Gedichte über Glück, Lebensfreude

Glück ist ein Gefühl. Wer glücklich ist, ist zufrieden mit sich und damit, wie er lebt. Das Zufallsglück geschieht unerwartet und unkontrolliert, während das Lebensglück von uns aktiv gestaltet und gefördert werden kann.

Übersicht

Gedichte

Champagnerfreuden!

Autor: Olaf Lüken

Lasst den Korken richtig knallen,
wenn ihr einen Champagner trinkt.
In den Hallen soll es schallen,
wenn der Geist aus der Flasche springt.

Der Schaumwein ist des Lebens Born.
Genieße ihn, vergiss den Zorn.
Champagnerlust, Champagnergesang,
bleibst ewig jung, dein Leben lang.

Zuerst er perlt, fließt dann hinunter.
Geist und Seele werden putzmunter.
Champagner - wertvoll wie edles Gold,
ein Stern, der unseren Musen hold.

Er zischt, wie nur die Schlangen zischen.
Aus diesem Quell, dem immer frischen,
da wächst der Traube Himmelreich..
Champagner macht die Götter gleich.

Gehört das Gold in eine Flöte?
Moussiert sich’s besser in der Schale?
Trink ihn während der Morgenröte
oder in einem Ballhaussaale!

Freunde! Hinunter, hinunter.
Der Korken will jetzt runter!

© Olaf Lüken

Champagner einschenken und Prost!
Champagner einschenken und Prost!
Bild von Nicky ❤️🌿🐞🌿❤️ auf Pixabay

Das Glück

Autor: Richard Zoozmann

Es huscht das Glück von Tür zu Tür,
Klopft zaghaft an: – wer öffnet mir?

Der Frohe lärmt im frohen Kreis
Und hört nicht, wie es klopft so leis.

Der Trübe seufzt: Ich laß nicht ein,
Nur neue Trübsal wird es sein.

Der Reiche wähnt, es pocht die Not,
Der Kranke bangt, es sei der Tod.

Schon will das Glück enteilen sacht;
Denn nirgends wird ihm aufgemacht.

Der Dümmste öffnet just die Tür –
Da lacht das Glück: Ich bleib bei dir!

Das Glück steht vor der Tür
Das Glück steht vor der Tür
Bild von Gordon Johnson auf Pixabay

Der Glückstag

Autor: Johannes Trojan

Ich war am Morgen so frohen Mutes,
als müsst’ begegnen mir etwas Gutes.
Wohlan, es komme das Glück gegangen!
Bereit hier sitz’ ich, es zu empfangen.

Da kam ein Brief, den die Post mir brachte,
ich brach ihn auf, sah hinein und lachte.
Logierbesuch will ins Haus mir kommen:
Sei er mit Jubel denn aufgenommen!

Drauf kam ein Mann, um von mir zu borgen,
obwohl ich selbst war bedrängt von Sorgen.
Dass er auf mich sein Vertrauen setzte,
rührt’ mich, ich gab ihm sorglos das Letzte.

Nun eine Zeitung nahm in die Hand ich,
darin auf mich was geschrieben fand ich,
was Böses, Arges. Wie das mich freute!
Seht, so beachten mich schon die Leute!

Ich war noch immer bei frohem Mute,
als müsste kommen noch andres Gute.
Und mehr des Glückes noch zu empfangen,
bin aus dem Haus ich hinausgegangen.

Da überfiel mich mit Donnerschlägen,
mich unbeschirmten, ein heft’ger Regen.
Dem Himmel dankt’ ich, weil er uns schenkte
ersehntes Nass und die Saaten tränkte.

Von einem Fensterbrett fiel ein bunter
Tontopf mit Nelken auf mich herunter.
Doch meinen Hut nur hat er zertrümmert,
heil blieb ich selber und unbekümmert.

Nach Hause eilt’ ich, da sah ich jagen
scharf um die Ecke ’nen Schlächterwagen.
Zu Boden riss er mich freilich nieder,
doch kaum verletzt sprang empor ich wieder.

