Ich bin der Esel Asinus

Weihnachten aus der Sicht der Tiere: Esel, Kinder, Ochse Schaf und Mäuschen treffen sich an der Krippe.

Ich bin der Esel Asinus

Autor: Helmut Priester, Pfarrer i. R., Edenkoben, Homepage: essigparre.de

Krippenspiel frei nach Motiven von Jürgen Gauer: Freunde machen das Leben bunt. Gottesdienste mit Kindern – Patmos 1998 – dort: Laßt uns sehen, was in heilger Nacht geschehen – Text für Esel Asinus mit Verwendung eines Liedes von Wolfgang Longhardt, zitiert bei Jürgen Gauer

Darsteller(in) Text
1) Esel: Ich bin der Esel Asinus.
sag gern euch, was ich sagen muß
ich sag’s euch gern in aller Ruh
so höret meinen Worten zu

Ich komm’ daher aus alter Zeit,
und meine Reise war so weit,
als Esel trug ich manche Last,
komm’ heut zu euch hierher als Gast.

Ich diente Josef Jahr für Jahr,
was wirklich oft sehr mühsam war,
hört, was vor langer Zeit geschah’,
was ich mit eig’nen Augen sah.

Der Kaiser gab einmal Befehl:
„Zählt alles Volk! Zählt gut und schnell!
Ein jeder sei dorthin geschickt,
wo er das Licht der Welt erblickt.“

Obwohl Maria schwanger war,
mußten wir los in jenem Jahr,
auf meinem Rücken trug ich sie,
so vorsichtig, so sanft wie nie.

Nach langem Weg und vieler Müh’
in Hitz’ und Staub, bald spät, bald früh,
da fanden wir den Stall voll Stroh,
ich sage euch: Da war’n wir froh.

Dann kam Marias stille Nacht,
sie hat das Kind zur Welt gebracht,
Maria deckte zart es zu,
es brauchte Wärme, Schutz und Ruh’.

Mein warmer Atem blies es an,
ein Ochse trat auch dicht heran,
so ahnten Mensch und Tier vereint,
was Weihnachtsfrieden wirklich meint.

Wo man einander Wärme schenkt
und an das Glück der andern denkt,
wo keiner sich verlassen meint,
auch heut’ das Weihnachtslicht noch scheint.

Ich, Josefs Esel, will nun geh’n,
wollt’ hier nur nach dem Rechten seh’n,
dass man gemeinsam feiern kann,
nun übt es und fangt heute an.
Kinder: O lasset uns zur Krippe geh’n,
und laßt uns seh’n,
was dort geschehn.
Kommt alle mit – kommt Groß und Klein,
und laßt den Ochsen auch mit rein.
2) Ochse: „Ich wohne hier – das ist mein Stall
Das wissen auch die Leute all
Und bin im ganzen Land bekannt
Ich bin der Ochse Ferdinand.
Und das hier ist auf jeden Fall
mein Zuhause, ist mein Stall,
Dort hat Jesus das Licht der Welt erblickt.
Ich erinnere mich ganz entzückt
und entsinne mich genau,
Da war auf dem Esel Maria, die Frau
und Josef tat sie begleiten
auf dem Weg dem schweren, weiten.

Wie waren sie müde, erschöpft und benommen
als damals sie in den Stall sind gekommen
Bei so einer Reise, voll Last und Beschwerden
da würd selbst ich Ochse noch müde werden.

Maria hat dann in der Ecke
sich ausgeruht auf ihrer Decke
Und Josef, der suchte und er fand
die Futterkripp’, die im Eck hinten stand,
hat eilig die Krippe zusammengeflickt
und sie mehr nach vorn – in die Mitte gerückt
Mein’ alte Kripp war fast wie neu
Dann gab er hinein etwas Stroh und vom Heu
Ich habe mich lange noch gefragt,
– und kein Mensch hat mir’s gesagt –
Warum macht sich’s der Mann so schwer
richt’ diese Krippe wieder her?
Und als wieder und wieder ich hingeblickt
bin ich darüber wohl eingenickt
So müde war ich vom Feld, vom Schaffen
Krieg mein Fressen ja nicht fürs Dösen und Gaffen.
Doch Ruh und Schlaf mußt bald ich vermissen
Ein Schrei hat laut aus dem Schlaf mich gerissen.
Ich dacht’ erst, ich träumte wie ein klein Rind
schrie da tatsächlich ein neugeborn’ Kind
Als ich geschlafen in der Nacht
hat Maria das Kindlein zur Welt gebracht.

Wie glücklich sie es in Armen wiegt!
Und wie strahlend das Kleine sich an sie schmiegt!
Welch Freudentränen über Josef’s Gesicht!
So etwas sah ich bisher noch nicht
Auch ich war gerührt, fühl noch heute voll Lust
das Herz in meiner Ochsenbrust,
wenn ich denk an die Nacht, in der Jesus Christ
als kleines Kind geboren ist.

