Sketche aus der Märchenwelt

Witzige Bühnenszenen: Aschenputtel, Rotkäppchen und ein modernes Märchen

Übersicht

An allem ist die Katze schuld
Ein groteskes Schauerdrama in 3 Akten
Aschenputtel
Sketch für 6-7 Personen nach dem gleichnamigen Märchen (auch unter Aschenbrösel bekannt)
Märchen aus der tausendundzweiten Nacht
Sketch für 10 Personen nach den bekannten Märchen „Das tapfere Schneiderlein“, „Der Wolf und die sieben Geißlein“ und „Hänsel und Gretel“
Modernes Märchen
Sketch für 2 Personen. Erzählt wird das Märchen „Hänsel und Gretel“. Die Erzählung wird laufend durch Werbung unterbrochen.
Rotkäppchen und der krass BÖSE Wolf
Sketch für 5 Personen nach dem Märchen „Rotkäppchen und der böse Wolf“

Sketche

An allem ist die Katze schuld

Ein groteskes Schauerdrama für 5 Personen. Es sollte zu etwas fortgeschrittener Stunde gespielt werden.

Dieses erhebende, herzbewegende Ritter-Schauer-Trauerspiel in drei Akten nebst tragischem Nachspiel sollte soll man gar nicht proben. Es hat seinen besonderen Reiz, wenn die Spieler den Text noch gar nicht kennen und also „aus erster Hand“ spielen.

Man benötigt einen Waschkorb mit allerlei Kleinkram (basteln sollte man jedoch zwei große und eine kleine Krone aus Papier sowie ein Schwert aus Pappe). Aus diesem Korb und zwar ausschließlich aus diesem bedienen sich die Spieler. Bitte keinen Becher (mit Gift) und kein Kuscheltier hinlegen. Die Schauspieler müssen sich irgendetwas suchen.

Personen:

Reizvoll ist die Besetzung der Rollen entgegen der Geschlechter. Jeder Spieler erhält eine Kopie dieses Stückes und spricht die Anmerkung mit, die in bzw. hinter seinem Text steht.

Erster Akt

Darsteller(in) Text
Vorhang: Der Vorhang öffnet sich zum ersten Akt.
König: Der König tritt auf.
Königin: In seinem Gefolge seine ergebene Königin.
König: Der König lässt sich auf seinem Thron nieder, sein Zepter in der Hand.
Königin: Die Königin steht ergeben und anmutig neben ihn, zärtlich blickt sie ihn an. Mein Herr, sagt sie in sanftem Ton, warum halten wir die Prinzessin von den Augen der Männer fern? Würde sich nicht bald die Ehe für sie schicken?
König: Der König nimmt eine strenge Mine an. Königin, sagt er mit barscher Stimme, tausendmal habe ich es bereits wiederholt, die Prinzessin soll keines Mannes Weib werden.
Herzog: Der schöne und mutige Herzog tritt von der Seite her auf. Oh König, sagt er in männlichem Ton, ich überbringe euch eine Botschaft von größter Wichtigkeit.
Prinzessin: In diesem Augenblick tritt die wunderschöne Prinzessin von der Seite her auf. Wie sie den schönen und mutigen Herzog sieht, erschrickt sie und schreit auf. Oh ein Mann. Ihre Verlegenheit vermehrt nur ihre Schönheit.
Herzog: Beim ersten Blick erbrennt der schöne und anmutige Herzog in Liebe.
König: Voller Erregung springt der König auf. Sprich, brüllt er den Herzog an, und dann verlasse mein Haus.
Prinzessin: Das wunderschöne Mädchen errötet und schließt die Augen.
Königin: Tochter, sagt die ergebene Königin, was hat dich bewogen, hier ohne Erlaubnis einzutreten.
Prinzessin: Die Prinzessin öffnet den Mund und will sprechen.
Herzog: Der Herzog hält den Atem an.
Prinzessin: Ach, sagt das Mädchen in einem von Süßigkeit schmelzenden Ton, mein Angorakätzchen ist mir davon gelaufen und ich kann es nirgendwo finden.
Herzog: Wunderschöne Prinzessin, so lässt der schöne und mutige Herzog seine von tiefstem Gefühl bewegte Stimme verkünden, ich werde überglücklich sein, euch dienen zukönnen. Vernehmet meinen Schwur: Noch heute liegt das Angorakätzchen wieder in euren Armen.Der Mut beflügelt seine Schritte. (Ab durch die Mitte)
König: Haltet ihn, haltet ihn, schreit der König voller Zorn. Meine Knechte sollen das Angorakätzchen der Prinzessin finden. (Der König tritt ab)
Königin: In seinem Gefolge seine ergebene Königin.
Prinzessin: Und mit anmutigem Schritt entfernt sich auch die Prinzessin.
Vorhang: Sodann schließt sich der Vorhand nach dem ersten Akt.

