Verirrt, Gedicht – Festgestaltung

Verirrt

Autorin: Sieglinde Seiler

Ein Priester einst in seiner Kirche stand,
noch am Beichtstuhl im Priestergewand
Pfingsten war es und ich sprach ihn an,
was denn die Taube hier suchen kann.

Erst schaute er, erblickte sie aber nicht.
Dann sah er der Taube graues Gesicht.
Tatsächlich saß sie nahe am Hochaltar,
eine Taube, die man hier noch nie sah.

Auf dem Holzkreuz saß sie ruhig bereit,
zum Abflug nach draußen, nach der Zeit.
Sie hatte sich – fast symbolisch - verirrt
und blickte stumm sitzend drein verwirrt.

Wir rätselten, warum die Taube da hockt
und wie man sie mit Erfolg ins Freie lockt.
Bei vielen geöffneten Fenstern und Türen
wird sie ihr Instinkt schon ins Freie führen.

© Pfingsten 2007 Sieglinde Seiler
weitere Gedichte von Sieglinde Seiler unter www.feiertagsgedichte.de

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