Auf dem Fischmarkt, Gedicht – Festgestaltung

Auf dem Fischmarkt

Autor: Olaf Lüken

Auf einem Fischmarkt
Auf einem Fischmarkt
Bild von Adrian auf Pixabay

Silbern glänzen alle Fische,
sperren ihre Mäuler auf.
Voll beladen sind die Tische,
blutig sehn die Augen aus.

Aale starren, Karpfen springen,
auf den unteren Stellagen.
Hör ihr Schreien, Klagen, Singen.
Mir dreht sich um der Magen.

’Ne Fischfrau preist die nasse Ware,
die sprachlos auf den Tischen liegt.
Für sie sind ihre Exemplare,
Feinstes, was zum Kauf man kriegt.

Ich soll am Stand zu schneller Wahl
mich bedenkenlos entscheiden,
seh starre Augen und die Qual,
die sie vorher mussten erleiden.

Ich schaue auf das trockne But,
blicke auf die Perlmutthaut.
Was ich seh ist gar nicht gut,
verlassen ihren Stand kleinlaut.

Hering, Scholle, Butt und Aale,
warten auf jenen, der sie holt,
und sie lächeln mit einem Male.
Der Stand schließt mit dem Abendgold.

© Olaf Lüken


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