Allmählich wurde der Himmel heller;
nach Hause hinkt’ ich, stieg in den Keller,
holt’ eine Flasche mit gutem Weine,
wohl mir, ich hatte just noch die eine!

Zusammen rief ich darauf die Meinen,
mit mir im Jubel sich zu vereinen.
Kommt her und trinket, seid frohen Mutes!
Mir ist begegnet heut so viel Gutes.

Jubel voller Freude
Jubel voller Freude
Bild von Amore Seymour auf Pixabay

Du klagst mit unzufried’nem Geist

Autor: Gotthold Ephraim Lessing

Du klagst mit unzufried’nem Geist,
dass dich das Glück so kärglich speist?
Setz deinen Wünschen nur ein Ziel,
wer viel begehrt, dem mangelt viel.

Verliebtes Paar hält Händchen
Verliebtes Paar hält Händchen
Bild von StarFlames auf Pixabay

Gemütlichkeit

Autor: Olaf Lüken

Die Sonne scheint so wohlig warm.
Der Garten ist heut voller Charme.
Ich sitze zwischen Blumen hier.
Neben mir schläft mein Hundetier.

Ich denke an dich und warte noch,
schlage ganz ruhig die Füße hoch.
Stunden später zieht’s mich ins Haus,
dabei ein frischbunter Blumenstrauß.

Gemütlichkeit lockt und findet Platz,
an der Seite von meinem Schatz.
Es gibt ein Gesetz - für alle Zeit.
Liebe, Eintracht und Gemütlichkeit!

© Olaf Lüken

Frau liegt gemütlich im Sessel
Frau liegt gemütlich im Sessel
Bild von Alana Jordan auf Pixabay

Glück

Autor: Joseph von Eichendorff

Wie jauchzt meine Seele
Und singet in sich!
Kaum, daß ichs verhehle,
So glücklich bin ich.

Rings Menschen sich drehen
Und sprechen gescheut,
Ich kann nichts verstehen,
So fröhlich zerstreut. -

Zu eng wird das Zimmer,
Wie glänzet das Feld,
Die Täler voll Schimmer,
Weit herrlich die Welt!

Gepreßt bricht die Freude
Durch Riegel und Schloß,
Fort über die Heide!
Ach, hätt ich ein Roß! -

Und frag ich und sinn ich,
Wie so mir geschehn?: -
Mein Liebchen herzinnig,
Das soll ich heut sehn!

Verliebtes Paar umarmt sich glücklich
Verliebtes Paar umarmt sich glücklich
Bild von StarFlames auf Pixabay

Glück

Autorin: Heidi Hollmann

Von dem Riesen-Kuchen „Glück“
hätt` so mancher gern ein Stück.
Möglichst auch noch jeden Tag.
Weil man Glücklichsein sehr mag.

Aber alles, was alltäglich,
übersättigt uns, – unsäglich.
Immer Glück an jedem Tage
würd’ auf Dauer uns zur Plage.

Niemand sollt am Glück je hängen.
Gut dosiert, in kleinen Mengen,
sucht es jene gerne auf,
die nicht so erpicht darauf.

Lassen wir uns überraschen,
ab und zu vom Kuchen naschen.
Denn wir wissen, was alltäglich,
übersättigt uns, – unsäglich!

© Heidi Hollmann

Zwei glückliche Mädchen haben Spaß im Freien
Zwei glückliche Mädchen haben Spaß im Freien
Bild von Адель Шарипова auf Pixabay

Glück!

Autorin: Helene Krüger

Nicht nenn’ ich Glück ein sorgenfreies Leben
Und steten, ungetrübten Sonnenschein;
Glück ist: sich freudig jeder Pflicht hingeben,
Sich selbst besiegen, andern hilfreich sein;
Das Gegenwärt’ge ans Zukünft’ge binden
Und unbeirrt den Weg zum Himmel finden.

