Erbschaft und Testament

Gedichte zum Thema Erbe, Erben, Erbschaft und Testament

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Gedichte

Mit warmer Hand

Autorin: Heidi Hollmann

Möchtest du mal etwas erben?
Steht dir nach viel Geld der Sinn?
Muss nicht jemand gleich versterben,
Weil sein Tod nur bringt Gewinn!

Geben sollte der Erblasser,
Möglichst noch mit warmer Hand.
Das mein ich, als der Verfasser,
Mit ihm gut und gern verwandt.

Ich als Nehmer, durch sein Geben,
Hielte mein Gewissen rein.
Und er würde auch noch leben.
Könnten hoch zufrieden sein.

© Heidi Hollmann

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Modern

Autor: Wilhelm Busch

„Hinweg mit diesen alten Herrn,
Sie sind zu nichts mehr nütz!“
So rufen sie und nähmen gern
Das Erbe in Besitz.

Wie andre Erben, die in Not,
Vergeblich warten sie.
Der alte reiche Hoffetot1,
Der stirbt bekanntlich nie.

1 Hoffetot → Hoffetod → stirbt nicht. – Einer, auf dessen Tod jemand hofft.

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Nehmen ist seliger denn Geben?

Autor: Olaf Lüken

Leuchte du Lichtstrahl auf Erden,
dass Nacht wird für deine Erben.
Gehe mit Jesus, der Sonne.
Nimm den Nehmern die Wonne!

Was wissen schon die Erben,
von eines Erblassers Sterben?
Die im Lichte werfen Schatten,
auf die Platten, Matten, Satten.

Wem die Sätze nicht geheuer,
zahle endlich Erbschaftssteuer!

© Olaf Lüken

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Vom Sterben und Erben

Autorin: Josefa Metz

Die Alte war so krank und schwach,
sie standen alle im Gemach.
Der Tod kam leis’ geschlichen.
Sie drängten um des Bettes Rand
Und drückten weinend ihre Hand
Und wankten nicht und wichen
Die lieben, guten Erben –
Das war ein schönes Sterben. –

Bald saßen alle vor Gericht,
Gedämpfte Trauer im Gesicht,
Im Herzen süßes Hoffen.
Das Testament versprach auch viel –
Doch nur der Kirche, dem Asyl.
Da sahen sie betroffen
Ihr großes Glück in Scherben. –
Das war ein böses Erben. –

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Wenn ich scheid aus diesem Elend

Autor: Johann Wolfgang von Goethe

Wenn ich scheid aus diesem Elend
Und lass hinter mir ein Testament,
So wird daraus nur ein Zank
Und weiß mir’s niemand keinen Dank,
Alles verzehrt vor meinem End’,
Das macht ein richtig Testament.

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Wer eine Erbschaft übernommen

Autor: Wilhelm Busch

Wer eine Erbschaft übernommen,
Hat für die Schulden aufzukommen,
Denn nicht umsonst ist der Genuß.
Kein Leugnen gilt, kein Widerstreben,
Wir müssen sterben, weil wir leben.
So lautet der Gerichtsbeschluß.

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