Ein Leben für die Erben

Ein Leben für die Erben

Autor: Olaf Lüken

Beide waren müde, krank und alt,
Sparsamkeit ihre Dvise halt.
Das Leben hatte nichts verschenkt,
die Wohnung klein und sehr beengt.

Fleiß und Stetigkeit führten zum Ziel.
Gespart hatten sie jahrelang recht viel.
Die Arbeit hatte Erfolg gebracht,
kein Lottogewinn kam über Nacht.

Lebensprinzip? Bedachtsamkeit.
Lebensmotto? Ehrlichkeit.
Lebenswünsche ? Bescheidenheit.
Glaubenswünsche? Gott sei da - in Ewigkeit!

Ihr Leben fanden sie vorherbestimmt,
und alles Dasein auch sein Ende find’.
Als der Tag für beide kam,
und Gott die Eltern zu sich nahm.

Von weither kamen die Kinder nach Haus,
hielten Ausschau nach ´nem Erbe aus.
Sie staunten nicht schlecht, ja, wurden bleich.
Die Eltern machten die Kinder reich.

Sie dachten nach über’s eigene Leben,
ihre Einkommen hatten sie ausgegeben.
Die Erbschaft, von den Eltern eingerichtet,
wurde möglich, weil sie auf vieles verzichtet!


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