Zweiter Akt

Darsteller(in) Text
Vorhang: Nun öffnet sich der Vorhang zum zweiten Akt.
König: Der König tritt auf.
Königin: In seinem Gefolge seine ergebene Königin
Herzog: Strahlend tritt der schöne und anmutige Herzog ein und hält das Angorakätzchen im Arm.
Prinzessin: Mein Angorakätzchen, mein Angorakätzchen, ruft die Prinzessin. Sie nimmt ihren Liebling auf den Arm. Aber ihre Augen hängen an der anmutigen Gestalt des schönen und mutigen Herzogs.
König: Der König ist voller Eifersucht.
Herzog: Der Herzog fällt vor dem König auf die Knie. Oh König, so lässt er seine wohltönende Stimme vernehmen, ich habe das Angorakätzchen gefunden. Nun bin ich gekommen, mir die Belohnung zu holen, nämlich die Hand eurer Tochter, der wunderschönen Prinzessin.
König: Der König bebt vor Zorn. Hinaus, ruft er mit allem Anzeichen angesammelter Wut. Die Hand der Prinzessin soll nicht durch die Katze gewonnen werden.
Herzog: Der schöne und mutige Herzog wendet sich gefasst zum Gehen. Wie er an der Prinzessin vorbeikommt, berührt er ihre zarte Hand. Ich komme wieder, flüstert er ihr zu.
Prinzessin: Die Prinzessin schweigt, aber ihre himmelblauen Augen spiegeln die Bewegung ihres Herzens wider.
König: Der König tritt ab.
Königin: In seinem Gefolge seine ergebene Königin.
Prinzessin: Und mit anmutigem Schritt entfernt sich auch die Prinzessin.
Vorhang: Sodann schließt sich der Vorhang nach dem zweiten Akt.

Dritter Akt

Darsteller(in) Text
Vorhang Nun öffnet sich der Vorhang zum dritten Akt.
König: Der König tritt auf.
Königin: In seinem Gefolge seine ergebene Königin
König: Der König steht nachsinnend in der Mitte der Bühne
Königin: Die Königin steht traurig neben ihm. Mein Herr, sagt sie mit gramumflorter Stimme. Habt ein Einsehen, die Prinzessin weint Tag und Nacht und will sich nicht mehr trösten lassen.
König: Der König dreht sich um. Schweigt, herrscht er die Königin an.
Königin: Die Königin verstummt.
Herzog: Der schöne und mutige Herzog tritt auf. An der Seite ein Schwert. Oh König, ruft er voll glühender Leidenschaft. Ich habe euch vorhin um die Hand der wunderschönen Prinzessin gebeten.
König: Der König zeigt eine abweisende Miene. Hinaus, hinaus, schreit er noch einmal.
Herzog: Der Herzog zieht sein Schwert und ersticht den König. Alle schreien: Oh weh, Oh weh!
König: Der König röchelt und stirbt.
Königin: Mein Herr, mein Herr, schreit die Königin in aufwallendem Schmerz und sinkt tot über den König.
Herzog: Oh furchtbares Entsetzen. Was habe ich getan, schreit der Herzog mit allen Anzeichen heftiger Reue. Er trinkt einen Becher voller Gift und fällt tot um.
Prinzessin: Die Prinzessin hört den Schrei und stürzt herein. Sie erstarrt bei dem entsetzlichen Anblick, der sich ihr bietet. Weh mir, schreit sie und ringt ihre zierlichen Arme. Der Kummer will mich töten, so waren ihre letzten Worte. Dann fällt sie tot über die Brust des Herzogs.
König: Oh weh, Oh weh. Der König des Landes ist tot.
Königin: Oh Jammer, oh Jammer, Die ergebene Königin ist tot.
Herzog: Schmerz lass nach, der schöne und anmutige Herzog ist tot.
Prinzessin: Lasst eure Tränen fließen, die Prinzessin ist tot, doch noch immer strahlt ihre Schönheit.
Vorhang: Der Vorhang schließt sich.

