Ach wie ist es herrlich, Gedicht – Festgestaltung

Ach wie ist es herrlich

Autorin: Neli

Ach, wie ist es herrlich und schön,
ich werde in den Ruhestand gehen.
Ich kann mir dann den Tag selber einteilen,
und nur bei Schönem noch verweilen.

Ich höre den Wecker dann nicht mehr rasseln,
meine Kollegen höre ich dann nicht mehr quasseln,
ach, wie ist das Leben schön,
wenn ich kann in den Ruhestand gehn.

Morgens kann ich aufstehn, wann ich will,
und in der Wohnung ist es dann gemütlich und still,
ich freue mich und kann es nicht fassen,
im Badezimmer kann ich mir stundenlang Zeit dann lassen.

Ich kann dann die Natur belauschen
und endlich mal mit dem Nachbarn plauschen,
ich kann beobachten, wie eine Blüte aufspringt
und kann dann lauschen, wenn ein Vogel singt.

Natürlich knipse ich dann digital,
heute gibt es ja keine andere Wahl,
und die wunderbaren Bilder, die ich dann seh,
bringe ich dann schnellstens auf den PC.

Dort kann ich sie machen groß oder klein,
ach, wie herrlich wird das sein!
Das Tollste an dem Bild kann ich ausschneiden
und kann mich dann stundenlang an dem Anblick weiden.

Ich könnte dann im Internet auch mal chatten,
- ich darf nur nie vergessen meine Tabletten -,
denn ich möchte ja meinen Ruhestand recht lange genießen,
- ab und zu muss ich auch mal die Blumen gießen -.

Natürlich ist es meine Frau es auch wert,
das man sich zwischendurch mal um sie schert,
wenn sie kocht, werde ich neben ihr stehn,
sie wird beglückt sein, ist das nicht schön?

Und was ich dann unbedingt machen muss,
jedes Essen speisen voller Genuss,
der Tag ist ja so herrlich lang
und vor Zeitmangel ist mir nicht bang.

Und nach dem Essen muss ich natürlich Mittagsschlaf halten,
ich könnte auch meine Notizen verwalten.
Oder ich lasse alles liegen,
die Schränke werden sich nicht gleich verbiegen.

Denn Unordnung schafft mir dann nicht mehr Frust,
ich räume nur auf, wenn ich hab dazu Lust.
Denn ich will mich ja nicht mehr schinden,
aber wann werde ich zum Aufräumen dann Lust empfinden?

Denn wir können für Unbedeutendes keine Zeit mehr verlieren,
denn wir gehen ja jeden Nachmittag stundenlang spazieren.
Wir genießen die wunderbare frische Luft
und riechen jeden Blumenduft.

Und natürlich sind wir es uns auch mal wert,
zu gehen ab und zu ins Konzert,
und wandeln noch in anderen Kulturgefilden,
auch im Museum und im Schauspielhaus könnten wir uns bilden.

Und eines macht mir noch große Gedanken,
ich sage es mal ohne Schranken,
abboniere ich jetzt die „Bild“ oder die „Welt“?
mal sehen, welche mir besser gefällt.

Und natürlich darf ich nicht vergessen,
ich bin auch wie andere aufs Reisen versessen,
ab und zu mal aus dem Haus,
da sieht die Welt gleich ganz anders aus.

Langsam kriege ich so meine Bedenken,
sollte ich mir nicht einen Zeiteinteiler schenken?
So einen Kalender, wo man systematisch muss aufschreiben,
wie man vorhat, sich die Zeit zu vertreiben?
Ach, das werde ich alles dann sehn,
Hauptsache, ich brauche nicht mehr zur Arbeit zu gehn.

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