Sportgedichte können lustig, motivierent oder schlicht sportlich sein. Die mit Humor in Reim und Versmaß gebrachten Gedichte sind aber nicht nur zum Schmunzeln gedacht. Sie sollen auch zum Sporttreiben anregen.
Wenn ich in die Pedale steige,
spüre ich gleich frische Luft.
Und nach ein paar festen Tritten,
perlt von mir ab, der ganze Frust.
Wenn leichter Wind umspült die Nase,
kommt auch mein Kreislauf rasch in Schwung.
Und nach ein paar Kilometern,
fühl ich mich fit und herrlich jung.
Plötzlich hab' ich einen Platten,
hör’ ein Ächzen vom Radgestell,
fahre über Gräser-Matten.
In der Ferne Hundegebell.
Ich nehme mein Bike fest an die Hand,
und mache mich zu Fuß nach Haus.
Da ziert ein Schriftzug die Häuserwand:
„Hier lebt die Welt in Saus und Braus!“
In der Pinte, bis kurz nach zwei Uhr.
Ich könnt' beim Gehn meine Schuhe besohlen.
Zu Ende ist meine Fahrradtour.
Auch das Rad wurde in der Nacht gestohlen.
Er kämpft im Ring um erste Sporen.
Keinen Fight gibt er verloren.
Er hüpft und tanzt, trainiert ganz hart.
Fitness sorgt für 'nen guten Start.
Ein Champion will er werden,
ohne Fleiß gilt nichts auf Erden.
Mit harter Arbeit will er’s schaffen.
Seine Fäuste sind auch seine Waffen.
Nach einigen Jahren kommt der Tag,
ihn trifft des Gegners fester Schlag.
Sein Ruf ging voraus schon viele Jahr’,
dass er nur schwer zu schlagen war.
Wir sehn ihn in der elften Runde.
Dem Forderer schlägt seine Stunde.
Die Rechte erreicht dessen Kinn.
Der Gegner fällt, verliert seinen Sinn.
Was jetzt folgt, weiß doch ein Jeder.
Dem Sieger geht es bald ans Leder.
Jetzt heißt es trainieren, trainieren,
will er den Kranz nicht gleich verlieren.
Golf und du spürst den Duft der Heide.
Golf, ich bin so frei, auf jeder Weide.
Golf und Sex, kann ich genießen,
wenn Wünsche nicht ins Endlose sprießen!
Es freut sich das Gras, es lächelt die Made.
Heut’ zeig’ ich euch meine Golf-Kanonade!
Vorsicht und Mut, will ich euch beweisen.
Nehme ich Holz oder ein Stück Eisen?
Das Golfvolk sehe ich hämisch grinsen.
Teich oder Wald – geht mein Schlag in die Binsen?
Nur was ihr seht törichte Geister,
entscheide ich, der wahre Meister!
Ich steh’ ganz still, muss mich konzentrieren.
Mein Schlag geht mir jetzt schon an die Nieren.
Soll ich nur leicht meine Hüfte drehen,
um dem Schicksal in die Augen zu sehen?
Jetzt schlag’ ich zu, mit voller Tücke.
Mein Smartphone surrt, hau’s gleich in Stücke!
Der Ball schwingt sich hoch – im Sausebogen.
Er landet im Teich, hab’s wohl überzogen!
Liebe Freunde! – erlaubt mir anzumerken.
Golf im Alter – hat Schwächen und Stärken.
Golf spiele ich, wie im Freiluftzimmer
denn ab Loch 19 klappt es immer!
Siehst du des Himmels Sonne scheinen,
Fußballdeutschland ist auf den Beinen.
Es gibt kein Halten auf den Rängen.
Das Stadion bebt von Schlachtgesängen.
Unsere rennen, passen, schießen.
Die Abwehr lässt die Lücken schließen.
Fußball, das ist unser Spiel,
wir gewinnen, unser Ziel.
