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Inhaltsverzeichnis

Gedichte

Alles für die Katz?

Autor: Olaf Lüken

Katze im Baum
Katze im Baum
Bild von Pavel auf Pixabay

Der Wald, er stirbt auf leisen Pfoten
und sagt den Menschen Lebewohl.
Die Vögel sind schon fortgeflogen.
Der Wald ist mehr als ein Symbol.

Winde rasen durchs Baumgeäst.
Zweige knarren und knacken.
Die Bäume geben sich trotzig, fest,
spüren die Flammen im Nacken.

Eine Tanne, die noch heil geblieben,
hat oben im Wipfel eine Katz.
Angst hat sie in die Höhe getrieben.
Dort findet sie nur wenig Platz.

Die Katze kletterte, keine Frage,
flink einem Eichhörnchen hinterher.
Sie kann nicht runter, welch Blamage:
„Seh’ ich den Boden nimmermehr?“

Ein Brandmann klettert hoch die Tann’.
Sein Steigeisen hat er dabei.
Die Katz schaut hinunter, ganz im Bann.
Er holt das Tier. Gleich ist es frei!

© Olaf Lüken

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Armer Wurm im Regen

Autor: Olaf Lüken

Regenwurm im Boden
Regenwurm im Boden
Bild von Natfot auf Pixabay
Regenwürmer lockern den Boden auf und sorgen als fleißige Arbeiter dafür, dass Wasser durch die Erde fliessen kann.

Ein Regenwurm blickt hoch zum Turm:
„Gestern noch Regen, gestern Sturm.“
Heute strahlt Schwester Sonne wieder.
Vögel trällern ihre tollsten Lieder.

Der Wurm buddelt sich ein, in Mutters Erde,
träumt davon, dass es bald trock’ner werde.
Unser Wurm bleibt auf der Hut,
nur wer lebt, hat es auch gut!

Ein Tropfen Regen ihn piesackt,
er fühlt sich unwohl, schon vertrackt.
Er schaut in die Höhe, selbstvergessen,
da hat ein Huhn ihn aufgefressen.

Der Wurm diente keinem Einerlei,
er wurde ein Teil vom Frühstücksei!

© Olaf Lüken

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Aus die Maus

Autor: Olaf Lüken

Maus mit Käae
Maus mit Käse
Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

In meinem Haus lebt eine Maus.
Ungebeten geht sie ein und aus.
Sie lebt seit Jahren ihre Tradition.
Sieht sie ´ne Katz, ist sie auf und davon.

Ein dünner Faden durchspannt den Raum.
Und die Maus tanzt ihren Seiltanztraum.
Der Kater staunt, verliert den Faden.
Auf dem Boden tanzen tausend Maden.

Im Keller, bei Handkäse und Wein,
findet sie auch die Welt ganz fein.
Sie probiert hier, probiert auch da.
Ein Mäuseleben ist doch wunderbar.

Sie ist es auch, die den Speck gerochen.
Sie frisst und frisst, hat alles erbrochen.
Spontan verlässt sie mein schönes Haus.
Der Kater zieht gleich die Stirne kraus.

Die Maus, die gleich ihre Koffer gepackt,
hat auch Speck und Käse mit eingesackt.
Der Kater ist es, der jetzt allein.
Die Maus ist weg, auch der Sonnenschein.

© Olaf Lüken

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Corrida

Autor: Olaf Lüken

Stierkampf
Corrida in Arles, France
Jean-François Le Falher, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Auf dem Platz rennt im Kreis ein Stier.
Meine Uhr zeigt dreiviertel vier.
Dann scharrt er vor dem Publikum,
ruft zum Kämpfer: „Ich hau dich um!“

Der Matador, stolz und verwegen,
ärgert den Stier mit seinem Degen.
Und verneigt sich vor dem Publikum.
Dem Stier wird es jetzt richtig dumm.

Der Macho schwenkt ein rotes Tuch.
Der Stier deutet daraus einen Fluch.
Er rennt jetzt los, bläst zur Attacke.
Ziel ist des Gegners unt’re Backe.

Merke:

Wenn ein Stier in der Arena randaliert,
beim Stierkampf sich wie ein Irrer aufführt.
Dann vergiss nicht: Der Stier ist in Nöten.
Man will ihn bei der Corrida töten.

Bei dem Gedicht geht es mir auch ums Schämen,
Stiere sind nicht bei den Hörnern zu nehmen!

© Olaf Lüken

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Der Maulwurf und die Lerche

Autor: Olaf Lüken

Ein Maulwurf hört in seinem Loch,
´ne Lerche glücklich tirilieren:
„Wie schön sie singt und auch so hoch,
ich wollt’, ich könnt’ sie imitieren!“

© Olaf Lüken

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Der Star und der Floh

Autor: Olaf Lüken

Ich kannte einen grünen Star.
Er flog herum, vor Sansibar.
Ihm nahte sich ein junger Floh,
auf einem Baum, im Irgendwo.

