Das Spiegelbild, Gedicht – Festgestaltung

Das Spiegelbild

Ängste eines senilen alten Mannes
Autorin: Heidi Hollmann

Duck ich mich, – Gott sei’s gelobt,
ist der Kerl verschwunden.
Mit ihm hab ich so meine Not.
Das sag ich unumwunden.

Was tut der Mensch im Spiegel nur?
Ein komischer Geselle!
Er scheint von grimmiger Natur.
„Verschwinde, – auf der Stelle!“

Erheb ich mich, – o heil’ger Schreck!
Ist er mir schon voraus.
Und duck ich mich, ist auch er weg;
Ich halt das nicht mehr aus.

Schon wieder lässt er sich dort sehn,
der grimme alte Mann.
Versuch ich, eilig fort zu gehn,
schließt er sich mir gleich an.

Er ängstigt mich, ich mag ihn nicht!
Er sollte von mir weichen.
Auf solchen bin ich nicht erpicht,
auf ihn und seinesgleichen.

© Heidi Hollmann


Ihre Meinung zum Beitrag

Schreiben Sie einen Kommentar. Ihre Meinung ist uns und den Autoren wichtig! Schenken Sie Lesern des Artikels mit Ihrem Kommentar einen „Mehrwert“, indem Sie konstruktive Kritik äußern, Ihre Erfahrungen, Anregungen und Gedanken weitergeben oder weitere Informationen mitteilen.


Kommentar hinzufügen

* Pflichtfeld
1000
Drag & drop Bilder (max 3)
Wie schreibt man 3 in Buchstaben?

Kommentare

Noch keine Kommentare, sei der erste Poster!