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Gedichte

1284 - Der Rattenfänger in Hameln

Autor: Olaf Lüken

Rattenfänger von Hameln, Sage
Rattenfänger von Hameln, Sage
Bild von WikiImages auf Pixabay

Warum hat er die Ratten ins Haus gelassen?
Sie kommen herein, über Terrassen und Gassen.
Der Keller zieht sie an, zum großen Prassen.
Ich seh’ sie flitzen, kann es kaum noch fassen.

Wer hat den Ratten bloß Einlass gewährt?
Wissen sie nicht, dass sich das nicht gehört?
Von Käse, Speck und Wurst recht wohlgenährt,
hauen sie ab, verlassen Haus, Hof und Herd.

Keller und Haus werden eingerissen.
Die Ratten haben alles zugeschissen.
Jetzt schnarchen sie auf dicken Kissen,
lassen Hameln von ihrer Frechheit wissen.

Die Bürger der Stadt haben sie so satt,
sie suchen Hilfe, hier ist ein Patt.
Ein Rattenfänger vom fernen Kattegat,
will helfen, eilt herbei – über’s Watt.

Befreien soll er die Bürger von Qualen.
Doch niemand will die Rechnung bezahlen.
Er nimmt die Kinder, so die Annalen.
Sie folgen dem Fänger, verlassen Westfalen.

© Olaf Lüken

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Carolina und der Löwenzahn

Autor: Olaf Lüken

Einst kannte ich eine Dame.
Carolina war ihr Name.
Sie wohnte auf der schälen Sick 1)
und machte beide Backen dick.
Die Schnüss zog sie dagegen spitz,
in der Hand ´nen Löwenzahn. Potzblitz!
Sie blies auf ihn, mit ganzer Kraft.
Die Haare flogen, hinweg die Pracht.
Übrig blieb ihm kein einziges Haar.
Nur Caro fand alles wunderbar.

© Olaf Lüken

1) Schäl Sick → Die falsche Seite. Damit ist die rechtsrheinische Seite gemeint. Sprichwörtlich: Die gegenüberliegende Seite von Köln.

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Der Ministrant und der Pfaffe

Autor: Olaf Lüken

Im Grund seines Herzens herrscht Dunkelheit.
Versunken ist die Vergangenheit.
Zugemauert all’ die Seelenlast,
dass die Angst nur nicht sein ICH erfasst.

Im Schlaf wiederholt sich stets ein Traum,
glaubt zu ersticken, im dichten Schaum,
der schleichend sich durchs Hirne frisst,
ein Delikt an ihm, das er nicht vergisst.

Die Kindheit endete mit einem Schlag.
Bilder, die man sonst so gerne mag.
Geschändet wurde auch sein Geist,
wenn der Pfaff kam, gebadet in Schweiß.

Die Augen des Jungen bittend flehen:
„Ich habe Angst! Lassen Sie mich gehen!“
Der Pfaffe aber ganz hämisch lacht:
„Ich hab’ an dich und deine Eltern gedacht!“

© Olaf Lüken

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Die Westfalen

Autor: Olaf Lüken

Musik, sie liegt in meiner Hand.
Und meine Finger gleiten,
über der Gitarre Saiten.
Ich spiel’ für mein Westfalenland.

Mit den Augen trillernder Lerchen.
Die Fläche gleicht ’nem Mosaik.
Lauschet nur der Gitarrenmusik,
vom Land der Sagen und Märchen.

Ob Ruhrgebiet, ob Münsterland,
von Siegen bis zum schönen Rhein.
Vom Teutowald bis Sauerland.
Der Gast ist Freund und nie allein!

Es ist das Land der großen Herzen.
„Grüß dich Gott Westfalenland“ 1)
Der Glaube lebt von vielen Kerzen.
Der Mensch ist treu, zeugt von Verstand.

