Gedichte über Dichter und Gedichte

Werke von Dichtern, die über sich selbst, über Gedichte oder über andere Lyriker dichten.

Übersicht

Gedichte

Der kleine Dichter

Autor: unbekannt

Wer kennt nicht unsre großen Dichter?
Wer nennt von ihnen keinen Reim?
Die Dichter sind der Menschheit Lichter,
wir könnten ohne sie nicht sein!

Sie leuchteten in manches Leben
und gaben oftmals guten Rat.
sie konnten vielen Vieles geben,
und fest steht ihre große Tat!

Dann gibt es noch die kleinen Dichter,
sie stehn in keinem Almanach.
Und die Gedichte dieser Dichter,
die klingen nicht so lange nach!

Sie schreiben für das hier und heute,
erstreben nicht Unsterblichkeit.
Was sie an einem Tag erfreute,
das sagen sie in Einfachheit!

Vielleicht geht doch nicht immer unter
das Wort, das so ein Dichter spricht.
Es lebt in uns und hat mitunter
für unser Leben auch Gewicht!


Des Dichters Leid

Autor: Olaf Lüken

Er hasst das tägliche Bla-bla-Gebimmel,
die ewige Mär vom weißen Schimmel,
von Tränen und Schmerzen,
von eiskalten Herzen,
von Liebe und Triebe
und der Mächtigen Hiebe.
Dann geht es wieder um Sonne und Wonne,
die Dichtkunst aus der Regentonne.
Auch ist die Rede von Brust und Lust,
seiner Reime bleibt er sich stets bewusst.
Alles kommt auf des Dichters Mist,
auch was verbraucht, was verloren ist.
Der Dichter schreibt, was bequem und genehm.
Er braucht für sein Tun nur etwas Lehm.

© Olaf Lüken

Portrait eines Dichters
Portrait eines Dichters
Bild von Jan Jakubowski auf Pixabay

Ein Autodidakt

Autor: Olaf Lüken

Die Welt kennt auch die weichen Töne,
die liebevoll ein Herz entzücken.
Mit Worten, die so tief beglücken.
Gott ist das Wahre und das Schöne.

Das Leben ist oft grau, ja nüchtern.
Wirklichkeit gibt es zu gerne pur.
Ein harter Hund wird spontan schüchtern,
wenn er entdeckt der Liebe Spur.

Der Mensch, er drängt mit warmen Worten,
die Sehnsucht ihm durchs Hirne schwallt.
Romantisch will er sich verorten,
und seine Dichtung gibt ihm Halt.

Ein Autodidakt spürt große Freude,
die ihm das Schöne und Wahre gibt.
Dem Reimer ist Sprache ein Gebäude,
weil er die Welt der Worte liebt.

Ich kenne der Griechen Musentempel.
Gott Apoll nimmt darin gerne Platz.
Er verliert sich nicht im Wörterkrempel,
er hütet der Geister größten Schatz.

© Olaf Lüken

Apoll – Gott der Dichtkunst
Apoll – Gott der Dichtkunst
Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Ein wirrer Poet

Autor: Olaf Lüken

Ich bin ein Mensch, der gerne schreibt,
dafür auch mal länger sitzen bleibt.
Hirn und Blatt, sie bleiben leer,
kein Poem will heut’ kommen mehr!

Wochen, Tage, Stund’ um Stunden,
planlos leck’ ich meine Wunden.
Ideen lasse ich stark vermissen,
meine Muse will mich nicht küssen!

Sprüche werde ich überspringen.
Brainstorming muss die Lösung brngen.
Wirre Gedanken herauszuhauen
und auf „KLUGES“ denkend bauen.

Fällt mir Poeten gar nichts ein,
schau’ ich in meine Werke rein.
Schreibe von mir selber ab,
was ich einst gereimt so hab’!

Sehe mich vor dem PC sitzen,
um Sensationen auszuschwitzen.
Ich will tüfteln, an Worten feilen,
um zu vernichten meine Zeilen!

© Olaf Lüken

Nachdenklicher Dichter
Nachdenklicher Dichter
Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Ein Schreiben vom Finanzamt

Autor: Olaf Lüken

Vom Briefkasten Richtung Küchentisch.
Es grüßt das Finanzamt mit ’nem Wisch.
Da steht geschrieben in Kolonnen:
Erarbeitet, gespart und auch gewonnen[1].

Da hilft weder Geist, noch freier Sinn,
dass ich als Poet ein Nutzlos bin.
Mein Zimmer ist auch mein Inventar,
für die Steuer ist dies nicht wunderbar.

Die Dunstkreise meiner Schreiberei:
Bin einkommenslos und steuerfrei.
So denke ich mir, ganz im Stillen.
Ich brauch’ heut’ gar nichts auszufüllen.

Kommt der Gerichtsvollzieher, morgen.
Er dürfte mir ein paar Euros borgen!

© Olaf Lüken

[1]Gewonnen → Ererbtes


Lese - Ratten

Autor: Olaf Lüken

Bücher werden bei mir nicht veralten.
Ich kann Exemplare sehr gut verleihn.
Den Ausleihern fällt es öfters ein,
meine Bücher lieber zu behalten,
als zu erfassen, was sie enthalten!

© Olaf Lüken


Poetik

Autor: Olaf Lüken

Die Dichtkunst will unsterblich sein,
in einer Welt der Endlichkeit.
Richtet auf die Welt ihren Fokus ein,
vermittelt zwischen Traum und Wirklichkeit.

© Olaf Lüken


So oder so

Autor: Joseph von Eichendorff

Die handeln und die dichten,
Das ist der Lebenslauf,
Der eine macht Geschichten,
Der andre schreibt sie auf.

Und der will beide richten;
So schreibt und treibt sichs fort,
Der Herr wird alles schlichten,
Verloren ist kein Wort.