Ostern ist zwar schon vorbei,
also dies kein Osterei;
doch wer sagt, es sei kein Segen,
wenn im Mai die Hasen legen?
Aus der Pfanne, aus dem Schmalz
schmeckt ein Eilein jedenfalls,
und kurzum, mich tät's gaudieren,
dir dies Ei zu präsentieren,
und zugleich tät es mich kitzeln.
dir ein Rätsel drauf zu kritzeln.
Die Sophisten und die Pfaffen
stritten sich mit viel Geschrei:
Was hat Gott zuerst erschaffen?
Wohl die Henne? Wohl das Ei?
Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward ein Ei erdacht:
Doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat's der Has gebracht.
Häschen hoppel nicht vorbei,
bring’ auch mir ein Schoko-Ei.
Schoko-Eier mag ich sehr,
hätte davon gern noch mehr.
Legst’ noch einen Has’ ins Nest –
wird’s ein tolles Osterfest.
Der Osterhase hat viel zu tun,
zu Ostern darf er niemals ruhn.
Er malt die Eier schön bunt an,
dass jedes Kind sich freuen kann.
Dann muss er sie noch gut verstecken,
in den Büschen, hinter Hecken.
Die Kinder haben sehr viel Spaß,
beim Eiersuchen im grünen Gras.
Ein kleines Häschen hoppelt munter
den Wiesenweg ins Tal hinunter.
Den Schnauzbart hat es keck gestriegelt
und auch die Ohren aufgebügelt.
Die Augen leuchten voller Wonne,
das Hasenfell glänzt in der Sonne.
Fröhlich grüßt es seinen Vetter:
Na, ist das ein Frühlingswetter?
Und lachend meint es zu der Maus:
Komm doch aus deiner Höhle raus!
Die Weidenkätzchen blicken dumm
sich nach dem munter`n Häschen um,
wie’s über Stock und Stein da fegt
und hundert Purzelbäume schlägt.
He! Staunt der Maulwurf. Was ist los?
Warum strahlst du denn heute bloß?
Und auch das erste Osterglöckchen
winkt ihm mit dem gelben Röckchen:
Ach Häschen, halt doch einmal an,
Damit ich dich was fragen kann!
Da bleibt der Hase endlich stehen.
Ja, Freunde, könnt ihr es denn nicht sehen?
Das Eis ist weg, der Schnee ist fort,
die Vögel zwitschern hier und dort
Ostern ist es, Ostern, Leute!
Das Osterfest beginnt doch heute!
Aus der Sasse streckt der Hase
schnuppernd seine Hasennase
und er sagt zu seiner Frau:
"Hasimaus, ich spür's genau:
Es ist Frühling, welch ein Segen!
Jetzt geht's ran ans Eierlegen!
Osterhasen sind wir nun,
haben furchtbar viel zu tun:
Eier färben und verstecken,
Neuverstecke schnell entdecken,
prüfen, ob vom letzten Jahr
eins noch nicht gefunden war,
das nun langsam vor sich herstinkt
und dadurch in seinem Wert sinkt;
Nester bauen auf der Wiese,
unterm Teppich, auf dem Schrank.
Ob man Zwerg ist oder Riese:
Jeder soll ganz ohne Zank
sein Geschenk zu Ostern finden,
und den Fund dann laut verkünden.
Alle Kinder warten schon!
Und ihr frohes Finderlachen
ist der schönste Hasenlohn.
So gelingt uns Freudemachen!"
Dieses sprach Herr Osterhase
zu der Häsin heute Morgen.
Sie verzog die Schnuppernase,
hatte längst schon Praxis-Sorgen:
„Nina, Thomas, Fabian
sind bei mir als erste dran.
Und dann geht's nach Alphabet:
Meine Liste stimmt und steht!“
Also Kinder, freut euch drauf,
Das Osterfest nimmt seinen Lauf!
Die Gelehrten und die Pfaffen
streiten sich mit viel Geschrei,
was hat Gott zuerst erschaffen –
wohl die Henne, wohl das Ei!