Westfalen halten, was das Rheinland verspricht.
Die Menschen sind ehrlich, praktisch, treu.
Westfalen schaffen, bis der Abend anbricht,
vielleicht sind sie ein wenig risikoscheu.

© Olaf Lüken

1) Die Hymne Westfalens

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Eijeijei

Autor: Olaf Lüken

Ob Einerlei, ob Schweinerei,
am Ende steht ein kleines „ei“.
Erzählt hat es mir die Eierfrau.
Ihr Eierkopf denkt punktgenau.

Eierschale und Eierschnee.
Ein Eiertanz am Eiersee.
Meine Eier sind nicht rund.
Deine Eier sind nicht bunt.

Der Mann am Morgen ist so frei,
er will sein weiches Frühstücksei.
Wer von gekochten Eiern spricht,
ist der ein hartgesottener Wicht?

Ein Mann verließ das Haus, wie aus dem Ei gepellt,
hat später eine Frau um ihr Erspartes geprellt.
Eijeijei, sowas ist keine Kleinigkeit.
Halt Dein Kolumbus-Ei stets bereit!

© Olaf Lüken

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Ein Klavier, ein Klavier

Autor: Olaf Lüken

Im wunderschönen Agadir
steht ein Piano, ein Klavier.
Ein Virtuos stürzt darauf los.
Den Hörern steckt im Hals ein Kloß.

Der Pianist
spielt heute Liszt.
Für Klangräume
gibt es Tastenträume:

„O lieb’ so lang du lieben kannst! 1)
O lieb’ so lang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!“

Schließe die Augen, weg ist der Dunst,
genieß die himmlische Pianokunst.
Träume dich in den Sphärenraum,
dein Kummer schwindet, du glaubst es kaum.

Liszt spielte nicht für kleine Knaben,
die voller Stolz zur Schule gehn.
Platon in den Händen haben,
den die Lehrer nicht verstehn.

© Olaf Lüken

1) Der Vers stammt vom Dichter Freiligrath. Vertont wurde der Text von Franz Liszt. – Video

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Geliebter Luftballon

Autor: Olaf Lüken

Ich schicke meinen Luftballon
auf eine weite Reise.
Der Aufwind trägt dich leicht davon,
fliegst höher als ’ne Meise.

Du kommst ins Land der Eskimos, 1)
landest in meines Freundes Hand!
Er schickt dich weiter nach Davos,
bleibst hängen in der Häuserwand.

Einmal über den Wolken schweben,
auch mal die Adlerwelt erleben.
Fliege über Land, Strand und Meer.
Die Winde schieben dich vor sich her.

Fliege, fliege, lieber Luftballon,
ziehe über meine bunte Welt.
Mache dich nur auf und davon,
bist mir lieber als Gut und Geld.

© Olaf Lüken

1) Eskimos (früher) → Inuit (heute)

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Glockengeläut

Autor: Olaf Lüken

Schwerelos im Glockenraum,
sehe ich sie schweben,
oft sehr laut wie’s Leben.
Nicht zu greifen, schöner Traum.

Ernsthaft läuten sie, hoch und tief,
die Glocken meiner Heimatstadt.
Mal bimmelnd hoch, mal etwas schief,
so mancher den Kopf nur geschüttelt hat.

Die Glocke dröhnt, ist laut und stöhnt.
Wo sind die Freuden dieser Welt?
Der Teufel höhnt, ihr Klang versöhnt.
Die Welt spricht nur von Gut und Geld.

Lasst die Glocken alle schwingen.
Kirchenlieder will ich singen.
Kerzen, die so schnell verglühn,
Herzen, die wie Rosen blühn.

Horch! - wie zart und leis’,
hoch oben dort ein Glöcklein singt.
Ich weiß nicht mal, von wo es klingt.
Und weil ich es kaum hören kann,
stehe ich im Glockenbann.

Die Glocke tönt vom Himmel her,
wo alles eine Feier ist.
Die Seele lieber oben wär’,
den Erdenlärm auch nicht vermisst.