Nachspiel

Darsteller(in) Text
Vorhang: Noch einmal öffnet sich der Vorhang zum melodramatischen Nachspiel.
König: Der König ist tot.
Königin: Die ergebene Königin ist tot.
Herzog: Der schöne und anmutige Herzog ist immer noch tot
Prinzessin: Die wunderschöne Prinzessin ist immer noch tot, doch noch immer strahlt ihre Schönheit.
Vorhang: Der Vorhang fällt für immer.

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Aschenputtel

Sketch für 6-7 Personen nach dem gleichnamigen Märchen (auch unter Aschenbrösel bekannt). Dieses kurzweilige Theaterstück eignet sich als lustige Hochzeitsüberraschung oder für die Geburtstagsfeier.

Personen:

Es wird ein großes Leinentuch (z. B. Betttuch) gehalten von zwei Leuten. Dahinter sitzen die einzelnen Spieler. Nur der, der etwas sagt, steht kurz auf und verschwindet dann wieder hinter dem Tuch.

Requisiten:

Charaktere:

Darsteller(in) Text
Erzähler: Ich bin der Erzähler
Prinz: Ich bin der Prinz Ihrer Träume
Schwestern: Wir sind die hässlichen Schwestern
Aschenputtel: Ich bin Aschenputtel
Fee Ich bin die gute Fee
Erzähler: Es war einmal ein Prinz, der Prinz unserer Träume.
Prinz: Ich bin der Prinz Ihrer Träume.
Erzähler: Es gab auch die hässlichen Schwestern.
Schwestern: Wir sind die hässlichen Schwestern.
Erzähler: Und die Schwester der hässlichen Schwestern: Aschenputtel.
Aschenputtel: Ich bin Aschenputtel.
Schwestern: Wir sind so froh, wir gehen zum Ball.
Aschenputtel: Ich bin so traurig, ich darf nicht zum Ball.
Schwestern: Bring uns unsere Ballkleider.
Aschenputtel: OK.
Schwestern: Bring uns unsere Tanzschuhe.
Aschenputtel: OK.
Schwestern: Wir sind so froh, wir werden mit dem Prinz unserer Träume tanzen.
Aschenputtel: OK.
Schwestern: Wir gehen jetzt zum Ball.
Aschenputtel: OK.
Schwestern: Aschenputtel, bleibe hier und putze das Haus.
Aschenputtel: OK.
Erzähler: Etwas Später.
Aschenputtel: Ich bin so traurig.
Fee Sei nicht traurig. Ich bin die gute Fee.
Aschenputtel: Oh, du erschreckst mich.
Fee Weshalb bist du traurig?
Aschenputtel: Ich darf nicht zum Ball.
Fee Doch, du darfst.
Aschenputtel: Ach nein, ich darf nicht.
Fee (energisch) Doch, du darfst.
Aschenputtel: Nein, ich darf nicht!
Fee (patzig) Doch! DU DARFST!
Aschenputtel: OK.
Fee Du darfst das schönste Ballkleid haben. (schmeißt Aschenputtel mit einem Ping ein schönes Kopftuch zu).
Aschenputtel: OK. (bindet das neue Kopftuch um).
Fee Du wirst glänzende Tanzschuhe haben … Ping!
Aschenputtel: Danke, ich bin so froh
Fee Jetzt kannst du zum Ball gehen. Aber du musst vor Mitternacht wieder zu Hause sein!
Aschenputtel: OK.
Erzähler: Etwas später auf dem Ball.
Prinz: ICH bin der Prinz deiner Träume. Und ich bin so froh!
Aschenputtel: Du bist so schön.
Prinz: Ich weiß und ich werde mit dir tanzen!
Aschenputtel: OK.
Schwestern: Wir sind so eifersüchtig!
Aschenputtel: Ich bin so froh!
Prinz: Ich bin so schön!
Fee ICH bin die gute Fee (schaut nach rechts und links) Oh, Entschuldigung!
Erzähler: Es wird Mitternacht. Die Uhr schlägt
Aschenputtel: Dong.
Prinz: Dong.
Schestern Dong.
Fee Dong.
Erzähler: Dong.
Aschenputtel: Dong.
Prinz: Dong.
Schwestern: Dong.
Fee Dong.
Erzähler: Dong.
Aschenputtel: Dong.
Prinz: Dong.
Aschenputtel: Oh, es ist Mitternacht. Ich muss gehen!
Prinz: OK.
Erzähler: Sie lief weg … sie lief weg.
Aschenputtel: Ach, ich habe den gläsernen Schuh verloren. Aber ich muss zu Hause sein, bevor der Zauberspruch gebrochen ist!
Prinz: Oh, Guck mal, sie hat den gläsernen Schuh verloren. Ich muss sie finden. Ich möchte sie heiraten. Ich bin so schön!
Erzähler: Am nächsten Tag
Aschenputtel: Ich bin so traurig.
Fee ICH bin die gute Fee (schaut nach rechts und links) Oh, Entschuldigung!
Erzähler: Der Prinz unserer Träume kam zu dem Haus, und er war schön.
Prinz: Ich bin so schön!
Schwestern: Du bist so schön!
Prinz: Ich weiß. Du bist sooo hässlich!
Schwestern: Ich weiß
Prinz: Ich habe den gläsernen Schuh dabei. Möchtest du ihn anprobieren?
Schwestern: Er passt!
Prinz: Nein, er passt nicht!
Schwestern: Doch, er passt
Prinz: Nein, er passt nicht!
Schwestern: Doch, er passt
Prinz: Nein, er passt nicht!
Schwestern: Doch, er passt wohl!
Prinz: Nein, er passt nicht!
Schwestern: OK
Prinz: Probiere du ihn an!
Aschenputtel: OK
Prinz: Er passt!
Aschenputtel: Ich bin so froh!
Prinz: Ich bin so schön. Ich werde dich heiraten!
Aschenputtel: OK
Schwestern: Wir sind so eifersüchtig!
Prinz: Ich bin so schön!
Aschenputtel: Ich bin so froh
Fee ICH bin die gute Fee!
ALLE, laut WIR WISSEN ES!
Erzähler: Und sie lebten lange und bekamen viele Kinder!
Aschenputtel: OK