Wäre das so schwer zu lösen –
erstlich ward ein Ei erdacht,
doch weil noch kein Huhn gewesen –
darum hat's der Has’ gebracht!
Ja, ja, die liebe Osterzeit
ist für uns Hasen weit und breit
die schwerste Zeit im ganzen Jahr,
denn brave Kinder, das ist klar,
bekommen viele bunte Eier
geschenkt zur Auferstehungsfeier.
Da heißt es Tag für Tag sich plagen,
die schweren Eierkörbe tragen,
dann wochenlang den Pinsel führen
und immer wieder Farbe rühren,
die schönsten Muster daraus machen
und dabei kein Ei zerkrachen!
Ja die runden Eier malen
mit ihren dünnen, zarten Schalen,
die blauen, gelben, grünen, roten
ist schwer auch für geschickte Pfoten.
Doch soll uns keine Müh' verdrießen,
weil wir viele liebe Kinder wissen,
die fleißig rechnen, schreiben, lesen
und meistens sind - auch brav gewesen.
Den Kindern bringen wir vielleicht
ein Häslein, das uns selber gleicht;
das ist so lieb, ja lieb zum Fressen! -
Drum wird's nach Ostern aufgegessen.
Opa Hase, Mama Hase,
selbst der kleine Krümelhase,
malen bunt die Eier an.
Papa Hase schaut derweil,
hier und dort in aller Eil’,
wo man sie verstecken kann.
Ostersonntag in der Frühe,
Krümelhase gibt sich Mühe,
Eier sind bald gut versteckt.
Unter diesem großen Busch
und schnell weiter – husch, husch, husch,
dass man ihn nur nicht entdeckt.
Hinter Hecken unter Buchen
Kinder ihre Nester suchen.
Krümelhas’ die Ohren spitzt.
Frohes Lachen und Geschrei
„Hier ist noch ein Osterei!“ –
Krümelhäschen lacht verschmitzt.
Osterhäschen dort im Grase
Wackelschwänzchen, Schnuppernase.
Mit den langen braunen Ohren
hat ein Osterei verloren.
Zwischen Blumen seh ich´s liegen
Osterhäschen kann ich´s kriegen?
Wer schnüffelt denn da wieder mal am Gras?
Es ist der liebe alte Osterhas`
Er kanns nicht lassen und mit Treue
bemalt er jedes Jahr aufs neue
seine Eier bunt in allen Farben,
denn ein jeder will sie haben.
Osterhäschen, groß und klein,
tummeln sich am Wiesenrain,
müssen tanzen, hopsen, lachen
und mitunter Männchen machen.
Heute wollen wir noch springen
und den Kindern Eier bringen:
rote, gelbe, braune, graue,
bunte, grüne, himmelblaue.
Keiner kriegt was, der uns sieht:
Das ist unser Hasenlied.
Osterhäslein, lass dir sagen,
bau ein Nestchen klein und fein
hier im Garten bei der Hecke,
leg uns Eier doch hinein.
Wollen dir zu fressen geben
gelbe Rübchen, Gras und Kraut.
Ach, vergiss nicht unser Nestchen,
dass wir’s nicht umsonst gebaut!
Osterhase mit lila Tulpen Bild von NoName_13 auf Pixabay
Schaut, wer sitzt denn dort im Gras?
Das ist ja der Osterhas!
Guckt mit seinem langen Ohr
aus dem grünen Nest hervor,
hüpft mit seinem schnellen Bein
über Stock und über Stein.
Kommt, ihr Kinder, kommt und schaut,
schön hat er das Nest gebaut!
Ei so fein von Gras und Heu
und so lind von Moos und Spreu.
Lasst uns schauen, was liegt im Nest
so rund und glatt und fest:
Eier, blau und grün und scheckig,
Eier, rot und gelb und fleckig!
Häslein in dem grünen Wald,
ich hab’ dich lieb und dank dir halt,
Häslein mit dem langen Ohr,
dank dir tausendmal davor!
Häslein mit dem schnellen Bein,
sollst recht schön bedanket sein!
Nächste Ostern bringt die Mutter wieder
dir ein gutes Futter,
dass du möchtest unsertwegen
wieder soviel Eier legen.