© Olaf Lüken

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Haltung zeigen!

Autor: Olaf Lüken

Wenn du aufrecht Haltung zeigst,
bekommst du schlechte Noten.
Mancher schreit auch: „Verboten!“
Nur sind’s keine Haltungsnoten.

© Olaf Lüken

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Hand aufs Herz

Autor: Olaf Lüken

Halt Deine Hand in meinen Händen.
Lass ruhen sie und fasse Mut.
Du findest Kraft, die nie wird enden,
trotz Tränenflut, trotz Wankelmut.

Hände befreien von vielen Leiden,
was jedes Herz gern achtsamt nennt.
Ärger lässt sich leicht vermeiden,
wenn man Herzensmenschen kennt.

Die Seelen heilte einst Jesu Christ,
vor IHM kein Herz verloren ist.

© Olaf Lüken

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Männlein/Weiblein

Autorin: Heidi Hollmann

Viele Paare, die ich kenne,
die ich nicht mit Namen nenne,
haben eines oft gemeinsam:
Sie sind miteinander einsam.

Wenn sie miteinander ratschen,
meistens über andre tratschen,
bringt es ihnen häufig Frust.
Solch Gerede macht nicht Lust.

Frauen sind meist sehr bemüht,
auf dass das Redepflänzlein blüht.
Männer hören kaum mehr zu.
Hätten lieber ihre Ruh.

Gemeinsam gibt es keinen Nenner,
weiß ein guter Menschenkenner.
Mann und Frau sind zu verschieden.
Harmonie ist kaum beschieden.

Sagt sie „Hüh“ meint er meist: „Hott“.
Ist er müde, ist sie flott.
Hat er Frust, hat sie stets Wonne.
Sieht er schwarz, sieht sie die Sonne.

Gegensätze zieh’n sich an,
meint die Frau und auch der Mann.
Und weil alles bleibt beim Alten,
besser gleich die Klappen halten!

© Heidi Hollmann

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Musik

Autor: Olaf Lüken

Fühlst müde dich und auch gehetzt,
bist im Innern schwer verletzt.
Nichts klappt so richtig, was auch kommt.
Die Welt scheint dir wie ausgebombt.
Dann lass’ dich von den Tönen streicheln.
Musik wird deiner Seele schmeicheln.
Schließe die Augen, vorbei der Dunst.
Gib’ dich hin, der musischen Kunst.

© Olaf Lüken

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Neues aus der Medienwelt

Autor: Olaf Lüken

Es übte ein Sänger aus Bremen
sich wirkungsvoll fremd zu schämen1
Heut' kriegt er als Star
Ein Traumhonorar
Und darf sich danebenbenehmen

© Olaf Lüken

1 Fremdschämer → haben Angst, dass ihnen dasselbe passieren könnte

Anmerkung: Das Gedicht ist absolut fiktiv. Kein Sänger ist damit persönlich gemeint!

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Nordseedrama

Autor: Olaf Lüken

Es blinkt die Welle, es glänzt das Meer.
Mit günstigem Wind segel ich dahin.
Warum wiegt nur mein Herz so schwer?
Ich weiß nicht zu segeln, wohin?

Jetzt herrscht Stille auf dem Wasser.
Ohne Regung ist das Meer.
Plötzlich werde ich nass und nasser.
Eine Möwe fliegt um mich her.

Ich wende das Boot und suche Land.
Da packt mich spontan ein neues Weh.
Gestoppt wird das Boot, von fremder Hand.
Gebrochen ist mir mein kleiner Zeh.

© Olaf Lüken

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Outdoor

Autorin: Heidi Hollmann

„Outdoor“ spielen unsre Kinder,
sollte „Indoor“ nicht gefallen.
Mir missfällt dabei nicht minder,
dass sie Anglizismen lallen.

