Februarwinter
Autorin Sieglinde Seiler
Foto: © Sieglinde Seiler
Die Schneeheide ist eine der wenigen Pflanzen, die den Hunger von Bienen, Schmetterlingen und anderen Nützlingen während der dunklen Jahreszeit stillen kann
Der Winter zeigt uns mitten im Februar
seine schneefreie, schmucklose Seite.
Ohne Schneepolster ragen kahle Äste
in des Winterhimmels trübgraue Weite.
Als die Sonne etliche Tage herauskam,
suchten einzelne Frühblüher das Licht.
Das erste blühende Schneeglöckchen
uns nonverbal den Frühling verspricht.
Die Schneeheide lockte bereits Bienen,
als wärmende Sonnenstrahlen kamen
und behütend gelbblühende Winterlinge
unter ihre schützenden Fittiche nahmen.
Das Storchenpaar sitzt in seinem Nest,
wo es bestimmt vom Nachwuchs träumt.
Es möchte seine Brutstätte vorbereiten,
wartet, dass der Winter sein Feld räumt.
Ein kurzes Aufflammen der Abendsonne
schenkte dem Tag vor ihrem Untergang
einen Schimmer an warmen Farbtönen,
der kurzzeitig das Tagesgrau bezwang.
Auch in uns Menschen macht sich jetzt
drängender die Frühlingssehnsucht breit.
Die Narren bereichern mit ihrer Buntheit
des auslaufenden Winters trübgraue Zeit.
© 12.02.2025 Sieglinde Seiler

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