Lassen wir den „Rasen brennen“,
Einsatz, Team und echtes Können.
Heute werden sie besser kicken
und den Gegner nach Hause schicken.
Erst gemeckert, dann reklamiert,
ein Fehlurteil ist gerade passiert:
„Dem Schiri fehlt wohl seine Brille,
des Gegners Hand griff nach der Pille[1]!“
Das halbe Stadion hat’s gesehen,
was auf dem Platze ist geschehen.
Der Ball wurde mit der Hand berührt.
Der Schiri steht da, ungerührt.
Den „Elfer“ hat er uns verweigert,
und auch unsere Wut gesteigert.
Jetzt am Ende wird mir klar,
wer hier Sieger, wer hier Star!
Das Licht geht aus, die Schreie verhallt:
„Ich komme wieder, und das schon bald!“
Wenn die Bälle feindwärts fliegen,
lebe auch ich mein Ballvergnügen!
Kind spielt Fußball Bild von bottomlayercz0 auf Pixabay
Der Fußballwahn ist eine Krank-
heit, aber selten, Gott sei Dank!
Ich kenne wen, der litt akut
an Fußballwahn und Fußballwut.
Sowie er einen Gegenstand
in Kugelform und ähnlich fand,
so trat er zu und stieß mit Kraft
ihn in die bunte Nachbarschaft.
Ob es ein Schwalbennest, ein Tiegel,
ein Käse, Globus oder Igel,
ein Krug, ein Schmuckwerk am Altar,
ein Kegelball, ein Kissen war,
und wem der Gegenstand gehörte,
das war etwas, was ihn nicht störte.
Bald trieb er eine Schweineblase,
bald steife Hüte durch die Straße.
Dann wieder mit geübtem Schwung
stieß er den Fuß in Pferdedung.
Mit Schwamm und Seife trieb er Sport.
Die Lampenkuppel brach sofort.
Das Nachtgeschirr flog zielbewußt
der Tante Berta an die Brust.
Kein Abwehrmittel wollte nützen,
nicht Stacheldraht in Stiefelspitzen,
noch Puffer, außen angebracht.
Er siegte immer, 0 zu 8,
und übte weiter frisch, fromm, frei
mit Totenkopf und Straußenei.
Erschreckt durch seine wilden Stöße,
gab man ihm nie Kartoffelklöße.
Selbst vor dem Podex und den Brüsten
der Frau ergriff ihn ein Gelüsten,
was er jedoch als Mann von Stand
aus Höflichkeit meist überwand.
Dagegen gab ein Schwartenmagen
dem Fleischer Anlaß zum Verklagen.
Was beim Gemüsemarkt geschah,
kommt einer Schlacht bei Leipzig nah.
Da schwirrten Äpfel, Apfelsinen
durch Publikum wie wilde Bienen.
Da sah man Blutorangen, Zwetschen
an blassen Wangen sich zerquetschen.
Das Eigelb überzog die Leiber,
ein Fischkorb platzte zwischen Weiber.
Kartoffeln spritzten und Zitronen.
Man duckte sich vor den Melonen.
Dem Krautkopf folgten Kürbisschüsse.
Dann donnerten die Kokosnüsse.
Genug! Als alles dies getan,
griff unser Held zum Größenwahn.
Schon schäkernd mit der U-Boots-Mine,
besann er sich auf die Lawine.
Doch als pompöser Fußballstößer
Fand er die Erde noch viel größer.
Er rang mit mancherlei Problemen.
Zunächst: Wie soll man Anlauf nehmen?
Dann schiffte er von dem Balkon
sich ein in einen Luftballon.
Und blieb von da an in der Luft,
verschollen. Hat sich selbst verpufft. -
Ich warne euch, ihr Brüder Jahns,
vor dem Gebrauch des Fußballwahns!
Gut Holz beim Kegeln Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Manche Menschen gehen Segeln.
And’re wollen lieber Kegeln.