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Märchen aus der tausendundzweiten Nacht

Sketch für 10 Personen nach den bekannten Märchen „Das tapfere Schneiderlein“, „Der Wolf und die sieben Geißlein“ und „Hänsel und Gretel“

Personen:

Requisiten:

Anmerkungen:

1. Szene:

Darsteller(in) Text
Erzähler: (Darsteller sind an ihrem Ausgangsplatz. Gretel sitzt wie rein zufällig im Publikum. Gesprochene Texte der Darsteller werden von diesen gesagt. Erzähler kommt auf fliegendem Teppich in den Saal, schlägt Buch auf und fängt an zu lesen.) Es war einmal ein Schneiderlein. Das saß an einem Sommermorgen auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften.
Schneiderlein: (Schneiderlein tut sich mit Nadel schwer und fragt umher sitzende Leute.) „Haben sie schon mal aus Leibeskräften genäht?“
Erzähler: Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief:
Bauersfrau: „Gut Mus feil! Gut Mus feil!
Erzähler: Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, es steckte dein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief:
Schneiderlein: „Hier herauf, liebe Frau, hier wird sie die Ware los.“
Erzähler: Die Frau stieg die 3 Treppen mit ihrem Korbe zu dem Schneiderlein herauf und musste die Töpfe sämtlich vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran und sagte endlich:
Schneiderlein: „Das Mus scheint mir gut, wieg sie mir doch 4 Lot ab, liebe Frau, wenn’s auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.“
Erzähler: Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten Absatz zu finden, gab ihm, was er verlangte, ging aber ganz ärgerlich und brummig fort.
Schneiderlein: „Nun, das Mus soll mir Gott segnen …“,
Erzähler: rief das Schneiderlein,
Schneiderlein: „… und soll mir Kraft und Stärke geben.“,
Erzähler: holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück über den ganzen Laib und strich das Mus darüber.
Schneiderlein: „Das wird nicht bitter schmecken …“,
Erzähler: sprach es,
Schneiderlein: „… aber erst will ich das Wams fertigmachen, ehe ich anbeiße.“
Erzähler: Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor Freude immer größere Stiche. Indes stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so dass sie herangelockt wurden und sich scharenweis darauf niederließen.
Schneiderlein: (Schneiderlein spricht zu Leuten.)„Ei, wer hat euch eingeladen?“
Erzähler: sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. (Schneiderlein macht Handbewegungen gegen Leute.)
Erzähler: Die Fliegen aber ließen sich nicht abweisen, sondern kamen wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach einer Fliegenklatsche und rief:
Schneiderlein: „Wart, ich will es euch geben!“
Erzähler: Es schlug unbarmherzig drauf. (Schneiderlein „schlägt“ auf Leute.)
Erzähler: Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als 7 vor ihm tot und streckten die Beine.
Schneiderlein: „Bist du so ein Kerl?“
Erzähler: sprach es und musste selbst seine Tapferkeit bewundern,
Schneiderlein: „Das soll die ganze Stadt erfahren.“
Erzähler: Und in der Hast schnitt das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf:
Schneiderlein: „7 auf einen Streich!“ – „Ei, was Stadt …“
Erzähler: sprach es weiter,
Schneiderlein: „ … die ganze Welt soll’s erfahren!“
Erzähler: Und sein Herz wackelte ihm wie ein Lämmerschwänzchen. Das Schneiderlein band sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil es meinte, die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit.

2. Szene:

Darsteller(in) Text
Erzähler Nach einiger Zeit kam er an ein Haus. Er klopfte an die Haustür und rief
Schneiderlein „Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht.“
Erzähler Aber die Geißerchen hörten an der rauen Stimme, dass es nicht ihre Mutter war.
Geißlein „Wir machen nicht auf…“,
Erzähler riefen sie,
Geißlein „ … du bist unsere Mutter nicht, die hat eine feine und liebliche Stimme, aber deine Stimme ist rau. Du bist das tapfere Schneiderlein!“
Erzähler Da ging das tapfere Schneiderlein fort zum Kirchenchor und nahm Gesangsunterricht. (Schneiderlein geht zu einem Kirchenchormitglied, fragt nach Gesangsunterricht und übt ein paar Töne.)
Erzähler Dann kam er zurück, klopfte an die Haustür und rief
Schneiderlein (mit hoher Stimme) „Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht.“
Erzähler Aber der Schneider hatte seine schwarze Hand in das Fenster gelegt, das sahen die Geißerchen und riefen
Geißlein „Wir machen nicht auf, unsere Mutter hat keine schwarze Hand wie du. Du bist das tapfere Schneiderlein!“
Erzähler Da lief das Schneiderlein zum Müller und sprach
Schneiderlein „Streu mir weißes Mehl auf meine Hand.“ (Müller gibt ihm Mehl.)
Erzähler Nun ging der tapfere Bösewicht zum dritten Mal zu der Haustür, klopfte an und sprach
Schneiderlein „Macht mir auf, Kinder, euer liebes Mütterchen ist heimgekommen und hat jedem von euch etwas aus dem Walde mitgebracht.“
Erzähler Die Geißerchen riefen
Geißlein „Zeig uns erst deine Hand, damit wir wissen, dass du unser liebes Mütterchen bist.“
Erzähler Da legte er die Hand ins Fenster, und als sie sahen, dass sie weiß war, so glaubten sie, es wäre alles wahr, was er sagte, und machten die Tür auf. Wer aber hereinkam, das war das tapfere Schneiderlein. Sie erschraken und wollten sich verstecken.(Geißlein versteckt nun nacheinander die Plüschtiere an den jeweiligen Orten und setzt sich dann ins Publikum.) Das eine sprang unter den Tisch. Das zweite ins Klavier, das dritte unter die Jacke von …, das vierte hinter das Bierglas von …, das fünfte …, das sechste … und das siebente im Publikum. Aber das tapere Schneiderlein fand sie alle und machte nicht lange Federlesen. (Schneiderlein stopft sich Plüschtiere unter Pullover.) Eines nach dem anderen schluckte er in seinen Rachen. Nur das Jüngste (im Publikum), das fand er nicht. Als das Schneiderlein seinen Hunger gestillt hatte, trollte es sich fort, legte sich unter einen Baum und fing an zu schlafen.(Plüschtiere wieder raus und weg. Schneiderlein schnarcht.) Als das tapfere Schneiderlein endlich ausgeschlafen hatte, machte es sich auf die Beine, ging zum Brunnen, setzte sich hin und fing an zu nähen.

