Der Laddezaun (Der Lattenzaun)
Autor: vermutlich Otto Höpfner
Das Gedicht ist sehr derb und nicht ganz stubenrein … also, wer so etwas nicht mag, der sollte jetzt nicht weiterlesen.
Ich hab e wunderschene Gadde,
eingezäunt mit lauter Ladde.
Die Ladden hörn uff kurz vorn Bodde,
damit se nit faul wer´n und nit vermodde.
Weil ich Brombeere zu pflügge hatte,
war ich neulich in meine Gadde.
Und wie ich so zufällig durch die Ladde gucke,
kommt ener geloofe, als wer er meschugge.
Er kommt immer näher, ich denk schon nanu,
der nimmt ja direkt uff mein Laddezaun zu?
Da war er am Zaun, guckt runner und rauf,
ich steh mäuschenstill und denk: „Jetzt pass auf!“
Das ich nit blind worn bin, ist noch heute e wunder,
denn der Kerl läßt grad vor mir die Hose runner,
um sich dann langsam und bedächtlich zu bücke
und sich a Mordsding aus dem Kreuze zu drücke.
Doch eh der Segen kam von oben,
hab ich mein Schipp unnern Zaun durchgeschoben.
Ich hab dann gestanne und det Lache verbissen,
derweil hat der uff mei Schippe geschissen.
Doch als der Schippenstiel sich hat gebogge,
hab ich die Schipp schnell fortgezogge.
Es kam auch so, wie ich gedacht,
der Scheißer wollt gucke, was er gemacht.
Er dreht sich um, tät die Auge aufreiße,
er guckt ganz entgeistert, wo ist denn mei Scheiße?
Erst guckt er ins Gras und dann uff sei Schuh
Und denkt, dat geht doch nicht richtig zu.
De Knie de warn ihm schon ganz lasch,
er packt sich an Kopp und an de Arsch.
Und als er sich dabei de Finger beschmiert,
da weiß er, hier is e Wunder passiert!
Er kommt nit mehr aus de Staune und Stutze,
vor Schreck vergisst er, sich de Hintern abzuputze.
Er rafft sich auf und rennt dann fort,
vor Angst und Graus vor de unheimliche Ort.
Ich konnt an dem Tage kei Brombeere mehr pflügge,
ich konnt mich vor Lache nit recke noch bügge.
Den ganzen Tag hab ich noch gelacht,
weil ich mit mei Schipp hab e Wunder vollbracht.
Dem Kerl hab ich noch nachgerufe,
dieweil er immer noch war am fluche.
„Hab Dank du ruheloser Kacker,
de Schipp voll hat grad noch gefehlt uff mei Acker!"
E paar Tage später bin ich wieder in meine Gadde,
da seh ich uff e mal an mei Zaun ene Schadde.
Ich geh hin und bin von de Sogge,
ei da tut ja der Kacker schon wieder hocke.
Pass uff denk ich, den will ich ma necke,
un schon bin ich fort, hinner de Brombeerhecke.
Ich lauf schnell zum Stall, wo die Hinner tun sitze,
um mir aus´m Nest e Ei zu stibitze.
Dann nahm ich mei Schippe un schleich uff Sogge,
zurück an de Zaun, wo der Kacker tut hocke.
Er sucht grad Papier, um sich den Hinnern zu putze,
ich denk paß uff, die Zeit musste nutze.
Schnell hab ich ihm, es is nit geloge,
mit de Schipp unnern Hintern de Scheiß weggezoge.
Und an de Stelle wo er vorher sein Haufe gemacht,
da leg ich das Ei, ganz leise und sacht.
Es kam dann genau, so wie ich es gedacht,
der Kacker wollt gucke was er gemacht.
Er dreht sich herum, tut die Augen aufreiße,
er denkt ganz entgeistert, det is doch kei Scheiße.
Dat is doch e Ei, wie’s de Hinner tun lege,
er kann es nit fasse, doch tut er sich rege.
Schnell mit dem Ei zu seiner Frau tut er lofe,
und schreit: „Frau, mer brauchen kei Eier mehr kofe!“
Und dann erklärt er ihr klipp und klar,
wie das beim kacke am Laddezaun war.
De Frau meint, das muss er mir erst mal beweise,
e Mensch kann doch kei Eier nit scheiße.
Da sagt der Mann, na gut und na scheen
Beim nächste Kacke kannste ja sehn,
doch musste erst mal warte bis morge,
denn heute kann ich´s nit mehr besorge.
Am annern Tag da war’s dann so weit.
„Frau!“, ruft der Mann, „es wird höchste Zeit!
Komm schnell mit de Hut und halt’n mir unner,
sonst fallen de Eier so hart herunner.“
Die Frau kommt gelofe, so schnell se nur kann,
er hockt sich am Bodde und fängt och schon an,
sei Hintern tut krache, wie´n Gewitter im Mai,
doch was dabei raus kommt, war was anderes als n Ei.
Sei Frau guckt innen Hut un fängt an zu schänne,
dann tut se wie wild in ne Stuwe rumrenne.
Die tritt ihm in Hinnern und schreit voller Wut:
„Mich haste beschisse und och noch mei Hut!“
Ich kann es euch sage, denn ich muss es ja wisse,
an mei Laddezaun hat der nit mehr geschisse!
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