Kegeln ist ein Gesellschaftssport.
Man trifft Freunde. Hier und dort.
Der Abend gehört der Keglermeute.
Man spielt den „Fuchs“, sucht and’re Beute.
Held ist der, der richtig zielt
und nicht in die „Kalle“ spielt.
Sportlich sein ist ein Menschenziel.
Kegeln war ein Pharaonenspiel.
Auch der „König“ steht nicht fern,
trifft auch mal des „Pudels“ Kern.
Strafen werden schnell erhoben,
manche Spieler lauthals toben.
Selbst das Kegeln wird zum Fluch,
gerät man in ein Kegelbuch.
Es ist nicht seine größte Stunde,
bezahlt er jetzt die nächste Runde.
Und mein Freund, ein echter Single,
berührt das Seil und auch die Klingel.
„Alle Neune“ – heißt das Ziel.
Kegeln ist auch ein Siegerspiel.
Verheißt das Schicksal Spielerglück,
gelingt ihm auch ein Meisterstück.
Kegeln, kegeln, immer wieder.
Kegel werfen stärkt die Glieder.
Kegeln ist ein spaßiger Sport,
die Bahn wird zum zentralen Ort.
Wenn der Abend kommt zum Ende,
tritt auch ein die Ehrgeizwende.
Alle sagen, mit vollem Stolz:
„Wir kommen wieder!“ und „Gut Holz!“
Ob in der Kneipe, ob in der Scheune.
Die Kegelwelt spielt „Alle Neune!“
Beim nächsten Mal locken Bier und Tanz,
nur ein paar Jungs spielen um den „Kranz“.
Zu Dopingmitteln greifen? – Einfach dumm! Bild von jorono auf Pixabay
Schneller, höher, stärker, weiter,
Sportler auf der Siegesleiter.
Paris hat ’ne Olympiade.
Bürgerstolz und Stadtparade.
Olympia liebt Gold, Silber, Bronze.
Es feiern die Sportler, es feiert der Bonze.
Hatte Doping nicht sein Gesicht entstellt?
Sportler als „Sieger“ verlassen das Feld?
Jede Kugel in der Hand,
fliegt mit Rumps auf weichen Sand.
Zig Meter fliegt des Meisters Speer,
trifft auch keine Zuschauer mehr.
Der Erfolg macht den Sieger stolz.
Ich erinn’re an Olaf Scholz:
„Misserfolg ist doch viel schöner“.
Man kriegt kein Gold, aber einen Döner!
Fußballer beim Training Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Mit dem Ball über’n Rasen.
Des Gegners Tor, das große Ziel.
Flitzen auf dem Rasen wie die Hasen.
Fußball ist daher auch ein Rasenspiel.
Zwanzig Beine berennen ein Tor.
Der Hüter seinen Torraum versperrt.
Ein Elfer kommt auch mal vor.
Der Ball ist drin, die Welt verkehrt.
Fußball spielen Männer wie Frauen.
Der Ball, er will stets Richtung Tor.
Mit ihm auch mal seitwärts schauen.
Denn Tore bringen auch Siege hervor.
Und der Schiri?
„Der Schiri ist ein Idiot.
Er gibt nicht gelb, er gibt knall-rot.
Gehört wohl zu den Neu-Kanacken.
Der sollte lieber Pizzen backen!“
Fußball lässt auch den Trainer Fluchen:
„Ich werde mir elf Neue suchen!“
Wenn Spieler ziellos durch die Gegend rennen,
werden Fans wie Kinder, sie fluchen und flennen.
Der Ball geht rein, mit dem Zinken,
des Gegners Augen zu Boden sinken.
Ein Tor vor der Pause, alles klar?
Das Ergebnis ist offen. Offenbar.
Und hat der Verein zu wenig Geld,
die Welt nicht gleich in Scherben fällt.
Die Konkurrenz hat noch mehr Kohlen.
Mehr Geld wird sich oft der Klügere holen.