Der Floh, er liebte es zu hetzen,
dem Star sich selbst ins Ohr zu setzen.
Er war dem Vogel einerlei.
Der Floh flog ihm am Ohr vorbei.

Der Floh wurde so gar nicht froh.
Der Star, er blieb. Der Floh, er floh.

© Olaf Lüken

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Die Ratte

Autor: Olaf Lüken

Hausratte (Rattus rattus)
Hausratte (Rattus rattus)
Bild von Robert Balog auf Pixabay

Ich bin ein dämmerungsaktives Tier.
Nicht gerade groß, hab’ flinke Beine, derer vier.
Wo Lichterarmut herrscht, da bin ich zu Haus.
Ich taste, rieche und höre sehr gut. Ei, der Daus!

Tasthaare trag’ ich an Schnauze und Augen.
Meine Vorsicht soll auch dem Nachwuchs taugen.
Zähne zeige ich, wie and’re große Nager,
bin weder Blei-, noch Plastikbissversager.

Da, wo ich bin, sind Haus und Lager voll.
Käse, leckrer Schinken und Obst – ganz toll!
Sieh nur! - da ist ein Topf mit Hirsebrei,
Fleisch, Würste und Speck sind auch dabei.

Ich husche und pfeife, hier und auch dort,
liebe den Abfall, noch mehr den Abort.
Kanäle, Keller, selbst des Schlachters Reich,
sind meine Himmel, wie am Teich ’ne Leich.

Einst brachte ich die Pest ins Haus.
War es ein Floh oder doch die Laus?

© Olaf Lüken

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Ein Brüllaffe auf Abwegen

Autor: Olaf Lüken

Singender Brüllaffe
Singender Brüllaffe
Bild von Ralph Klein auf Pixabay

Ein Brüllaffe aus Donaueschingen,
begann auf dem Marktplatz laut zu singen.
Wer es hörte, erschrak sich fast zu Tode,
über des Brüllaffen neueste Mode.

Der Affe zog eine Teufelsfratze:
„Bin ich denn hier fehl am Platze?“
Er flog wenig später nach Ecuador,
singt dort begeistert im Männerchor.

© Olaf Lüken

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Eine kecke Zecke

Autor: Olaf Lüken

Schwarzbeinige Zecke
Schwarzbeinige Zecke
Bild von Erik Karits auf Pixabay

Zwischen Bach und dichter Hecke,
wandelt eine junge Zecke.
Kater Musch schleicht gerade vorbei.
Im Maul ein Küken und Reste vom Ei.

So ein Küken ist ein feines Fressen,
wär’ ihm ’ne Zecke nicht aufgesessen.
Mit einem Biss ins rechte Ohr;
es spritzt viel Blut daraus hervor.

Die Zecke saugt den Bauch sich voll,
findet ihr Leben so richtig toll.
Vollgepumpt plumpst sie ins Gras,
die Wampe satt, das Hirn voll Spaß.

Nur das Küken und die Katze,
vergraulen ein Pärchen mit Matratze.
Der Leser fragt: „Was soll die Chose?“
Kater Musch hat Borreliose!

© Olaf Lüken

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Eine Meise mit philosophischen Ansichten

Autor: Olaf Lüken

Katze versteckt im Busch
Katze versteckt im Busch
Foto von Niklas Ohlrogge auf Unsplash

In meinem Garten, tief im Busch,
sitzt eine Katze, ganz verborgen.
Eine Meise piept: „Husch, husch!“
Zwitschert glücklich in den Morgen:

„Musch! – so gestresst im Geäst?
Schaust mich an, mit deinen Sorgen.
Wenn du meine Flügel hättest.
Ich erlebte nicht den Morgen!“

© Olaf Lüken

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Ende einer Hirschjagd

Autor: Olaf Lüken

Im Dickicht seh' ich einen Hirsch.
Ist der Kerl auf einer Pirsch?
’Ne Ricke1 sieht sich nach ihm um:
„Kumm, mein Liebster! - kumm, ach kumm!“

Plötzlich ein Knall - ein Jägersmann?
Er zog den Hirsch in seinen Bann.
Die Ricke sucht ihn, ganz verzagt.
Der Hirsch aber fiel, auf dieser Jagd.

Was will sie uns sagen, die Geschicht?
Er starb für Gulasch, mein Leibgericht.
Die Ricke aber sucht ihn weiter,
mal ganz traurig und mal ganz heiter.

© Olaf Lüken

1 Ricke → weibliches Reh, ca. drei Jahre alt (Jägersprache)

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Erkenntnisse eines Faultiers

Autor: Olaf Lüken

Ich hänge hier, in meinem Baum.
Die Welt, das Leben, nur ein Traum?
Vor mir hangelt ein kleiner Affe,
fragt, warum ich gar nichts schaffe?
Ich sei von allem Buschgetier,
wohl das allerfaulste hier.