Altes Paar mit Charakter
Altes Paar mit Charakter
Bild von DONGHWAN KIM auf Pixabay

Glück

Autor: Ernst Stadler

Nun sind vor meines Glückes Stimme
alle Sehnsuchtsvögel weggeflogen.
Ich schaue still den Wolken zu,
die über meinem Fenster in die Bläue jagen -
Sie locken nicht mehr,
mich zu fernen Küsten fortzutragen,
Wie einst, da Sterne, Wind und Sonne
wehrlos mich ins Weite zogen.
In deine Liebe bin ich
wie in einen Mantel eingeschlagen.
Ich fühle deines Herzens Schlag,
der über meinem Herzen zuckt.
Ich steige selig
in die Kammer meines Glückes nieder,
Ganz tief in mir, so wie ein Vogel,
der ins flaumige Gefieder
Zu sommerdunklem Traum
das Köpfchen niederduckt.

Glückliches Paar umarmt und küsst sich
Glückliches Paar umarmt und küsst sich
Bild von Pexels auf Pixabay

Glück im Alltag

Autor: Olaf Lüken

Wenn Sonne erwärmt den frühen Morgen,
und Licht strahlt durch die schwarze Nacht.
Ein Freund,der hilft, befreit von Sorgen,
ein Mädchen fröhlich und herzlich lacht.

Sieh’ nur das sternenklare Himmelszelt.
Ein kesser Spruch ziert die Häuserwand.
Ein Kleeblatt frisch vom Gräserfeld,
ein Hufeisen lockt am Straßenrand.

Geld kann viele Dinge nicht ersetzen.
Gold bringt Vergang’nes nicht zurück.
Die Ersten sind meistens die Letzten,
wenn sie übersehen des Alltages Glück!

© Olaf Lüken

Glück im Gemüsegarten
Glück im Gemüsegarten
Bild von Richard Duijnstee auf Pixabay

Glück ist gar nicht mal so selten

Autor: unbekannt, oft fälschlich Clemens Brentano untergeschoben

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.

Glück ist Regen, wenn es heiß ist,
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis isst,
Glück ist auch ein lieber Gruß.

Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.

Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.

Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.

Glück ist Spaß in froher Runde
Glück ist Spaß in froher Runde
Bild von MAIRA ALI auf Pixabay

Glück ist wie Blütenduft

Autor: Christian Morgenstern

Glück ist wie Blütenduft,
der dir vorüberfliegt …
Du ahnest dunkel Ungeheures
, dem keine Worte dienen –
schließest die Augen,
wirfst das Haupt zurück –
und, ach!
vorüber ist’s.

Großblütige Lilie – eine schöne Zwiebelblume
Großblütige Lilie – eine schöne Zwiebelblume
Bild von Ralph auf Pixabay

Ich wünsche, dass dein Glück

Autor: Friedrich Rückert

Ich wünsche, dass dein Glück
sich jeden Tag erneue,
Dass eine gute Tat
dich jede Stund’ erfreue!

Und wenn nicht eine Tat,
so doch ein gutes Wort,
Das selbst unsterblich wirkt
zu guten Taten fort.

Und wenn kein Wort,
doch ein Gedanke schön und wahr,
der dir die Seele mach’
und rings die Schöpfung klar.

Nichts anders kann erfreun
den Menschen und erheben,
Wie diese Zeugnisse
von eignem höherm Leben.

Und was das Glück von Lohn
ihm zu von außen spült,
Erfreut ihn nur, wenn er
sich dessen würdig fühlt.

Vierblättiges Kleeblatt – Viel Glück
Vierblättiges Kleeblatt – Viel Glück
Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Ist Lachen gesund?

Autor: Olaf Lüken

Freude, Balsam und Seelenruhe,
ist das des Lachens Lebensquell?
Wilhelm Busch[1] sei da zur Stell’.
Lachen ist gar kein Getue!

Und hat er Tränen mal gelacht,
weinen danach ist unangebracht.
Haben wir zum Lachen keinen Grund,
werden wir Mitglied im Lach-Verbund.

Im Leben finden wir Sekunden,
der bitteren Ernst vergessen macht.
Ein gutes Herz kann rasch gesunden,
wenn es sich mal krankgelacht!

Dann, es war um 20 Uhr 10,
habe ich im Spiegel mich gesehn.
Ich grinste, schrie, ganz unangebracht,
und habe mich gleich totgelacht.

