Sportgedichte – Gedichte über den Sport
Sportgedichte können lustig, motivierent oder schlicht sportlich sein. Die mit Humor in Reim und Versmaß gebrachten Gedichte sind aber nicht nur zum Schmunzeln gedacht. Sie sollen auch zum Sporttreiben anregen.
Gedichte
An meine Freundin, die Sportlerin
Autorin: Heidi Hollmann
Ja sie hält sehr viel vom Laufen
Ich beileibe wirklich nicht.
Meistens fang ich an zu schnaufen
Bin auf so was nicht erpicht
Mit ihr reden tät ich gerne,
aber nicht im vollen Lauf.
Ich seh nämlich sehr schnell Sterne
Gäb den Geist womöglich auf
Brauchte neben mir ’nen Wagen
Einem mit ’nem Kreuz vielleicht
Oder ließ mich von ihr tragen,
falls die Kraft mal nicht mehr reicht.
Lange Strecken läuft sie gerne
Und das ohne Rast und Ruh
Ich seh, wie gesagt, schnell Sterne.
Seh ihr lieber dabei zu.
Würde mit ihr liebend gerne
bequem auf der Terrasse sitzen
In der Hand ’ne volle Kanne
Und vermeiden solch ein Schwitzen
Bestenfalls ein flottes Gehn
Würde mir vielleicht gelingen.
Muss mir aber eingestehn
Mehr könnte ich zur Zeit nicht bringen.
© Heidi Hollmann
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Biken ist des Fahrers Frust
Autor: Olaf Lüken
Biken ist mir eine Tortur,
fahr’ heute eher selten nur.
Braucht das Radfahren meine Kraft,
sind die Muskeln vorher erschlafft.
Mein Hintermann mich überholt
er wirkt entspannt, tut fast erholt.
Der Mann sieht meinen Anstrengblick,
an dem ich fast vor Wut erstick’!
Es geht bergauf, mit Gegenwind.
Mein Frust so gar kein Ende nimmt.
Nur wer sein Bike auch wirklich liebt,
der weiß auch, dass man’s öfters schiebt.
Mir drängt sich auf die Überlegung,
ein Motor dient der Radbewegung,
der’s Fahren sinnvoll unterstützt,
was der Gemütlichkeit nur nützt.
Ich bleib' beim Fahren ohne Hast,
und lebe das Picknick, Rast für Rast.
An Entfernung schaffe ich nicht viel.
Mein Motto heißt: Der Weg, das Ziel!
© Olaf Lüken
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Das Radeln ist des Bikers Lust
Autor: Olaf Lüken
Wenn ich in die Pedale steige,
spüre ich gleich frische Luft.
Und nach ein paar festen Tritten,
perlt von mir ab, der ganze Frust.
Wenn leichter Wind umspült die Nase,
kommt auch mein Kreislauf rasch in Schwung.
Und nach ein paar Kilometern,
fühl ich mich fit und herrlich jung.
Plötzlich hab' ich einen Platten,
hör’ ein Ächzen vom Radgestell,
fahre über Gräser-Matten.
In der Ferne Hundegebell.
Ich nehme mein Bike fest an die Hand,
und mache mich zu Fuß nach Haus.
Da ziert ein Schriftzug die Häuserwand:
„Hier lebt die Welt in Saus und Braus!“
In der Pinte, bis kurz nach zwei Uhr.
Ich könnt' beim Gehn meine Schuhe besohlen.
Zu Ende ist meine Fahrradtour.
Auch das Rad wurde in der Nacht gestohlen.
© Olaf Lüken
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Der Champion
Autor: Olaf Lüken
Er kämpft im Ring um erste Sporen.
Keinen Fight gibt er verloren.
Er hüpft und tanzt, trainiert ganz hart.
Fitness sorgt für 'nen guten Start.
ohne Fleiß gilt nichts auf Erden.
Mit harter Arbeit will er’s schaffen.
Seine Fäuste sind auch seine Waffen.
Nach einigen Jahren kommt der Tag,
ihn trifft des Gegners fester Schlag.
Sein Ruf ging voraus schon viele Jahr’,
dass er nur schwer zu schlagen war.
Dem Forderer schlägt seine Stunde.
Die Rechte erreicht dessen Kinn.
Der Gegner fällt, verliert seinen Sinn.
Was jetzt folgt, weiß doch ein Jeder.
Dem Sieger geht es bald ans Leder.
Jetzt heißt es trainieren, trainieren,
will er den Kranz nicht gleich verlieren.
© Olaf Lüken
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Ein Golfer erzählt
Autor: Olaf Lüken
Golf und du spürst den Duft der Heide.
Golf, ich bin so frei, auf jeder Weide.
