Verrückte Zeiten
Autorin: Heidi Hollmann
Bild von Mircea Iancu auf Pixabay
Ich glaubt ich sei im Walde
Schaut ich zum Fenster raus
Was ich dort sah sehr balde
Das hielt ich kaum mehr aus
Auf einem kleinen Roller
Sah ich zwei Menschen stehn
Es wird wohl immer doller
Ich glaubt mich zu versehn
Nein nein ich sah schon richtig
Meine Augen wurden weit
Es schien den Fahrern wichtig
Zu fahren just zu zweit
Wie kann es so was geben
Dacht ich im Stillen mir
Gefährlich so zu leben
Im Jetzt und auch im Hier
Es sind verrückte Zeiten
Nichts ist unmöglich mehr
Mit diesen Rollengleitern
Im stärksten Stadtverkehr
Wie soll das alles enden
Wir fliegen sicher bald
Es wird sich manches wenden
Ich bin zum Glück zu alt
Würde ich wohl Roller fahren
Hielt man mich für senil
Obwohl in meinen Jahren
käm ich sehr schnell ans Ziel
Beendete mein Leben
Wäre sehr schnell hin alsdann
Auf dem Grabsein sollte stehen:
Sie ruhe in memoriam
© Heidi Hollmann

Kommentare