Auf Friedhöfen, da lacht man nicht
und ist der Erbe noch so groß.
Der Ernst beherrsche sein Gesicht.
O’ Gott! – ich lache jetzt gleich los!

© Olaf Lüken

[1]Wilhelm Busch → Von ihm stammt: „Lachen ist die beste Medizin!“

Glücklich lächelnder Mann
Glücklich lächelnder Mann
Bild von Pexels auf Pixabay

Kleeblatt

Autor: Olaf Lüken

Ein Kleeblatt lag am Rasenrand,
dreiblättrig ich es platt vorfand.
Ich gab es gleich Klein-Lieschen,
sie fütterte ihr Kaninchen.

Ein Kleeblatt bringt erst dann viel Glück,
wenn’s vierblättrig ist und fein.
Ein Engel hat es gleich gepflückt,
legte es in die Bibel hinein.

Dort pflegt das Kleeblatt stilles Glück,
wenn’s einsam bleibt in der Lektür zurück.
Wollt glücklich ihr sein auf Erden,
lasst euer Herz ein Vier-Kleeblatt werden.

Gebt ab den Menschen von eurem Glück.
Hundertfach kommt es zu euch zurück.

© Olaf Lüken

Shamrock – dreiblättriges Kleeblatt
Shamrock – dreiblättriges Kleeblatt
Autor: George McFinnigan CC BY-SA 3.0
Nationalsymbol Irlands ist das dreiblättrige Kleeblatt.
Es steht für: Gott Vater, Gottes Sohn und Heiliger Geist.

Lebensglück

Autor: Friedrich Rückert

Sei unbetört und unverstört!
Was zu des Lebens Glück gehört,
hat dir ein Gott gegeben;
und was er dir nicht gab, gehört,
o glaub es, nicht zum Leben.

Was du nicht hast, das ist die Last,
die du nicht aufgeladen hast;
du hast die Lust am Leben.
Sei unverstört und unbetört!
Was zu des Lebens Lust gehört,
das hat dir Gott gegeben.

Kinder spielen mit einer Schaukel
Kinder spielen mit einer Schaukel
Bild von Fabio auf Pixabay

Mach’s ebenso!

Autor: Karl Enslin

Die Sonne blickt mit hellem Schein
So freundlich in die Welt hinein.
Mach’s ebenso!
Sei heiter und froh!

Der Baum streckt seine Äste vor;
Zur Höhe strebt er kühn empor.
Mach’s wie der Baum
Im sonnigen Raum!

Die Quelle springt und rieselt fort,
Zieht rasch und leicht von Ort zu Ort.
Mach’s wie der Quell,
Und rege dich schnell!

Der Vogel singt sein Liedlein hell,
Freut sich an Sonne, Baum und Quell.
Mach’s ebenso!
Sei rüstig und froh!

Panoramablick im Allgäu
Panoramablick im Allgäu
Bild von Joe auf Pixabay

Natur und Kunst

Autorin: Adelheid Stier

Ob irdisch Glück und Liebe
Wie Spreu im Sand verweht,
Ob noch so wenig bliebe
Im Wechsel, das besteht.

Natur, die ewig gleiche,
Beut ihren Freudenschatz,
Und Kunst, die üppig reiche,
Beglückt uns zum Ersatz.

Und wer von Herzensgrunde
Die beiden liebgewinnt,
Bleibt bis zur letzten Stunde
Ein glücklich Menschenkind.

Acrylgemälde Landschaft
Acrylgemälde Landschaft
Bild von Peter Kraayvanger auf Pixabay

Nicht Glückes bar sind deine Lenze

Autor: Theodor Fontane

Nicht Glückes bar sind deine Lenze,
Du forderst nur des Glücks zu viel;
Gib deinem Wunsche Maß und Grenze,
Und dir entgegen kommt das Ziel.

Wie dumpfes Unkraut laß vermodern,
Was in dir noch des Glaubens ist:
Du hättest doppelt einzufodern
Des Lebens Glück, weil du es bist.