Golf und Sex, kann ich genießen,
wenn Wünsche nicht ins Endlose sprießen!
Es freut sich das Gras, es lächelt die Made.
Heut’ zeig’ ich euch meine Golf-Kanonade!
Vorsicht und Mut, will ich euch beweisen.
Nehme ich Holz oder ein Stück Eisen?
Das Golfvolk sehe ich hämisch grinsen.
Teich oder Wald – geht mein Schlag in die Binsen?
Nur was ihr seht törichte Geister,
entscheide ich, der wahre Meister!
Ich steh’ ganz still, muss mich konzentrieren.
Mein Schlag geht mir jetzt schon an die Nieren.
Soll ich nur leicht meine Hüfte drehen,
um dem Schicksal in die Augen zu sehen?
Jetzt schlag’ ich zu, mit voller Tücke.
Mein Smartphone surrt, hau’s gleich in Stücke!
Der Ball schwingt sich hoch – im Sausebogen.
Er landet im Teich, hab’s wohl überzogen!
Liebe Freunde! – erlaubt mir anzumerken.
Golf im Alter – hat Schwächen und Stärken.
Golf spiele ich, wie im Freiluftzimmer
denn ab Loch 19 klappt es immer!
© Olaf Lüken
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Fußball (nebst Abart und Ausartung)
Autor: Joachim Ringelnatz
Der Fußballwahn ist eine Krank-
heit, aber selten, Gott sei Dank!
Ich kenne wen, der litt akut
an Fußballwahn und Fußballwut.
Sowie er einen Gegenstand
in Kugelform und ähnlich fand,
so trat er zu und stieß mit Kraft
ihn in die bunte Nachbarschaft.
Ob es ein Schwalbennest, ein Tiegel,
ein Käse, Globus oder Igel,
ein Krug, ein Schmuckwerk am Altar,
ein Kegelball, ein Kissen war,
und wem der Gegenstand gehörte,
das war etwas, was ihn nicht störte.
Bald trieb er eine Schweineblase,
bald steife Hüte durch die Straße.
Dann wieder mit geübtem Schwung
stieß er den Fuß in Pferdedung.
Mit Schwamm und Seife trieb er Sport.
Die Lampenkuppel brach sofort.
Das Nachtgeschirr flog zielbewußt
der Tante Berta an die Brust.
Kein Abwehrmittel wollte nützen,
nicht Stacheldraht in Stiefelspitzen,
noch Puffer, außen angebracht.
Er siegte immer, 0 zu 8,
und übte weiter frisch, fromm, frei
mit Totenkopf und Straußenei.
Erschreckt durch seine wilden Stöße,
gab man ihm nie Kartoffelklöße.
Selbst vor dem Podex und den Brüsten
der Frau ergriff ihn ein Gelüsten,
was er jedoch als Mann von Stand
aus Höflichkeit meist überwand.
Dagegen gab ein Schwartenmagen
dem Fleischer Anlaß zum Verklagen.
Was beim Gemüsemarkt geschah,
kommt einer Schlacht bei Leipzig nah.
Da schwirrten Äpfel, Apfelsinen
durch Publikum wie wilde Bienen.
Da sah man Blutorangen, Zwetschen
an blassen Wangen sich zerquetschen.
Das Eigelb überzog die Leiber,
ein Fischkorb platzte zwischen Weiber.
Kartoffeln spritzten und Zitronen.
Man duckte sich vor den Melonen.
Dem Krautkopf folgten Kürbisschüsse.
Dann donnerten die Kokosnüsse.
Genug! Als alles dies getan,
griff unser Held zum Größenwahn.
Schon schäkernd mit der U-Boots-Mine,
besann er sich auf die Lawine.
Doch als pompöser Fußballstößer
Fand er die Erde noch viel größer.
Er rang mit mancherlei Problemen.
Zunächst: Wie soll man Anlauf nehmen?
Dann schiffte er von dem Balkon
sich ein in einen Luftballon.
Und blieb von da an in der Luft,
verschollen. Hat sich selbst verpufft. -
Ich warne euch, ihr Brüder Jahns,
vor dem Gebrauch des Fußballwahns!
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Fußball um den UEFA-Cup
Autor: Olaf Lüken
Europa ist bunt,
und der Ball ist rund.
Wenn die Uhren ticken
und die Kicker kicken.
Dann ist UEFA-Zeit
und gekämpft wird nicht nur heut’.
Fahnen, Fotos und Trikots,
auf dem Rasen geht’s gleich los.
Hin und her und her und hin,
die Fans verlieren Herz und Sinn.
Der Ball, er rollt und sucht das Netz.
Die Menge tobt, im Hier und Jetzt.
Kopfball auch mit Ellenbogen.
Gegners Nase leicht verzogen.
