Jeder Tropfen zählt - Dürre in Ostafrika

Der Wirt von Bethlehem

Krippenspiel über die Ereignisse in der Heiligen Nacht, wie sie ein Wirt von Bethlehem erlebt haben könnte.

Autoren: Doris und Tobias Brock

Mitwirkende: Erzähler, Wirt, Maria, Josef, Sternengel, Hirten, 3 Könige

Als Vorlage zu diesem Krippenspiel diente das Bilderbuch Jesus feiert Weihnachten von Nicholas Allan aus dem Lahn Verlag

Darsteller(in) Text
Erzähler: Der Kaiser Augustus wollte wissen, wie viele Menschen in seinem Reich leben. Deshalb schickte er seine Soldaten und Beamten in alle Städte seines Landes. Sie verkündeten: „Jeder von euch soll in die Stadt gehen, in der er geboren wurde, jeder Mann und jede Frau. Dort müsst ihr euch in Listen eintragen lassen, damit alle Leute gezählt werden können.“

Die Leute hörten zu, was die Soldaten verkündeten, und machten sich auf die Reise, denn dem Kaiser musste man gehorchen. Sie packten ein paar Sachen zusammen und zogen los: die Reichen mit einem Pferd oder einem Wagen, manche hatten vielleicht einen Esel oder einen Ochsenkarren, aber die meisten gingen sicher einfach zu Fuß. Du kannst dir sicher vorstellen, was das für ein Gedrängel auf den Straßen war.

