Die Luft ist so blau, Gedicht – Festgestaltung

Die Luft ist so blau

Persiflage zum ersten Mai
Autorin: Heidi Hollmann

Heute bin ich wie die Luft fast so blau
mein Gesicht ist beinah wiesengrün.
Ich möchte jedoch als besäuselte Frau
durch so manche Kneipe noch ziehn.

Mit meinem Hute aus rotem Filz
Ziehe ich nun zum Tore hinaus.
Im Rollator verfracht ich ein paar Flaschen Pils
Und mein Hut trägt ’ne Feder vom Strauß.

Ich schieb das Gerät durch die ganze Stadt
und kehr immer wieder mal ein.
Auch machen die Wirte mich tüchtig satt.
Und schenken mir ein roten Wein.

Mein müder Mann sitzt nun sicher am Tische
sein Abendbrot vermutlich er isst.
Vor ihm liegen, die geangelten Fische.
Und bestimmt hat er mich nicht vermisst.

Danach poch ich an, bitte lasse mich herein,
an sein Fenster und zwar ziemlich laut.
Dann denkt er, dass kann nur die Alte sein.
Dass die sich nach Hause noch traut!

Mit einem gelallten “Grüß Gott, lieber Mann,
leider bin ich nicht mehr ganz frisch.
Du siehst es ja selbst, ich bin ziemlich stramm“
fall ich untern Abendbrottisch.

© Heidi Hollmann

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