Szene 3

Darsteller(in) Text
Erzähler: Nun trug es sich zu, dass die Nadel einmal ganz blutig war. Es bückte sich damit in den Brunnen und wollte sie abwaschen, sie sprang ihm aber aus der Hand und fiel hinab. Es weinte, lief zur Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück. Sie schalt es aber so heftig und war so unbarmherzig, dass sie sprach:
Stiefmutter: „Hast du die Nadel hinunterfallen lassen, so hol sie auch wieder herauf.“
Erzähler: Da ging das tapfere Schneiderlein zu dem Brunnen zurück und wusste nicht, was es anfangen sollte, und in seiner Herzensangst sprang es in den Brunnen hinein, um die Nadel zu holen. (Sonne, Wiese mit Blumen. Schneiderlein liegt darauf.) Es verlor die Besinnung, und als es erwachte und wieder zu sich selber kam, war es auf einer schönen Wiese, wo die Sonne schien und viele tausend Blumen standen. Auf dieser Wiese ging es fort und kam zu einem Baum, der hing voller Äpfel und rief ihm zu:
Apfelbaum: „Ach, schüttle mich, schüttle mich, meine Äpfel sind alle miteinander reif.“
Erzähler: Da schüttelte es den Baum, dass die Äpfel fielen, als regneten sie, und schüttelte, bis keiner mehr oben war und legte sie alle in einem Haufen (ins Publikum) zusammen. Danach ging es weiter und kam zu einem Backofen, der war voller Brot. Das Brot aber rief:
Backofen: „Ach, zieh mich heraus, zieh mich heraus, sonst verbrenne ich. Ich bin schon längst ausgebacken.“ (Schneiderlein nimmt Brotschieber.)
Erzähler: Da trat es herzu und wollte mit dem Brotschieber alles herausholen. (Gretel springt auf.) Da gab ihm Gretel einen Stoß, dass es weit hineinfuhr, machte die eiserne Tür zu und schob den Riegel vor. Hu, da es an zu heulen, ganz gruselig. Aber Gretel lief schnurstracks zum Hänsel, öffnete sein Ställchen und rief:
Gretel: „Hänsel, wir sind erlöst, das tapfere Schneiderlein ist tot.“
Erzähler: Da sprang Hänsel aus dem Käfig hervor, wie ein Vogel, wenn ihm die Tür aufgemacht wird. Wie haben sie sich gefreut und sind sich um den Hals gefallen. Dann gingen sie Hand in Hand nach Hause. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

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Modernes Märchen

Sketch für 2 Personen. Erzählt wird das Märchen „Hänsel und Gretel“. Die Erzählung wird laufend durch Werbung unterbrochen.

Personen:

Spieldauer: ca. 2 Minuten

SDarsteller(in) Text
Großmutter: Hänsel und Gretel verirrten sich im Wald.
Werbung: Aber sie streuten Kellogs Cornflakes, um den Heimweg besser zu finden.
Großmutter: Doch freche Eichhörnchen fraßen die gestreuten Cornflakes auf.
Werbung: Natürlich, Kellogs Cornflakes sind die größten!
Großmutter: Endlich kamen Hänsel und Gretel zum Lebkuchenhäuschen einer bösen Hexe.
Werbung: Vom Hug ist alles gut und tut gut.
Großmutter: Die böse Hexe sperrte Hänsel in einen Käfig und fütterte ihn mit -
Werbung: Trim, die gesunde Hauptmahlzeit!
Großmutter: Er wurde fetter und fetter, doch er war klug genug, der bösen Hexe einen Hühnerknochen durch das Gitter zu strecken.
Werbung: Güggeli aus Dänemark!
Großmutter: Die böse Hexe wurde wütend, sie hatte sich einen fetteren Braten erhofft, aber -
Werbung: Gard stoppt die Fetties!
Großmutter: Trotzdem wollte die böse Hexe Hänsel braten -
Werbung: In Astra 10, mit dem feinen Buttergeschmack
Großmutter: Doch die tapfere Gretel wußte sich zu helfen -
Werbung: So klein und so stark
Großmutter: Und sie stieß die Hexe in den Ofen
Werbung: Muß das ein Mädchen sein, mit so einem Parfum - fly away!
Großmutter: Die böse Hexe wurde also im Ofen verbrannt.
Werbung: Röstfrisch von Eduscho
Großmutter: Hänsel und Gretel aber gingen glücklich nach Hause, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
Werbung: Winterthur Unfall versichert

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Rotkäppchen und der krass BÖSE Wolf

Autorin: Bettina Rixner

Sketch für 5 Personen nach dem Märchen „Rotkäppchen und der böse Wolf“

Personen:

