Gedichte über das Leben

Gedanken über das Leben, zu den unterschiedlichen Facetten des Lebens sowie Höhen und Tiefen und Unterstützung für das eigene Leben.

Übersicht

Gedichte

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen

Autor: Rainer Maria Rilke

Hügel, Winter, Sonnenuntergang
Sonnenuntergang auf einem Hügel im Winter
Bild von Susanne Stöckli auf Pixabay

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.

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Liebe das Leben! Und das Leben liebt Dich!

Autor: Olaf Lüken

Spaziergang durch eine stimmungsvolle Landschaft
Spaziergang durch eine stimmungsvolle Landschaft
Bild von Ingo Jakubke auf Pixabay

Nimm die kleinen Geschenke,
die Dir das Leben täglich macht.
Beweg’ frühmorgens Deine Gelenke.
Der Tag wird schön, wenn Du lachst.

Ein Spaziergang durch den Sommerwald,
begleitet von Schwester Sonne.
Höre Musik, sie lässt niemand kalt,
selbst Stille fördert inn’re Wonne.

Die Hand, die Du Deinem Nachbarn reichst,
ist das Herz, das einen Stein erweicht.
Das Wort, das Du sagst,
ist der Schritt, den Du wagst!

Suche den Menschen und seine Nähe,
umarme ihn, und mache ihn froh!
Sieh’ den Fuchs mit seiner Fähe1.
Liebe das Leben, den Rest sowieso!

Wenn Du glaubst an persönliches Glück,
kommt das Glück zu Dir schnell zurück!

© Olaf Lüken

1 Fähe → Füchsin

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Panta rhei [1]

Autor: Olaf Lüken

Die Schöne konnt’ ich nicht gewinnen.
Mein Herz, es stockt, tief in mir drinnen!
Ist der Blumenrain auch nicht mehr mein,
pflege ich ein Blümchen, das auch allein.

Karriere macht die fleißige Seele,
sie will, dass es ihr an gar nichts fehle.
Tue recht, was Dein Herz bespricht mit Dir.
Gott kommt ins Haus, trinkt mit Dir ein Bier.

Tage ziehen vorbei, ich nenne es Leben.
Die Zeit, sie rast, so ist das eben!
Du und ich, wir sollten nicht vergessen,
nicht erst nach Jahren sich zu messen.

© Olaf Lüken

[1] Panta rhei → alles fließt. Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen. Der Gedanke stammt von Heraklit aus Ephesos (520 v. Chr. – 460 v. Chr.)

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