Juni-Gedichte

Kurze Nächte und lange Tage: Im Juni beginnt endlich der Sommer! Erleben Sie die poetische Vielfalt der Gedichte mit sommerlich geprägter Stimmung.

Inhaltsverzeichnis

Gedichte

Der Juni liebt den Blütenregen

Autor: Olaf Lüken

Rosen mit rosa Blüten
Rosen mit rosa Blüten
Bild von Petra auf Pixabay

Der Juni liebt den Blütenregen.
Er wärmt die Stadt, das Dorf, das Feld.
Mit einem Netz aus Sonnenstrahlen,
zaubert er uns in eine neue Welt.

Alles leuchtet, blüht und duftet,
von Ferne ertönt ein Wolkenschlag.
Die Tage nehmen kaum ein Ende.
Der Monat grünt, wie am ersten Tag.

Bald naht der Tag der Sonnenwende.
Der Monat liebt die Rosenzeit.
Die Augen glänzen, ohne Ende.
Der Juni steht im Hochzeitskleid.

Die Welt, sie pocht, sie glüht, sie zittert.
Mal regnet es aus einem Guss.
Mensch und Natur. Die Welt, sie wittert.
Der Juni verführt – mit einem Kuss.

© Olaf Lüken


Der Juni – Lerchen pfeiffen in den Morgen

Autor: Olaf Lüken

Rhein bei Bacharach
Rhein bei Bacharach
Bild von Holger Schué auf Pixabay

Lerchen pfeifen in den Morgen.
Mutter Sonne erhellt den Raum.
Hunde rennen um die Wette,
langsam endet auch mein Traum.

In den Straßen buntes Treiben,
ich fahre mit dem Cabrio,
in den Wäldern schleiern Eulen,
werden wach durchs Radio.

Und am Ufer ruhen Körper,
fahre flott am Rhein entlang,
komm’ vorbei an Ritterburgen,
hör’ der Vögel Sprechgesang.

Abend funkeln hell die Sterne.
Die Sonne macht Platz der Dunkelheit.
Der Juni bringt uns lichte Wärme.
Willkommen in der schönen Jahreszeit.

© Olaf Lüken


Flammende Rose

Text: Barthold Heinrich Brockes
Musik: Georg Friedrich Händel

Flammende Rose,
Zierde der Erden,
Glänzender Gärten
bezaubernde Pracht!
Augen, die deine
Vortrefflichkeit sehen,
Müssten vor Anmut
erstaunet gestehen,
Dass dich ein göttlicher Finger
gemacht.

Blühende Rosen
Blühende Rosen
Bild von HeungSoon auf Pixabay

Zum Tag des Gartens am 11.06., der seit dem Jahr 1984 jährlich bundesweit begangen wird.


Juni – Fridolin Hofer

Weißer Blütenzweig einer Vogelbeere
Weißer Blütenzweig einer Vogelbeere
Bild von Hans auf Pixabay

Autor: Fridolin Hofer

Juni streift mit warmer Hand
letzte Blüten von den Bäumen.
Wie enttaucht verwelkten Träumen,
schaut aus dunkler Blätterwand
junge Frucht in lichtes Land.


Schöne Junitage

Autor: Detlev von Liliencron

Mitternacht, die Gärten lauschen,
Flüsterwort und Liebeskuss,
Bis der letzte Klang verklungen,
Weil nun alles schlafen muss –
Flussüberwärts singt eine Nachtigall.

Sonnengrüner Rosengarten,
Sonnenweiße Stromesflut,
Sonnenstiller Morgenfriede,
Der auf Baum und Beeten ruht –
Flussüberwärts singt eine Nachtigall.

Straßentreiben, fern, verworren,
Reicher Mann und Bettelkind,
Myrtenkränze, Leichenzüge,
Tausendfältig Leben rinnt –
Flussüberwärts singt eine Nachtigall.

Langsam graut der Abend nieder,
Milde wird die harte Welt,
Und das Herz macht seinen Frieden,
Und zum Kinde wird der Held –
Flussüberwärts singt eine Nachtigall.

Hütte am See
Hütte am See
Bild von Yakup Ipek auf Pixabay

Sonnenwende

Autorin: Clara Müller–Jahnke

Buntes Rosen–Bouquet
Buntes Rosen–Bouquet
Bild von unbekannt auf Pixabay

Es fiel ein Blütenregen
herab auf Wald und Feld,
ein Netz von Sonnenstrahlen
umspinnt die grüne Welt;
das flammt und blüht und duftet
und höhnt den Glockenschlag,
als ging er nie zu Ende,
der süße, goldene Tag …

O Tag der Sonnenwende,
vollblühende Rosenzeit,
du hast mir ins Herz geduftet
berauschende Seligkeit!
Das pocht und glüht und zittert
und bebt im Vollgenuss,
als ging er nie zu Ende,
der süße, erste Kuss –

O Tag der Sonnenwende –


Zum Gemüsetag

Autor: Olaf Lüken

Frisches, gesundes Gemüse
Frisches, gesundes Gemüse
Bild von Jill Wellington auf Pixabay
Am 16. Juni ist der Tag des frischen Gemüses. Ein Hoch auf die Vielfalt und Überraschungen der Natur.

Heut’ Abend lockt der Juniball.
Junges Gemüse stürmt die Hall’.
Gastgeber ist Prinz Rosenkohl.
Lady Zwiebel fühlt sich nicht wohl.

Gräfin Gurke allein da steht:
„Wo bleibt mein Tanz, wo bleibt mein Leben?“
Prinz gelber Kürbis zu ihr geht:
„Lasst uns rock'n, danach einen heben!“

Baronin Karotte tanzt und lacht.
Graf Sauerkraut hat sie lustig gemacht.
Bischof Sellerie singt ein Suppenlied.
Prinzessin Porree liest Kluges von Ovid.

Lady Paprika träumt von Amerika.
Herzog Brokkoli war auch schon da.
Ritter Knoblauch tritt auf alle Zehen.
Der Adel lässt ihn einfach stehen.

Mit einem großen Knall
endet der Gemüseball.

© Olaf Lüken