Darsteller(in) Text
Erzähler: Sodalla… dann werde ich mal so beginnen, wie jedes gute Märchen beginnt und zwar: Vor vielen, vielen Jahren lebte einmal eine Mutter mit ihrer Tochter glücklich und zufrieden. Doch eines Tages hörte man Geschrei im Hause:
Mutter: Du undankbares Ding… Ich will dich hier nie wieder sehen, wenn du mir noch mal diesen Bauerndeppen anschleppst. Du weißt genau das der net ganz dicht ist und das ich den hasse wie die Pest.
Rotkäppchen: Oh Mutti, aber ich find ihn doch soooo toll
Mutter: Nein, toll is der ganz sicher net… such dir doch einfach jemand anderen. Ich kann dir au bei der suche helfen.
Rotkäppchen: NEEEEIIIINNN… das kommt für mich nicht in frage. Ich will nicht von dir verkuppelt werden… und außerdem liebe ich meinen Josephe soooo sehr
Mutter: Na gut… wenn dus anders net verstehst, dann sag ichs dir direkt: Pack deine Sachen und hau ab. Ich will dich hier soo schnell nich mehr sehn. Geh zu deiner alten dummen Großmutter. Vielleicht kann die dich ertragen.
Erzähler: Oh mann… das war ja wohl total grausam. So eine böse Frau. Naja, Rotkäppchen blieb also nix anderes über als ihre Sachen zu packen und abzuhauen. --kleine Pause--
Erzähler: Wenige Stunden später:
Rotkäppchen: Lalalalalala… Ich sollte öfter hier im Wald spazieren gehen. Es ist total schön hier. Mmmhh… nächstes Mal muss ich mein Josephe unbedingt mitnehmen… ;)
Erzähler: Rotkäppchen lief immer weiter in den Wald. Sie bemerkte gar nicht das sie von jemanden beobachtet wurde.
Wolf: Bohr… Krass… Alta… Die is ja wohl voll schööön!!!
Rotkäppchen: Lalalala… ich weiß das ich sooo schön bin… und wer bist du?
Wolf: Ja sieht ma des net oder was? Ich bin da Nikolaus…
Rotkäppchen: Oh… Hallo Nikolaus. Alles klar bei dir?
Wolf: Ja sag mal spinnst du?? Hast du etwa schon mal einen Nikolaus gesehen der ausschaut wie ein krass BBBÖÖÖÖSSSEEERRR Wolf???
Rotkäppchen: Lass mich überlegen… Ne… ich glaub net… dann bist du wohl doch nur ein Scherzkeks^^
Wolf: Hey, willst mich jetza beleidigen au no oder was?
Rotkäppchen: Ja… (ganz frech)
Wolf: Hey alda… die Tussi is ja voll fett der Freak und verarschen will se mich au no…
Rotkäppchen: Schön für dich. Kann ich jetza endlich weiter gehen?
Wolf: Warte. Wo gehst den überhaupt hin?
Rotkäppchen: Zu meiner lieben Omiiiiii. Mei alde will mich nämlich nich mehr haben…
Wolf: Oh du armes Kind. Magst net bei mir bleiben?? Du bist doch sooo schön
Erzähler: Diese Frage hätte der Wolf sich auch sparen können… Die Antwort darauf war ja wohl sooo klar… Rotkäppchen ging weiter und endeckte wunderschöne Blumen. Auf dieser tollen Wiese ruhte sie sich erst mal aus und pflückte einen riesigen Straus für ihre Großmutter.
Rotkäppchen: Jetza geh ich endlich mal weiter, sonst komm ich erst morgen Früh bei da Oma an.