Müssen wir uns so anpassen?
Bringt uns unser Deutsch nichts mehr?
Für mich ist es kaum zu fassen.
Die Vermischung liegt mir quer.

Früher beim Sechstagerennen
gab es sehr viel Gaudi meist.
Nicht mehr schön, muss ich bekennen,
ist’s, seit’s „Sixdays–Event“ heißt.

Und ich hoffe und vermute,
und ich setze eine Frist;
dass die Sprache, unsre Gute,
wieder „in“ statt „out“ bald ist!

Möge jedem deutschen Kinde,
wert sein, seine Muttersprache.
Auf dass es zu sich selber finde,
aus der Anglizismenbrache.

© Heidi Hollmann

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Puls der Jugend

Autor: Johann Wolfgang von Goethe

Kiel-Lauch (Allium carinatum)
Kiel-Lauch (Allium carinatum)
Bild von Alexander Fox | PlaNet Fox auf Pixabay

Rasch schlägt der Puls des jugendlichen Lebens,
Rasch schießt der Pflanze Trieb zum schlanken Kiel;
Die Jugend freut sich nur des Vorwärtsstrebens,
Versucht sich weit umher, versucht sich viel.
Der Kräfte Spielen ist drum nicht vergebens,
So kennt sie bald sich Umfang, Maß und Ziel:
Der Most, der gärend sich vom Schaum geläutert,
Er wird zum Trank, der Geist und Sinn erheitert.

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Rentner mit Ampelerkenntnis

Autor: Olaf Lüken

Ich steh’ vor einer Fußgängerampel,
um mich herum nur noch Gehampel.
Ich höre wie ein Hund jetzt bellt,
wie ein Blitz über die Straße schnellt.
Ein Fahrer tritt nun ganz immense,
für Rin Tin Tin1 auf seine Bremse.
Freunde! - vernehmt mein persönliches Ziel:
Ich brauche ab heute kein Automobil!

© Olaf Lüken

1 Rin Tin Tin → berühmter deutscher Schäferhund

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Sing ein Lied!

Autor: Olaf Lüken

Vater und Sohn singen
Vater und Sohn singen
Bild von Dawnyell Reese auf Pixabay

Wahre Freunde lieben Lieder.
Möchte dir zum Singen raten,
und die Träume kehren wieder,
beflügeln deinen Seelengarten.

Beim Singen wirst dich wiederfinden,
und sei's durch eine Melodie.
Kümmernisse, die verschwinden,
zu Gunsten reiner Harmonie!

Lieder, die deine Seele streicheln,
Lieder, die auch den Göttern schmeicheln.

© Olaf Lüken

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Späte Undankbarkeit

Autor: Olaf Lüken

Tief im Urwald sägt ’ne Säge,
schneidet durch des Baumes Stamm.
Und das Holz erhält ’ne Schräge,
für den Sarg mit Kreuz und Lamm!

Und die Säge sägt ’ne Wiege,
in der ein Baby sich bepisst.
Und die Pflege deines Grabes,
eines Tages schnell vergisst.

© Olaf Lüken

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Vom Blitz getroffen!

Autor: Olaf Lüken

Wohlig warm die Mittagssonne,
sie liefert Wärme für die Haut,
verspüre eine große Wonne,
bei mir hat sie kaum vorbeigeschaut.

Und die Sonne scheint wie Gold,
hör', dass laut der Donner grollt.
Ich seh' die Sonne zügig wandern.
Der Himmel graut. Eins kommt zum andern.

Vorbei die Sonne, das ist kein Witz.
Beim Pinkeln seh' ich schwarze Wolken.
Es raucht und zischt. Ist das ein Blitz?
Ich brenne wie ein trockner Balken.

Mich trifft ein Schlag in Dur und Moll.
Ein Blitz,der nur mich treffen soll?
Ich starb - nicht mal als Zeitungsknüller,
als Schadensgruß1 von Nachbar Müller.

