Einst kannte ich eine Dame.
Carolina war ihr Name.
Sie wohnte auf der schälen Sick 1)
und machte beide Backen dick.
Die Schnüss zog sie dagegen spitz,
in der Hand ´nen Löwenzahn. Potzblitz!
Sie blies auf ihn, mit ganzer Kraft.
Die Haare flogen, hinweg die Pracht.
Übrig blieb ihm kein einziges Haar.
Nur Caro fand alles wunderbar.
Im Grund seines Herzens herrscht Dunkelheit.
Versunken ist die Vergangenheit.
Zugemauert all’ die Seelenlast,
dass die Angst nur nicht sein ICH erfasst.
Im Schlaf wiederholt sich stets ein Traum,
glaubt zu ersticken, im dichten Schaum,
der schleichend sich durchs Hirne frisst,
ein Delikt an ihm, das er nicht vergisst.
Die Kindheit endete mit einem Schlag.
Bilder, die man sonst so gerne mag.
Geschändet wurde auch sein Geist,
wenn der Pfaff kam, gebadet in Schweiß.
Die Augen des Jungen bittend flehen:
„Ich habe Angst! Lassen Sie mich gehen!“
Der Pfaffe aber ganz hämisch lacht:
„Ich hab’ an dich und deine Eltern gedacht!“
Musik, sie liegt in meiner Hand.
Und meine Finger gleiten,
über der Gitarre Saiten.
Ich spiel’ für mein Westfalenland.
Mit den Augen trillernder Lerchen.
Die Fläche gleicht ’nem Mosaik.
Lauschet nur der Gitarrenmusik,
vom Land der Sagen und Märchen.
Ob Ruhrgebiet, ob Münsterland,
von Siegen bis zum schönen Rhein.
Vom Teutowald bis Sauerland.
Der Gast ist Freund und nie allein!
Es ist das Land der großen Herzen.
„Grüß dich Gott Westfalenland“ 1)
Der Glaube lebt von vielen Kerzen.
Der Mensch ist treu, zeugt von Verstand.
Westfalen halten, was das Rheinland verspricht.
Die Menschen sind ehrlich, praktisch, treu.
Westfalen schaffen, bis der Abend anbricht,
vielleicht sind sie ein wenig risikoscheu.
Deine Mutter hat dich geboren,
deinen Leib in die Welt gesetzt.
Der Himmel hat dich auserkoren.
Dein Leben wird jetzt schnell vernetzt.
Bleibe gelassen und beständig,
Hoffnung und Mut seien dir inwendig.
Erlaube dir auch mal schwach zu sein,
sehe Fehler nach und eigene ein.
Als Kleinkind bist du selbstvergessen.
Knaben handeln öfters wesensfremd.
Jungens haben eigene Interessen.
Ein Mann will viel schaffen, bis nass ist sein Hemd.
Greise sind von Ursprüngen wie besessen.
Lebe! - ohne meine Worte zu vergessen!
Schwerelos im Glockenraum,
sehe ich sie schweben,
oft sehr laut wie’s Leben.
Nicht zu greifen, schöner Traum.
Ernsthaft läuten sie, hoch und tief,
die Glocken meiner Heimatstadt.
Mal bimmelnd hoch, mal etwas schief,
so mancher den Kopf nur geschüttelt hat.
Die Glocke dröhnt, ist laut und stöhnt.
Wo sind die Freuden dieser Welt?
Der Teufel höhnt, ihr Klang versöhnt.
Die Welt spricht nur von Gut und Geld.
Lasst die Glocken alle schwingen.
Kirchenlieder will ich singen.
Kerzen, die so schnell verglühn,
Herzen, die wie Rosen blühn.
Horch! - wie zart und leis’,
hoch oben dort ein Glöcklein singt.
Ich weiß nicht mal, von wo es klingt.
Und weil ich es kaum hören kann,
stehe ich im Glockenbann.
Die Glocke tönt vom Himmel her,
wo alles eine Feier ist.
Die Seele lieber oben wär’,
den Erdenlärm auch nicht vermisst.
Manche Menschen gehen Segeln.
And’re wollen lieber Kegeln.
Kegeln ist ein Gesellschaftssport.
Man trifft Freunde. Hier und dort.
Der Abend gehört der Keglermeute.
Man spielt den „Fuchs“, sucht and’re Beute.
Held ist der, der richtig zielt
und nicht in die „Kalle“ spielt.
Sportlich sein ist ein Menschenziel.
Kegeln war ein Pharaonenspiel.
Auch der „König“ steht nicht fern,
trifft auch mal des „Pudels“ Kern.
