiderlein: (Schneiderlein tut sich mit Nadel schwer und fragt umher sitzende Leute.) „Haben sie schon mal aus Leibeskräften genäht?“
Erzähler: Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief:
Bauersfrau: „Gut Mus feil! Gut Mus feil!
Erzähler: Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, es steckte dein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief:
Schneiderlein: „Hier herauf, liebe Frau, hier wird sie die Ware los.“
Erzähler: Die Frau stieg die 3 Treppen mit ihrem Korbe zu dem Schneiderlein herauf und musste die Töpfe sämtlich vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran und sagte endlich:
Schneiderlein: „Das Mus scheint mir gut, wieg sie mir doch 4 Lot ab, liebe Frau, wenn’s auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.“
Erzähler: Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten Absatz zu finden, gab ihm, was er verlangte, ging aber ganz ärgerlich und brummig fort.
Schneiderlein: „Nun, das Mus soll mir Gott segnen …“,
Erzähler: rief das Schneiderlein,
Schneiderlein: „… und soll mir Kraft und Stärke geben.“,
Erzähler: holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück über den ganzen Laib und strich das Mus darüber.
Schneiderlein: „Das wird nicht bitter schmecken …“,
Erzähler: sprach es,
Schneiderlein: „… aber erst will ich das Wams fertigmachen, ehe ich anbeiße.“
Erzähler: Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor Freude immer größere Stiche. Indes stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so dass sie herangelockt wurden und sich scharenweis darauf niederließen.
Schneiderlein: (Schneiderlein spricht zu Leuten.)„Ei, wer hat euch eingeladen?“
Erzähler: sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. (Schneiderlein macht Handbewegungen gegen Leute.)
Erzähler: Die Fliegen aber ließen sich nicht abweisen, sondern kamen wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach einer Fliegenklatsche und rief:
Schneiderlein: „Wart, ich will es euch geben!“
Erzähler: Es schlug unbarmherzig drauf. (Schneiderlein „schlägt“ auf Leute.)
Erzähler: Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als 7 vor ihm tot und streckten die Beine.
Schneiderlein: „Bist du so ein Kerl?“
Erzähler: sprach es und musste selbst seine Tapferkeit bewundern,
Schneiderlein: „Das soll die ganze Stadt erfahren.“
Erzähler: Und in der Hast schnitt das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf:
Schneiderlein: „7 auf einen Streich!“ – „Ei, was Stadt …“
Erzähler: sprach es weiter,
Schneiderlein: „ … die ganze Welt soll’s erfahren!“
Erzähler: Und sein Herz wackelte ihm wie ein Lämmerschwänzchen. Das Schneiderlein band sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil es meinte, die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit.