Erzähler: Rotkäppchen konnte das Haus schon sehen. Aber was war das:
Rotkäppchen: Warum steht den die Türe speer angel weit offen?!
Erzähler: Sie ging näher und näher. Dann ging sie durch die offene Tür ins Haus ihrer Großmutter und da lag die alte Frau auch schon im Bett.
Rotkäppchen: Na, Alde alles fit?
Wolf: Ja aber sicher kleine… du bist ja sooo schön
Rotkäppchen: Großmutter warum liegst du im Bett?
Wolf: Ach. Da kann ich mir die Decke weit hoch ziehn, damit du mich nicht so leicht erkennst.
Rotkäppchen: Und warum hast du Handschuhe an?? Es ist doch Sommer und es hat draußen mehr als 30 Grad.
Wolf: Oh mann… du weißt ja au garnix… ich sag ja dumme Tussi. Ich erklärs dir: Unter den Handschuhen sind meine großen Krallen und die sollst du ja nicht sehn.
Rotkäppchen: Achso… na wenn's sonst nix ist… Oma, irgendwie hast du das letztes mal noch nicht so an starken Haarwuchs gehabt.
Wolf: Ja Mann… Mädi… Klingelts immer no net??Alta ich bin net dei oma… ich bin da krass BÖSE Wolf und will dich jetza fressen.
Rotkäppchen: Ohohohoho! Aber bevor du mich frisst no eine Frage: Was hast du mit meiner Oma gemacht??
Wolf: Die Alte hab ich in Schrank gesperrt. Die hat mich so was von genervt.
Großmutter: *Klopf* *Klopf* Hier bin ich mein Kind. Keine Angst mir geht's gut!
Rotkäppchen: Schön zu hören, Oma. Wolf, wo warn wir stehn geblieben?
Erzähler: Nach diesen paar Wörtern war es ganz leise im Haus der Großmutter. Man hörte nur noch ein schmatzen und Rotkäppchen war weg. Nur die rote Kappe war noch da:
Wolf: Ja genau, die gehört jetza mir. Voll die krasse rote Mütze. Schau ich ja jetza au richtig schön aus.
Erzähler: Der Wolf ging hinaus und legte sich in den Schatten um zu schlafen. Ein wenig später kam der Jäger vorbei.
Jäger: Hallo. Ich bin Josephe. Der Jäger hier im Wald. Und ich geh jetza mal meine Freundin die Großmutter besuchen. Ja wo is den mein Hassal??
Erzähler: Erst war nichts zu hören. Doch dann ein Schnarchen. Es kam aus dem Schrank. Der Jäger öffnete die verschlossene Schranktüre. Plumps. Heraus fiel die Großmutter.
Jäger: Ja hallo Mausal. Hast dir aber einen komisch Platz zum schlafen ausgesucht!?
Großmutter: Guten Morgen. Ja scho. Gut hab ich geschlafen. Aber den Platz hab ich mir net selber ausgesucht. Der krass Böse Wolf war hier und hat mich eingesperrt und das arme Rotkäppchen hat er aufgegessen.
Jäger: Oh Schnekala das is ja alles total fürchterlich. Das arme Kind. Komm wir gehen raus und sehen nach wo der Wolf ist. Vielleicht ist ja noch etwas zu retten.
Erzähler: So und wie die Geschichte jetzt ausgeht das wisst ihr ja selber. Am Schluss sind alle zufrieden und glücklich.Und unser Rotkäppchen ist sooo schön…

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