Prächtig das gestreckte Bein.
So ein Foul muss auch mal sein.
Und der Ball will gleich hinein,
wär’ das Tor nicht viel zu klein.
Eckenschuss mit Richtung Tor.
Er ist drin! - kommt auch mal vor.
Jubel, Trubel, Tränen fließen,
der Kampf vorbei, „es ist zum Schießen!“
Der Präsident reicht den Pokal:
„Wir sehn uns wieder, nächstes Mal!“
Und wir Deutschen haltlos weinen:
„Schon wieder nix! - es ist zum Greinen!“
© Olaf Lüken
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Gut Holz!
Autor: Olaf Lüken
Manche Menschen gehen Segeln.
And’re wollen lieber Kegeln.
Kegeln ist ein Gesellschaftssport.
Man trifft Freunde. Hier und dort.
Der Abend gehört der Keglermeute.
Man spielt den „Fuchs“, sucht and’re Beute.
Held ist der, der richtig zielt
und nicht in die „Kalle“ spielt.
Sportlich sein ist ein Menschenziel.
Kegeln war ein Pharaonenspiel.
Auch der „König“ steht nicht fern,
trifft auch mal des „Pudels“ Kern.
Strafen werden schnell erhoben,
manche Spieler lauthals toben.
Selbst das Kegeln wird zum Fluch,
gerät man in ein Kegelbuch.
Es ist nicht seine größte Stunde,
bezahlt er jetzt die nächste Runde.
Und mein Freund, ein echter Single,
berührt das Seil und auch die Klingel.
„Alle Neune“ – heißt das Ziel.
Kegeln ist auch ein Siegerspiel.
Verheißt das Schicksal Spielerglück,
gelingt ihm auch ein Meisterstück.
Kegeln, kegeln, immer wieder.
Kegel werfen stärkt die Glieder.
Kegeln ist ein spaßiger Sport,
die Bahn wird zum zentralen Ort.
Wenn der Abend kommt zum Ende,
tritt auch ein die Ehrgeizwende.
Alle sagen, mit vollem Stolz:
„Wir kommen wieder!“ und „Gut Holz!“
Ob in der Kneipe, ob in der Scheune.
Die Kegelwelt spielt „Alle Neune!“
Beim nächsten Mal locken Bier und Tanz,
nur ein paar Jungs spielen um den „Kranz“.
© Olaf Lüken
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Paris 2024 – kein Doping mehr?
Autor: Olaf Lüken
Schneller, höher, stärker, weiter,
Sportler auf der Siegesleiter.
Paris hat ’ne Olympiade.
Bürgerstolz und Stadtparade.
Olympia liebt Gold, Silber, Bronze.
Es feiern die Sportler, es feiert der Bonze.
Hatte Doping nicht sein Gesicht entstellt?
Sportler als „Sieger“ verlassen das Feld?
Jede Kugel in der Hand,
fliegt mit Rumps auf weichen Sand.
Zig Meter fliegt des Meisters Speer,
trifft auch keine Zuschauer mehr.
Der Erfolg macht den Sieger stolz.
Ich erinn’re an Olaf Scholz:
„Misserfolg ist doch viel schöner“.
Man kriegt kein Gold, aber einen Döner!
© Olaf Lüken
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Nur ein Fußballspiel?
Autor: Olaf Lüken
Mit dem Ball über’n Rasen.
Des Gegners Tor, das große Ziel.
Flitzen auf dem Rasen wie die Hasen.
Fußball ist daher auch ein Rasenspiel.
Zwanzig Beine berennen ein Tor.
Der Hüter seinen Torraum versperrt.
Ein Elfer kommt auch mal vor.
Der Ball ist drin, die Welt verkehrt.
Fußball spielen Männer wie Frauen.
Der Ball, er will stets Richtung Tor.
Mit ihm auch mal seitwärts schauen.
Denn Tore bringen auch Siege hervor.
Und der Schiri?
„Der Schiri ist ein Idiot.
Er gibt nicht gelb, er gibt knall-rot.
Gehört wohl zu den Neu-Kanacken.
Der sollte lieber Pizzen backen!“
Fußball lässt auch den Trainer Fluchen:
„Ich werde mir elf Neue suchen!“
Wenn Spieler ziellos durch die Gegend rennen,
werden Fans wie Kinder, sie fluchen und flennen.
Der Ball geht rein, mit dem Zinken,
des Gegners Augen zu Boden sinken.
Ein Tor vor der Pause, alles klar?
Das Ergebnis ist offen. Offenbar.
Und hat der Verein zu wenig Geld,
die Welt nicht gleich in Scherben fällt.
Die Konkurrenz hat noch mehr Kohlen.
Mehr Geld wird sich oft der Klügere holen.
© Olaf Lüken
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