2. Szene:

Darsteller(in) Text
Erzähler Nach einiger Zeit kam er an ein Haus. Er klopfte an die Haustür und rief
Schneiderlein „Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht.“
Erzähler Aber die Geißerchen hörten an der rauen Stimme, dass es nicht ihre Mutter war.
Geißlein „Wir machen nicht auf…“,
Erzähler riefen sie,
Geißlein „ … du bist unsere Mutter nicht, die hat eine feine und liebliche Stimme, aber deine Stimme ist rau. Du bist das tapfere Schneiderlein!“
Erzähler Da ging das tapfere Schneiderlein fort zum Kirchenchor und nahm Gesangsunterricht. (Schneiderlein geht zu einem Kirchenchormitglied, fragt nach Gesangsunterricht und übt ein paar Töne.)
Erzähler Dann kam er zurück, klopfte an die Haustür und rief
Schneiderlein (mit hoher Stimme) „Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht.“
Erzähler Aber der Schneider hatte seine schwarze Hand in das Fenster gelegt, das sahen die Geißerchen und riefen
Geißlein „Wir machen nicht auf, unsere Mutter hat keine schwarze Hand wie du. Du bist das tapfere Schneiderlein!“
Erzähler Da lief das Schneiderlein zum Müller und sprach
Schneiderlein „Streu mir weißes Mehl auf meine Hand.“ (Müller gibt ihm Mehl.)
Erzähler Nun ging der tapfere Bösewicht zum dritten Mal zu der Haustür, klopfte an und sprach
Schneiderlein „Macht mir auf, Kinder, euer liebes Mütterchen ist heimgekommen und hat jedem von euch etwas aus dem Walde mitgebracht.“
Erzähler Die Geißerchen riefen
Geißlein „Zeig uns erst deine Hand, damit wir wissen, dass du unser liebes Mütterchen bist.“
Erzähler Da legte er die Hand ins Fenster, und als sie sahen, dass sie weiß war, so glaubten sie, es wäre alles wahr, was er sagte, und machten die Tür auf. Wer aber hereinkam, das war das tapfere Schneiderlein. Sie erschraken und wollten sich verstecken.(Geißlein versteckt nun nacheinander die Plüschtiere an den jeweiligen Orten und setzt sich dann ins Publikum.) Das eine sprang unter den Tisch. Das zweite ins Klavier, das dritte unter die Jacke von …, das vierte hinter das Bierglas von …, das fünfte …, das sechste … und das siebente im Publikum. Aber das tapere Schneiderlein fand sie alle und machte nicht lange Federlesen. (Schneiderlein stopft sich Plüschtiere unter Pullover.) Eines nach dem anderen schluckte er in seinen Rachen. Nur das Jüngste (im Publikum), das fand er nicht. Als das Schneiderlein seinen Hunger gestillt hatte, trollte es sich fort, legte sich unter einen Baum und fing an zu schlafen.(Plüschtiere wieder raus und weg. Schneiderlein schnarcht.) Als das tapfere Schneiderlein endlich ausgeschlafen hatte, machte es sich auf die Beine, ging zum Brunnen, setzte sich hin und fing an zu nähen.

Szene 3

Darsteller(in) Text
Erzähler: Nun trug es sich zu, dass die Nadel einmal ganz blutig war. Es bückte sich damit in den Brunnen und wollte sie abwaschen, sie sprang ihm aber aus der Hand und fiel hinab. Es weinte, lief zur Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück. Sie schalt es aber so heftig und war so unbarmherzig, dass sie sprach:
Stiefmutter: „Hast du die Nadel hinunterfallen lassen, so hol sie auch wieder herauf.“
Erzähler: Da ging das tapfere Schneiderlein zu dem Brunnen zurück und wusste nicht, was es anfangen sollte, und in seiner Herzensangst sprang es in den Brunnen hinein, um die Nadel zu holen. (Sonne, Wiese mit Blumen. Schneiderlein liegt darauf.) Es verlor die Besinnung, und als es erwachte und wieder zu sich selber kam, war es auf einer schönen Wiese, wo die Sonne schien und viele tausend Blumen standen. Auf dieser Wiese ging es fort und kam zu einem Baum, der hing voller Äpfel und rief ihm zu:
Apfelbaum: „Ach, schüttle mich, schüttle mich, meine Äpfel sind alle miteinander reif.“
Erzähler: Da schüttelte es den Baum, dass die Äpfel fielen, als regneten sie, und schüttelte, bis keiner mehr oben war und legte sie alle in einem Haufen (ins Publikum) zusammen. Danach ging es weiter und kam zu einem Backofen, der war voller Brot. Das Brot aber rief:
Backofen: „Ach, zieh mich heraus, zieh mich heraus, sonst verbrenne ich. Ich bin schon längst ausgebacken.“ (Schneiderlein nimmt Brotschieber.)
Erzähler: Da trat es herzu und wollte mit dem Brotschieber alles herausholen. (Gretel springt auf.) Da gab ihm Gretel einen Stoß, dass es weit hineinfuhr, machte die eiserne Tür zu und schob den Riegel vor. Hu, da es an zu heulen, ganz gruselig. Aber Gretel lief schnurstracks zum Hänsel, öffnete sein Ställchen und rief:
Gretel: „Hänsel, wir sind erlöst, das tapfere Schneiderlein ist tot.“
Erzähler: Da sprang Hänsel aus dem Käfig hervor, wie ein Vogel, wenn ihm die Tür aufgemacht wird. Wie haben sie sich gefreut und sind sich um den Hals gefallen. Dann gingen sie Hand in Hand nach Hause. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

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