Schöne Maibilder, Naturfotografien, Bilder im Wonnemonat Mai, die in dieser Rubrik verwendet werden.
Gedichte über den Wonnemonat Mai
Der erste Mai
Autor: Friedrich Hagedorn
Der erste Tag im Monat Mai
Ist mir der glücklichste von allen.
Dich sah ich und gestand dir frei,
Denn ersten Tag im Monat Mai,
Dass dir mein Herz ergeben sein,
Wenn mein Geständnis dir gefallen,
So ist der erste Tage im Mai Für mich
der glücklichste von allen.
Die neue Zeit, der Lenz regiert.
Ein Fürst mit geteilter Macht,
der übers Quartal das Zepter führt
setzt jetzt die Welt in Blütenpracht.
Ganz langsam stellt der Lenz sich ein,
ein Glöcklein hier, ein Gänslein dort.
Die Krabbler laden zum Stelldichein.
Die Bienen schleppen den Nektar fort.
Es drängt das Licht die Nacht zurück,
vorbei das kühle Wintergrau.
Das Land erwärmt sich, Stück für Stück.
Der Himmel glänzt – mit Seidenblau.
Mit einem kräftigen Atemstoß,
reißt sich der Frühling vom Winter los,
spendet uns Licht und warme Tage,
die er mit Sorgfalt klug verteilt.
Hell und dunkel bestimmen die Waage.
Der Mai ist gekommen.
Die Welt sieht jetzt viel sanftes Grün.
Der Mensch, vor Freud’ benommen,
er liebt die Wärme, nicht den Fön.
Der Mai trägt einen Blütenschuh
Baum und Büsche zwinkern sich zu.
Alles atmet, ganz frisch und frei.
Es lacht die Welt, es strahlt der Mai.
Alle Wiesen keimen,
viele Dichter reimen,
auch die Blumen scheinen.
Wenige, die weinen.
Lasst Petrus mit den Wolken wandern.
Der Mensch, ein Kind der Wanderzeit.
Der Himmel blaut, eins kommt zum andern.
Die Erde bestrickt durchs Maienkleid.
Von den jungen Burschen des Dorfes
wird der Maibaum im Wald geschlagen.
Seine Rinde erhält geschnitzte Kerben.
Auf den Schultern wird er heimgetragen.
Der große Maibaum begrüßt den Mai,
geschmückt mit seinem Fichtenkranz.
Er ziert lang den Platz in der Dorfmitte.
In den Mai hineingefeiert wird mit Tanz.
Früher tanzten wild auf dem Blocksberg
sämtliche Hexen in der Walpurgisnacht.
Man wollte die bösen Geister vertreiben.
Heute tanzt man hinein in die Mainacht.
Der Maibaum ist ein sichtbares Zeichen
für unsere neu erwachte blühende Natur.
Er verkörpert mit seinen bunten Bändern
für mich auch des Lebens oft bunte Spur.
Da Birken als erste grüne Blätter tragen,
sah man früher Bänder auf ihnen wehen.
Zur heutigen Zeit werden sich die Tänzer
meistens um eine stattliche Fichte drehen.
Die Walpurgisnacht ist vorübergegangen
und der 1. Mai zieht ein mit Sonnenschein.
Die Erde könnte einen Mairegen vertragen.
Noch schaut der Maihimmel sonnig drein.
Heute bin ich wie die Luft fast so blau
mein Gesicht ist beinah wiesengrün.
Ich möchte jedoch als besäuselte Frau
durch so manche Kneipe noch ziehn.
Mit meinem Hute aus rotem Filz
Ziehe ich nun zum Tore hinaus.
Im Rollator verfracht ich ein paar Flaschen Pils
Und mein Hut trägt ’ne Feder vom Strauß.
Ich schieb das Gerät durch die ganze Stadt
und kehr immer wieder mal ein.
Auch machen die Wirte mich tüchtig satt.
Und schenken mir ein roten Wein.
Mein müder Mann sitzt nun sicher am Tische
sein Abendbrot vermutlich er isst.
Vor ihm liegen, die geangelten Fische.
Und bestimmt hat er mich nicht vermisst.
Danach poch ich an, bitte lasse mich herein,
an sein Fenster und zwar ziemlich laut.