Strafen werden schnell erhoben,
manche Spieler lauthals toben.
Selbst das Kegeln wird zum Fluch,
gerät man in ein Kegelbuch.
Es ist nicht seine größte Stunde,
bezahlt er jetzt die nächste Runde.
Und mein Freund, ein echter Single,
berührt das Seil und auch die Klingel.
„Alle Neune“ – heißt das Ziel.
Kegeln ist auch ein Siegerspiel.
Verheißt das Schicksal Spielerglück,
gelingt ihm auch ein Meisterstück.
Kegeln, kegeln, immer wieder.
Kegel werfen stärkt die Glieder.
Kegeln ist ein spaßiger Sport,
die Bahn wird zum zentralen Ort.
Wenn der Abend kommt zum Ende,
tritt auch ein die Ehrgeizwende.
Alle sagen, mit vollem Stolz:
„Wir kommen wieder!“ und „Gut Holz!“
Ob in der Kneipe, ob in der Scheune.
Die Kegelwelt spielt „Alle Neune!“
Beim nächsten Mal locken Bier und Tanz,
nur ein paar Jungs spielen um den „Kranz“.
Warum Menschen Menschen töten,
werde ich nie verstehen.
Ewig müssten wir erröten.
Niemand mordet aus Versehen.
Lächeln kann eine Freundschaft begründen,
ein Händedruck die Seele heilen.
Menschlichkeit befreit vor Sünden,
wenn wir unsere Sorgen teilen.
Nur ein Herz, das für andere glüht.
Nur ein Auge, das den andern sieht.
Eine Hand, die für den andern schafft,
zeigt Menschlichkeit und gibt uns Kraft.
Lasst uns ein Teil vom Ganzen sein.
Stellen wir anderen niemals ein Bein!
Fühlst müde dich und auch gehetzt,
bist im Innern schwer verletzt.
Nichts klappt so richtig, was auch kommt.
Die Welt scheint dir wie ausgebombt.
Dann lass’ dich von den Tönen streicheln.
Musik wird deiner Seele schmeicheln.
Schließe die Augen, vorbei der Dunst.
Gib’ dich hin, der musischen Kunst.
Ich steh’ vor einer Fußgängerampel,
um mich herum nur noch Gehampel.
Ich höre wie ein Hund jetzt bellt,
wie ein Blitz über die Straße schnellt.
Ein Fahrer tritt nun ganz immense,
für Rin Tin Tin1 auf seine Bremse.
Freunde! - vernehmt mein persönliches Ziel:
Ich brauche ab heute kein Automobil!
Ich frage, wie weit geht der Weg zurück,
ins märchenhafte Kinderland?
Heute frage ich mal Hans im Glück,
wie er seinen Optimismus fand?:
„Dort, wo die Bäume ewig grünen,
Blumen lächeln und nicht verblühen.
Ich kenne Burgen aus Karfunkelstein,
Zwerge, die nur stolze Riesinnen frei’n.“
Träume heilen unsere Wunden,
sag’ mir nie mehr: „Nimmermehr!“
Der Traum lässt unser Herz gesunden.
Lasset Kinder nicht der Liebe leer!
Schafft eine Kindheit euren Blagen,
des Lebens Schwere zu ertragen.
Lasst Kindern erfahren nur viel Gutes,
die Welt zu wagen, frischen Mutes.
Ein Mensch will später sich gern erinnern,
und träumen von der schönen Kinderzeit.
Er braucht den lichten Trieb im Innern.
Hört auf der Kinder Fröhlichkeit!
Lasst die Kinder wieder singen,
tanzen, hüpfen und auch springen.
Ein Kinderleben sei auch immer bunt.
Lachende Kinder sind seelisch gesund!
Zwei Wanderer zogen hinaus zum Tor
Zur herrlichen Alpenwelt empor;
Der eine ging, weil's Mode just,
Den andern trieb der Drang in der Brust.
Und als daheim nun wieder die zwei,
Da rückte die ganze Sippe herbei,
Da wirbelt's von Fragen ohne Zahl:
„Was habt ihr gesehen? Erzählt einmal!“
Der eine drauf mit Gähnen spricht:
„Was wir gesehen? Viel war es nicht!
Ach, Bäume, Wiesen, Bach und Hain,
Und blauen Himmel und Sonnenschein!"
Der andere lächelnd dasselbe spricht,
Doch leuchtenden Blicks, mit verklärtem Gesicht:
„Ei, Bäume, Wiesen, Bach und Hain,
Und blauen Himmel und Sonnenschein!“