Der Rattenfänger in Hameln, Gedicht – Festgestaltung
1284 - Der Rattenfänger in Hameln
Autor: Olaf Lüken
Warum hat er die Ratten ins Haus gelassen?
Sie kommen herein, über Terrassen und Gassen.
Der Keller zieht sie an, zum großen Prassen.
Ich seh’ sie flitzen, kann es kaum noch fassen.
Wer hat den Ratten bloß Einlass gewährt?
Wissen sie nicht, dass sich das nicht gehört?
Von Käse, Speck und Wurst recht wohlgenährt,
hauen sie ab, verlassen Haus, Hof und Herd.
Keller und Haus werden eingerissen.
Die Ratten haben alles zugeschissen.
Jetzt schnarchen sie auf dicken Kissen,
lassen Hameln von ihrer Frechheit wissen.
Die Bürger der Stadt haben sie so satt,
sie suchen Hilfe, hier ist ein Patt.
Ein Rattenfänger vom fernen Kattegat,
will helfen, eilt herbei – über’s Watt.
Befreien soll er die Bürger von Qualen.
Doch niemand will die Rechnung bezahlen.
Er nimmt die Kinder, so die Annalen.
Sie folgen dem Fänger, verlassen Westfalen.
© Olaf Lüken
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