© Olaf Lüken

1 Schadensgruß → auch Schadenszauber

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Vor der Kirche steht ein Kirschbaum

Autor: Olaf Lüken

Man glaubt es kaum,
ich sitze im Baum,
mit meinen sechzehn Jahren,
glücklich, doch unerfahren.

Dunkle Kirschen in der Hand.
Die Früchte sind voller Saft.
Die Kerne spuck ich an die Wand
und strotze nur vor lauter Kraft.

Lieber im Mund ´ne dicke Kirsche
und die Backen voller Kerne,
als auf Knien in der Kirche,
faul sein unterm Glanz der Sterne.

© Olaf Lüken

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Weniger ist mehr!

Autor: Olaf Lüken

Der Herr gab uns nur einen Mund.
Geschwätzigkeit ist ungesund!
Wer wollte hören den ew’gen Brei.
Der Mensch hätte Mäuler, derer zwei.

© Olaf Lüken

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Wenn die Erde bebt

Autor: Olaf Lüken

Spargel
Schutt durch Erdbeben im Iran
Foto von moein rezaalizade auf Unsplash

Eingestürzt sind alle Träume.
Unbill kommt mit Paukenschlag.
Tränen rinnen schnell hinunter.
Sinnlos scheinen Müh’ und Plag’.

Leere schaut aus vielen Augen.
Menschen starren fassungslos.
And’re sehen nur das Unheil.
Was sind das für Zeiten bloß?

Machtlos stehen sie vor Trümmern.
Wirkungslos sind Wut und Pein.
Menschen unter Häusern wimmern.
Gott! - wo wirst du morgen sein?

Hilft die Welt, wie schnell versprochen?
Frage ich - nicht ohne Grund.
Zweifel spür’ ich in den Köpfen.
Die Erde bebt auf dem Erdenrund.

Vernichtet werden Existenzen.
Verlor’n ist deren Hab und Gut.
Es beten auch die Eminenzen.
Bis alle Unbill wieder ruht.

© Olaf Lüken

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Wut

Autor: Olaf Lüken

Ein falsches Wort, so schnell gesagt.
Mein Zorn, er kam auch ungefragt.
Hör’ meine Sprüch’ von Freunden wieder,
schlage verschämt die Augen nieder.

Dann will ich wieder ein Aasgeier sein,
ziehe heraus meine Riesenkrallen,
stelle der Vogelwelt ein Bein,
vernichte Lerchen und Nachtigallen.

Der Teufel soll euch alle holen!
Bleibt mir bitte auch gestohlen.
Ich sag’ es euch, mir reicht es jetzt.
Ihr habt mich wieder schwer verletzt.

Ich sitz’ im Zimmer, halt die Schnauze.
Ihr geht mir alle auf die Plauze!1

© Olaf Lüken

1 Plauze → Umgangssprachlich für Bauch

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Zwei Heimgekehrte

Autor: Anastasius Grün

Wandern über eine Straße durch die Berge
Wandern über eine Straße durch die Berge
Bild von 🌸♡💙♡🌸 Julita 🌸♡💙♡🌸 auf Pixabay

Zwei Wanderer zogen hinaus zum Tor
Zur herrlichen Alpenwelt empor;
Der eine ging, weil's Mode just,
Den andern trieb der Drang in der Brust.

Und als daheim nun wieder die zwei,
Da rückte die ganze Sippe herbei,
Da wirbelt's von Fragen ohne Zahl:
„Was habt ihr gesehen? Erzählt einmal!“

Der eine drauf mit Gähnen spricht:
„Was wir gesehen? Viel war es nicht!
Ach, Bäume, Wiesen, Bach und Hain,
Und blauen Himmel und Sonnenschein!"

Der andere lächelnd dasselbe spricht,
Doch leuchtenden Blicks, mit verklärtem Gesicht:
„Ei, Bäume, Wiesen, Bach und Hain,
Und blauen Himmel und Sonnenschein!“

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