Alles nur geträumt?

Alles nur geträumt?

Autor: Olaf Lüken

Als flink der Affe auf der Orgel hüpfte,
der Leiermann seine Mütze lüpfte.
Als in den Becher Pfennige fielen,
fing auch die Orgel an zu spielen.
Heut’ ruht der Platz, ist menschenleer.
Was einst war, es ist nicht mehr.

Die alte Stadt, im Zeichen der Minne.
Beim Spiel der Laute hielten sie inne.
Da ritten noch Ritter durch die Gassen.
Mit dem Kreuz hatten sie die Stadt verlassen.
Nach dem Kirchgang, als alle frei,
pflückten Maiden, den so raren Männertreu.

Im Frühling wuchs der erste Flieder.
Die Stadt erschien mir im Seelentraum
Auf dem Platz blühte ein Kastanienbaum.
und die Kinder sangen Frühlingslieder.

Heut’ rast der Intercity in die Fremde,
vorbei an Häusern, vorbei am Wiesenpfad.
Ein Bub winkt aus ’nem Waldquadrat.
Die Stadt erlebt ihre große Wende.
Eine Ära verliert sich im Zeitendraht.

Und alles war war, entschwindet.
Es bleibt nur die dunkle Allee.
Meine Stadt, sie langsam verschwindet
und sagt der Welt nur Ade…

© Olaf Lüken


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