Wenn die Leute an ihrem Zielort angekommen waren, waren sie natürlich müde und hungrig. Sie mussten an den Volkszählungsbüros furchtbar lang anstehen und sogar am nächsten Tag noch einmal wiederkommen. Die Reise war ja so lang gewesen, dass sie nicht am gleichen Tag wieder zurücklaufen konnten. Ganz viele wollten in einem Gasthaus zu Abend essen und übernachten. Für die Wirte war das ein gutes Geschäft. So einen Andrang hatten sie schon lange nicht mehr. Aber es war halt auch furchtbar viel Arbeit. Und so hatten die Wirte schon Grund zum Stöhnen, wie auch der Wirt, von dem ich heute erzählen will.
Wirt: (schaut vor die Tür) So ich glaub, das war’s. Heut kommt keiner mehr. Es ist ja auch schon dunkel. Da ist bestimmt niemand mehr unterwegs. Außerdem ist mein Gasthaus voll bis aufs letzte Bett. Sogar mein eigenes Bett hab ich vermietet. Ich schlafe heute hier auf dem Boden neben der Tür. War das ein Stress heute. Und jetzt bin ich furchtbar müde. Bin ich froh, dass ich jetzt endlich auch ins Bett gehen kann.
Erzähler: Nichts schätzte der Wirt so sehr, wie einen ruhigen, ungestörten Schlaf.
(Schlafmusik – Instrumental: Seht die gute Zeit ist da
Josef u. Maria Kommen von hinten durch die Mitte)
Josef: Maria, schau, da vorn ist ein Gasthaus. Jetzt ist es nicht mehr weit.
Maria: Hoffentlich haben sie noch ein Zimmer für uns frei. Ich bin so müde. (Klopfen an die Tür)
Wirt: (Wacht auf, stöhnt, kommt an die Tür und macht auf) Was wollt ihr denn noch so spät?
Josef: Wir suchen ein Zimmer für die Nacht.
Wirt: (Gähnt) Kein Zimmer frei!
Maria: Aber wir sind müde! Wir sind schon Tag und Nacht unterwegs!
Wirt: Es gibt nur noch den Stall hinterm Haus. Hier habt ihr zwei Decken. Füllt die Anmeldung aus.
Josef: (Schreibt) Vielen Dank und gute Nacht. (Gehen hinter die Bühne)
Wirt: Liest Maria und Josef aus Nazareth.
Erzähler: Der Wirt schloss die Tür, legte sich ins Bett und schlief weiter.
Schlafmusik – Instrumental: Seht die gute Zeit ist da
Josef: (Kommt von hinten und klopft) Entschuldigung, dass ich noch einmal störe, aber könnten Sie uns noch eine dritte Decke leihen? Eine kleinere?
Wirt: Da. Eine kleinere Decke.
Josef: Danke schön! (Geht zurück hinter die Bühne)
Erzähler: Der Wirt schloss die Tür, legte sich ins Bett und schlief weiter.
Schlafmusik –Instrumental: Seht die gute Zeit ist da
Sternengel mit Stern: (Kommt von hinten und klopft an die Tür)
Wirt: (Macht auf und ist geblendet)
Sternengel: Entschuldigung, ich suche einen Stall, das muss hier ganz in der Nähe sein, Josef und Maria …
Wirt: Das hat mir grade noch gefehlt! Der Stall ist hinterm Haus.
Engel: Danke schön! (Geht hinter die Bühne)
Erzähler: Er schloss die Tür, legte sich ins Bett, zog sich die Decke über den Kopf, weil er bei der Helligkeit sonst nicht einschlafen konnte und schlief weiter.
(Schlafmusik – Instrumental: Seht die gute Zeit ist da)
Hirten: (Kommen von hinten durch die Mitte – Lied: Kommet, ihr Hirten – alle singen)
Hirte 2: (kommt einzeln)
Hirte 1: Hast du auch den Engel gesehen?
Hirte 2: Nein, welchen Engel?
Hirte 3: Ein Engel war bei uns auf dem Feld. Alles war ganz hell. Auf einmal ist der da gestanden und hat gesagt: „Fürchtet euch nicht.“
Hirte 1: Ich hab mich aber trotzdem gefürchtet.
Hirte 3: Er hat gesagt: Heut ist Gottes Sohn geboren. Ihr findet ihn in Windeln gewickelt in einer Krippe in einem Stall.
Hirte 2: In welchem Stall? Hier sind so viele.
Hirte 3: Er hat gesagt, ein Stern steht drüber.
Hirten: (Schauen sich um.)
Hirte 1: Ich seh keinen.
Hirte 3: Ich auch nicht.
Hirte 2: Da vorn ist ein Gasthaus. Wir fragen einfach.
Hirten: (Klopfen)
Wirt: Was ist denn jetzt schon wieder?
Hirte 1: Wir sind drei Hirten.
Wirt: Na und? Was ist los? Die Schafe verloren?
Hirte 2: Wir suchen einen Stall.
Hirte 3: Da drüber müsste ein Stern stehen.
Wirt: (Brüllt) Hinterm Haus!
Hirten: Danke. (Gehen hinter die Bühne)
Erzähler: Er schloss die Tür, legte sich ins Bett und schlief weiter.
Schlafmusik – Instrumental: Seht die gute Zeit ist da)
3 Könige: (Kommen von hinten durch die Mitte – Musik: Drei Könige kamen von Morgenland)
Kaspar: Ich kann den Stern nicht mehr sehen.
Melchior: Er sollte uns doch den Weg zu dem neugeborenen König weisen.
Balthasar: Es muss aber hier irgendwo sein. Ich habs genau ausgerechnet.
Kaspar: Und wo ist er dann bitteschön?
Melchior: Hier ist ein Gasthaus. Wir fragen nach dem Weg. (Klopft)
Wirt: (Macht auf und ist sauer)
Melchior: Edler Mann, entschuldigt die Störung, aber wir suchen einen Stern. Haben Sie vielleicht …
Wirt: (Schreit) Im Stall hinterm Haus!
Melchior: Entschuldigung. (Gehen hinter die Bühne)
Erzähler: Der Wirt knallte die Türe zu, legte sich ins Bett und schlief weiter.
Schlafmusik – Instrumental: Seht die gute Zeit ist da)
Engel: (Kommen von hinten durch die Mitte – Lied: Vom Himmel hoch, da komm ich her – alle singen)
Engel: (Flöten vor der Türe)
Wirt: (Hält sich die Ohren zu)
Engel: (Gehen hinter die Bühne)
Wirt: (Geht vor die Tür und schimpft) Aus! Schluss! Jetzt reicht’s! Was ist heut Nacht bloß los? Da kann ja kein Mensch schlafen! Jetzt schau ich nach, was da los ist und beschwer mich!
Geht um die Türe herum / Türe auf die Seite)
Erzähler: Er stampfte ums Haus stürmte zum Stall und wollte gerade losbrüllen, als …
(Vorhang auf)
„Psst!“, flüsterten alle. „Du weckst das Baby!“
„Baby?“ wiederholte der Wirt. „Ja, heute Nacht ist ein Baby geboren.“
„Ach ja?“, brummte der Wirt und beugte sich ärgerlich über die Krippe.
Und in diesem Moment schien sein ganzer Ärger unbegreiflicherweise einfach so davonzufliegen!
„Oh!“, machte der Wirt. „Ist er nicht wunderschön?“
Und er weckte alle Gäste in seinem Gasthaus auf, denn auch sie sollten in den Stall kommen und dieses ganz besondere Baby anschauen.
Wirt: (Geht herum und holt die Kinder vor die Bühne) – Lied: Stille Nacht, Heilige Nacht! – alle singen)

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