Natürlich hab ich jetzt auch kapiert,
warum Josef die Krippe hat repariert
Bin doch schließlich ein Ochse und gar nicht dumm
kann mehr als nur kau’n auf dem Grase herum“
Kinder: O lasset uns zur Krippe gehn,
und laßt uns sehn, was dort geschehn.
Kommt alle mit – kommt Groß und Klein,
und laßt das Schäfchen auch mit rein.
3) Schaf: Ich bin der kleine Fridolin,
man sieht, dass ich ein Lämmlein bin.
Und was von der Heiligen Nacht ich hab euch zu sagen
das kann einem schon die Sprache verschlagen.
Ich tat schon mit den anderen Schafen
– es war schon spät – im Gatter schlafen
Da! Auf einmal, blitzesschnell,
da wurd’ es am Himmel hell, ganz hell
ein Licht, so warm, so wunderschön
und auch ein wunderbar Getön
Und da sah ich den Engel erscheinen im Licht
Der sprach sein tröstliches „Fürchtet euch nicht!“
Ich war wie geblendet und aufgeregt.
Und als der Schrecken sich gelegt,
da ließ der Engel über allen
seine Stimme klar erschallen.
Die klang so wunderbar wohltönend – zart
wie gar nicht nach der Menschen Art:
„Für alle Menschen, die verloren
ist heute Gottes Sohn geboren.
Er kommt, der Welt, die starrt vor Waffen,
Frieden zu bringen, Frieden zu schaffen
euer Heiland und Retter. Dieses Kind
für die Welt, die sonst Frieden nicht find’
und ihr werdet es finden das Kindlein zart
in Betlehem – in Windeln – in einer Krippe so hart.“

Und dann ging alles schnell, sehr schnell.
Jonathan, der Hirten junger G’sell,
nahm mich, sein Schäfchen, auf den Arm,
da wurde mir so wohl und warm
und wir sind schnell mit dem ganzen Haufen
quer über die Felder nach Betlehem gelaufen.
Hin zum Stall, zu Esel und Rind
Hin zur Krippe, Hin zum Kind
Dann sah ich es. Und welcher Glanz
lag über–m Kind und erfüllte ganz
den Stall und die Menschen und ich spürte
wie mich dies Kind tief im Herzen anrührte –
Es wird auch der Menschen Herz anrühren
und so den Weg des Friedens sie führen

Kinder: O lasset uns zur Krippe gehn,
und laßt uns sehn, was dort geschehn.
Kommt alle mit – kommt Groß und Klein,
und laßt das Mäuschen auch mit rein.
4) Mäuschen: Ich bin Piepsi, bin das Mäuschen
ich wohne nicht in feinem Häuschen;
ich bin zuhaus in jedem Fall
auf dem Feld und auch im Stall
Mucksmäuschenstill in einer der Ecken
tat ich im Stall mich wie sonst verstecken
– wie Tag für Tag und Jahr für Jahr.
Doch was da zu sehen war!
Da sah ich klein Mäuschen traumverloren,
wie Jesus wurde im Stall geboren.
Maria und Josef, sah um das Kind ich stehn
Auf ihren Gesichtern hab das Glück ich gesehn
Durch die Ritzen im Stalldach konnt’ ich erspähen,
den Himmel, so wunderlich anzusehn
wie er erstrahlte, hell im Glanze
als ob die Sterne hüpften im Tanze.
Ja, diese Nacht war voller Pracht
sie war die besondre, die heilige Nacht.

Doch unsanft ward ich aus Träumen geweckt
ein Gewirr lauter Stimmen hat mich aufgeschreckt.
Hirten, die wachen, wenn and’re schlafen,
die kamen vom Feld von ihren Schafen
und knieten nieder vor dem Kind
das man im Stall in der Krippe find
Vor das Kind sind sie getreten
um bei dem Kindlein anzubeten.
Da hatte keiner sein Geschenklein vergessen
Schafskäs’ und Milch und was Gutes zum Essen
dabei auch ein schön, weich-flauschig’s Fell
und ein Liedlein ertönte froh und hell.
Und Königen gleich, auf Kamelen geritten.
kamen vornehme Leut auch herangeschritten,
zu betrachten das Kindlein anbetetend hold
Und sie beschenktens mit reinem Gold
und edelsten seltenen Kostbarkeiten,
wie nie ich sie sah zu meinen Zeiten.

Da war mir, als ob der ganze Stall
ganz wäre erfüllt mit Freudenschall
Wie man sonst ihn findet nicht.
Voll Liebe und Frieden, voll Wärme und Licht.
Bei meinem scharfen Mäusegebiß
da spürt’ ich es in mir und ich sag’s euch gewiss
Wenn dieses Kindlein groß wird werden,
wird es zeigen den Menschen auf der Erden
was gut ist und hilfreich und was schlecht
wird sagen euch „Es ist nicht recht,
wie Katz und Maus zusammenzuleben.“
Es wird euch helfen, nach dem Frieden zu streben.

Wie gut, wenn Menschen sich verstehen
und Wege des Friedens gemeinsam gehen!
Das sag ich Piepsi, euch, das Mäuschen
das nicht wohnt in feinem Häuschen
Kinder: O lasset uns zur Krippe gehn,
und laßt uns sehn, was dort geschehn.
Kommt alle mit - kommt Groß und Klein,
und laßt die Kinder auch mit rein.
5) 2 Kinder: Wir zwei sind Kinder und noch klein –
es ist unser Herz nicht immer rein –
Doch wollen auch wir nach Bethlehem gehn!
Und dort in der Krippe voll Andacht beseh’n,
dies Kind bei Esel, Schaf und Rind
das Freund ist für jedes, jedes Kind –
Gold, Weihrauch, und Myrrhen wir nicht haben
und auch nicht sonstige Königsgaben.
Wie sollen wir das Kindlein beschenken?
Wir wollen es doch mit Liebe bedenken,
vor ihm in Ehrfurcht uns verneigen,
uns’re herzliche Liebe ihm zeigen!

Wir wollen’s mit Musik verwöhnen
Mit hellen Flötentönen
mit Hörnerklang
und Freudensang
so gut ’s ein jeder kann und weiß.
So sei Ihm Lob und Ehr und Preis
So wolln wir unser Herz ihm schenken
Und es mit Liebe bedenken
Und nun sei, ihr Mädchen und Jungen,
ein Lied ihm zur Freude gesungen
Stimmt alle mit uns in das Liedlein ein
– mit uns, den beiden Kindern klein –
Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all,
zur Krippe her kommet zu Bethlehems Stall
und seht was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht"

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