Das Glück, kein Reiter wird’s erjagen,
Es ist nicht dort, es ist nicht hier;
Lern’ überwinden, lern’ entsagen,
Und ungeahnt erblüht es dir.

Besuch eines Freizeitparks
Besuch eines Freizeitparks
Bild von Jill Wellington auf Pixabay

Wo wohnt das Glück?

Autor: Heinrich Seidel

Sagt mir doch, ihr flinken Schwalben,
Die ihr schweift in hohen Lüften
Über Wälder, Seen und Wiesen,
Die ihr kennt den ganzen Umkreis,
Südwärts auch die sonn’gen Länder,
Eure ferne Winterheimat –
Sagt, ihr weitgereisten Schwalben,
Sagt mir doch, wo wohnt das Glück?!

Doch die Schwalben streifen lustig
In den sonndurchglänzten Lüften
Auf- und abwärts, hin und wider,
Und sie schwingen sich und schweben
Und sie geben mir nicht Antwort!

Sagt mir doch, ihr schnellen Wolken
In dem fernen Blau des Himmels –
Sagt – ihr wandelt vom Äquator
Zu des fernen Poles Eisnacht
Über Berge, über Meere
Und ihr kennt die ganze Erde,
Und ihr schaut in alle Länder –
Sagt, ihr weissen Wanderwolken,
Sagt mir doch, wo wohnt das Glück?!

Doch die Wolken ziehn und weben
Heiter glänzend still vorüber,
Baun sich auf zu Götterburgen,
Lösen sich in Lämmerherden,
Ewig wechseln sie das Schauspiel,
Und sie schwinden und verwehen
Und sie geben mir nicht Antwort!

Sagt mir doch, ihr ew’gen Sterne,
Die ihr schaut mit goldnen Augen
In des Weltalls fernste Tiefen,
Die ihr kennt Millionen Welten
Sagt, ihr uralt klugen Sterne,
Sagt mir doch, wo wohnt das Glück?!

Doch die Sterne wandeln schweigend
Durch das unermessne Weltall
Ihren urbestimmten Pfad,
Und sie funkeln und sie scheinen,
Steigen auf und sinken nieder
Und sie geben mir nicht Antwort.

Alle können es nicht sagen,
Denn so winzig ist sein Wohnort,
Dass sie nimmer ihn erblickten,
Nimmer, denn es wohnt das Glück
Zwischen Werden und Vergehen,
Zwischen zweien Augenblicken,
Auf der Spitze einer Nadel!

Frau bläst Blütenblätter aus den Händen
Frau bläst Blütenblätter aus den Händen
Bild von Pexels auf Pixabay

Wo wohnt das Glück?

Autor: Hoffmann v. Fallersleben

O frag’ mich nicht: Was ist denn Glück?
Sieh vorwärts nicht noch sieh zurück!
O such’ es nicht in weiter Ferne,
Auf diesem oder jenem Sterne!
O such’s nicht dort und such’s nicht hier:
Es wohnet nur in dir!

Und wenn du's da nicht finden magst,
Umsonst ist's, dass du weinst und klagst,
Umsonst dein Sehnen, dein Verlangen,
Umsonst dein Hoffen und dein Bangen.
O frag' mich nicht! Das Glück sind wir,
Das Glück wohnt nur in dir!

Schornsteinfeger mit vierblättrigem Kleeblatt
Schornsteinfeger mit vierblättrigem Kleeblatt
Bild von Nicky ❤️🌿🐞🌿❤️ auf Pixabay

Zweierlei Glück

Autor: A. de Nora (1864 - 1936), Pseudonym für Anton Alfred Noder, deutscher Arzt und Dichter

Zweifältig ist der Menschen Art,
Zu leeren ihres Glücks Pokal:
Der eine zögert, nippt und spart –
Langwährend ist sein Glück – doch schal!

Der andre trinkt's im vollen Zug,
So lang es frisch und prickelnd ist:
Sein Glück ist kurz, doch süß genug,
Da er es nimmermehr vergißt.

Gruppe von Menschen, die tanzen
Gruppe von Menschen, die tanzen
Foto von Ardian Lumi auf Unsplash