Dann denkt er, dass kann nur die Alte sein.
Dass die sich nach Hause noch traut!
Mit einem gelallten “Grüß Gott, lieber Mann,
leider bin ich nicht mehr ganz frisch.
Du siehst es ja selbst, ich bin ziemlich stramm“
fall ich untern Abendbrottisch.
Wenn der Flieder
im Mai wieder blüht,
die erwachte Natur
und wärmere Tage
beleben das Gemüt,
ist der neue Frühling
im Farbenrausch,
bis der Sommer ringt
um einen Tausch.
Wenn kleine Leute singen.
Was singen sie da?
Sie singen von hohen Dingen,
von Glück und Gloria.
Sie singen, was sie ersehnen
und schließen die Augen dabei.
Sie werben im Lied und wähnen,
nun kommt der große Mai
mit Blüten und Schmetterlingen,
wo alles in Fülle fließt,
und wissen nicht, dass ihr Singen
das Glück schon ist.
Der Kuckuck und der Esel,
Die hatten großen Streit,
Wer wohl am besten sänge
Zur schönen Maienzeit
Wer wohl am besten sänge
Zur schönen Maienzeit.
Der Kuckuck sprach: „Das kann ich!“
Und hub gleich an zu schreien.
Ich aber kann es besser!
Fiel gleich der Esel ein.
Ich aber kann es besser!
Fiel gleich der Esel ein.
Das klang so schön und lieblich,
So schön von fern und nah;
Sie sangen alle beide
Kuckuck, Kuckuck, i-a!
Sie sangen alle beide
Kuckuck, Kuckuck, i-a!
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus,
da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus!
Wie die Wolken wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.
Herr Vater, Frau Mutter, dass Gott euch behüt!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht?
Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert,
es gibt so manchen Wein, den ich nimmer noch probiert.
Frisch auf drum, frisch auf drum im hellen Sonnenstrahl
wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal!
Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all;
mein Herz ist wie ’ne Lerche und stimmet ein mit Schall.
Und abends im Städtlein, da kehr ich durstig ein:
„Herr Wirt, eine Kanne, eine Kanne blanken Wein!“
Ergreife die Fiedel, du lust’ger Spielmann du,
von meinem Schatz das Liedel, das sing ich dazu.
Und find ich keine Herberg, so lieg ich zu Nacht
wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht.
Im Winde die Linde, die rauscht mich ein gemach,
es küsset in der Früh´ das Morgenrot mich wach.
O Wandern, o wandern, du freie Burschenlust!
Da weht Gottes Odem so frisch in die Brust,
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
wie bist du doch so schön, du weite, weite Welt!
Text: Christian Adolph Overbeck
Melodie: Wolfgang Amadeus Mozart
Musik: Video
Komm, lieber Mai und mache
die Bäume wieder grün,
und lass mir an dem Bache
die kleinen Veilchen blüh’n!
Wie möcht’ ich doch so gerne
ein Blümchen wieder seh’n,
ach lieber Mai, wie gerne
einmal spazieren geh’n.
Zwar Wintertage haben
wohl auch der Freuden viel:
man kann im Schnee eins traben
und treibt manch Abendspiel,
baut Häuserchen von Karten,
spielt Blindekuh und Pfand,
auch gibt’s wohl Schlittenfahrten
aufs liebe freie Land.
Doch wenn die Vögel singen
und wir dann froh und flink
auf grünem Rasen springen,
das ist ein ander Ding!
Jetzt muss mein Steckenpferdchen
dort in dem Winkel stehen,
denn draussen in dem Gärtchen
kann man vor Schmutz nicht gehn.
Am meisten aber dauert
mich Lottchens Herzeleid,
das arme Mädchen lauert
recht auf die Blumenzeit.
Umsonst hol ich ihr Spielchen
zum Zeitvertreib herbei,
sie sitzt in ihrem Stühlchen
wie’s Hühnchen aus dem Ei.
Ach, wenn’s doch erst gelinder
und grüner draußen wär!
Komm, lieber Mai, wir Kinder,
wir bitten gar zu sehr!
O komm und bring vor allem
uns viele Veilchen mit,
bring auch viele Nachtigallen
und schöne Kuckucks mit.