Krankheit
Gedichte zum Thema Krankheit, Psyche, gute Besserung
Gedichte
Das Spiegelbild
Ängste eines senilen alten Mannes
Autorin: Heidi Hollmann
Duck ich mich, – Gott sei’s gelobt,
ist der Kerl verschwunden.
Mit ihm hab ich so meine Not.
Das sag ich unumwunden.
Was tut der Mensch im Spiegel nur?
Ein komischer Geselle!
Er scheint von grimmiger Natur.
„Verschwinde, – auf der Stelle!“
Erheb ich mich, – o heil’ger Schreck!
Ist er mir schon voraus.
Und duck ich mich, ist auch er weg;
Ich halt das nicht mehr aus.
Schon wieder lässt er sich dort sehn,
der grimme alte Mann.
Versuch ich, eilig fort zu gehn,
schließt er sich mir gleich an.
Er ängstigt mich, ich mag ihn nicht!
Er sollte von mir weichen.
Auf solchen bin ich nicht erpicht,
auf ihn und seinesgleichen.
© Heidi Hollmann
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Der Erlkönig
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? –
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –
„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ –
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. –
„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ –
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. –
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ –
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! –
Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.

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Die Seele
Autorin: Heidi Hollmann
Spielt dir die Seele einen Streich,
und lässt sie dich im Stich,
sind alle Tage, matt und bleich,
sie sind nichts für dich und mich.
Schon wenn der neue Tag erwacht
Möcht’s du ihn dir gern schenken.
Du hättest lieber wieder Nacht,
um nicht mehr nachzudenken.
Am Abend geht’s dir leidlich gut
die Seele hat’s beschieden.
Die Nacht gibt dir nicht Kraft, nicht Mut,
weil Morpheus dich gemieden.
Und werden dunkle Tage hell,
genieße sie beizeiten.
Pack sie am Schopfe, möglichst schnell,
die Seele will sich weiten.
Spielt dir die Seele einen Streich,
und lässt sie dich im Stich,
sind alle Tage matt und bleich,
sind nichts für dich und mich.
Vor allem an dunklen Wintertagen gibt es Phasen im Leben, in denen es Menschen nicht gut geht. Vielleicht hilft dieses Gedicht jemanden in so einer Situation. Bleiben auch Sie seelisch gesund und im Gleichgewicht!
© Heidi Hollmann
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Mutation
Autorin: Heidi Hollmann
Mutanten töten kann er nicht
Der Mensch – der ohnehin nicht dicht
Jedoch für Chaos auf der Welt
Sorgt er – bis die zusammenfällt.
Auch Bomben bauen kann er wohl
Und brauen starken Alkohol
Doch diese schlimme Pandemie
Erschüttert ihn so stark wie nie
Die Viren sind stets auf der Hut
Verändern sich, sind richtig gut
Und schlüpfen somit unerkannt
Den meisten Forschern aus der Hand
So bleibt am Ende alles offen
Und uns bleibt nur das starke Hoffen
Zu überleben diesen Graus
Zu machen Covid den Garaus
© Heidi Hollmann
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Vom Zauber des Lächelns
Autor: Olaf Lüken
Ein Lächeln möchte Freude zeigen,
Hoffnung, Vertrauen, Herzlichkeit.
Zuversicht sei dir zu eigen,
auch Sympathie und Freundlichkeit.
Ein Lächeln kann dein Herz berühren.
Es tut auch deiner Seele gut.
Ein Lächeln will dich nicht verführen.
Es wird dir schenken Kraft und Mut.
Ein Lächeln spendet gute Laune,
ist gesund, dass man nur staune.
Ein Lächeln kennt Humor und Witz,
verzaubert Alte und die Kids.
© Olaf Lüken
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Vorsicht Bluthochdruck!
Autor: Olaf Lüken
Blut fließt und schießt in Sekunden,
durch den Körper, die ganze Zeit. 1)
Blut macht seine Kreislaufrunden,
durch Adern uns’rer Leiblichkeit.
Gesund sein, täglich Knie beugen,
laufen, schwimmen, Wasser trinken.
Täglich seine Fitness bezeugen,
nicht nach Schweiß und Tränen stinken.
Tag und Nacht drückt mich mein Blut,
wie Kreisläufe von Geld und Gut. 1)
Und kocht das Blut auch mal über,
zieht das Leben an mir vorüber!
© Olaf Lüken
1) Der Geld- und Güterkreislauf hatte den Blutkreislauf zum Vorbild (Francois Quesnay) – Volkswirtschaftslehre
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