Campen auf Kampen (Sylt)

Bild von chulmin park auf Pixabay
Autor: Olaf Lüken
Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
macht Camping zu recht kleinen Preisen.
Vom Zelt zum stattlichen Wohnmobil,
markiert der Granden Lebensstil.
Vor fünfzig Jahren:
Wir reisten zum Campen nach Sylt,
wo die Nordsee das Eiland umspült.
Einmal ans Meer, eine Spanne nur,
Möwen belauschen, in Gottes Natur.
Wattengras und Dünensand,
und das Leben tobt am Strand!
Fürs Mahl wurde auf dem Gaskocher gekocht.
Stürmte es, wurde das Zelt mit TESA gestopft.
Abends gegrillt, mit Wodka und Bier.
Die Leute kamen. Wir waren ein "WIR!"
Die Nächte waren nicht frei von Tücken.
Uns zerstachen die grausamsten Mücken.
Ganz in der Frühe, kaum ganz wach,
ging’s mit den Fliegen zum WC-Gemach.
„Ach wie schön war doch Hamminkeln!“
Musik erscholl aus dem Radio.
Ein "O sole mio" mit Heino samt Trio. Mein Nachbar freute sich umso mehr,
stellte er fest, die Batterie war leer.
Nichts schaffen, faul auf der Decke liegen,
Bier aussaufen, aber ganz gediegen!
Gemütlich eine Kippe kauen,
den Mädels auf ihre Bodys schauen.
Es war eine Welt für wenig Geld.
Gab’s Alternativen zu einem Zelt?
Heute bin ich alt und ohne Schatz.
Ich brauche keinen Campingplatz.
© Olaf Lüken
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