Langsam schließ’ ich meine Augen.
Dieser Affe kann nichts taugen.
So lasse mir nur meine Ruh’
Ich muss nicht springen, so wie du!
Du weißt, dass ich genügsam bin.
Nach Ruh’ und Schlaf steht mir der Sinn.

In der Ruhe liegt die Kraft.
Bin keine Imme, die nur schafft.
Mein Leben will ich still genießen,
lasse mich nicht gleich verdrießen.
Selbst die Imme sich rasch verzieht,
wie die Blume, die schnell verblüht.

Der Affe sitzt da, staunend stumm.
Denkt er, ich sei so gar nicht dumm?
Selbst von mir, kann er was lernen.
Werd’ mich gleich diskret entfernen.

© Olaf Lüken

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Friede der Kreatur

Autor: Gottfried Keller

Springspinne
Springspinne
Bild von unbekannt auf Pixabay

Spinnen waren mir auch zuwider
All meine jungen Jahre,
Liessen sich von der Decke nieder
In die Scheitelhaare,
Sassen verdächtig in den Ecken
Oder rannten, mich zu schrecken,
Über Tischgefilde und Hände,
Und das Töten nahm kein Ende.

Erst als schon die Haare grauten,
Begann ich sie zu schonen,
Mit den ruhiger Angeschauten
Brüderlich zu wohnen
Jetzt mit ihren kleinen Sorgen
Halten sie sich still geborgen,
Lässt sich einmal eine sehen,
Lassen wir uns weislich gehen.

Hätt ich nun ein Kind, ein kleines,
In väterlichen Ehren,
Recht ein liebliches und feines,
Würd ichs mutig lehren,
Spinnen mit den Händchen fassen
Und sie freundlich zu entlassen;
Früher lernt' es Friede halten
Als es mir gelang dem Alten!

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Fußballkampf im Zoogehege

Autor: Olaf Lüken

Elf Tiger in Rot.
Elf Löwen in Weiß.
Leben oder Tod.
Heiß ist der Preis.

Trockenes Wetter, Spielbeginn.
Die Löwen suchen Raumgewinn.
Auf dem Feld, an dieser Stätte,
stärkt das Team die Dreierkette.

Mondlicht erhellt den Fußballrasen.
Die Tiger rennen wie die Hasen.
Sehe die Trikots rutschen, fliegen.
Die Löwen stürmen, wollen siegen.

Die Abwehr vernachlässigt aufgestellt,
gekämpft wird nur noch im Mittelfeld.
Und was auch immer gleich hier passiert.
Der Schiri das Spiel kaum kontrolliert.

In der Pause esse ich Bratwurst,
mit Fritten, Ketchup, Majonäse.
Trinke einen über den Durst.
Die Löwen brüllen ziemlich böse.

Und wieder fliegt ein Ball ins Tor.
Torwart Leo: „Kommt öfters vor!“
So tröstet sich der Mähnenmann,
weil niemand heut’ verlieren kann.

© Olaf Lüken

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Gleichgültigkeit

Autor: Olaf Lüken

Eine Kuh stand auf einer Wiese,
sie war schwarz-weiß, mit Namen Liese.
Auf der Wiese sie nach Kräften fraß,
darunter Gräser, Blümchen, Kräuter.
Es kümmerte Liese nicht weiter.
Für sie war alles nur feinstes Gras.

© Olaf Lüken

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Hipp, hopp, Hippo

Autor: Olaf Lüken

Flusspferd im Wasser
Flusspferd im Wasser
Bild von Andreas auf Pixabay

Mein Hippo sich einstens wälzte,
im schlammig-breiigen Sumpf,
sein Herz sich mit Liebe verschmelzte,
sein Hirn war durchaus nicht dumpf.

Sein Leben war schlurig und launig,
massig und bleiern sein Rumpf.
Er fand die Zukunft recht traurig
und plantschte gelangweilt im Sumpf.

Da sah er ein hübsches Hippolein,
so zart, so glatt und so schön.
Es war ein reizendes Mägdelein,
das hantierte mit einem Föhn.

Es zog ihn hin zu der Holden,
sie war nicht zickig, nur süß.
Ihr Herz war gütig, ja golden,
ein leckeres Urlaubsgemüs!

Er nahm sie zu sich, in seinen Teich.
Miss Hippo schuf draus ein Himmelreich !

© Olaf Lüken

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Katzen

Autor: Olaf Lüken

Katze ruht sich aus
Katze ruht sich aus
Bild von Tikovka1355 auf Pixabay

Kühl und langsam sie Wege beschreiten.
Ihre Körper fließen sehr sanft entlang.
Ihre Augen auch ins Jenseits entgleiten,
schmiegen sich an, gehen ihren Gang.

Sie schauen nach Dir, mal etwas wirr.
Die Krallen greifen nach wollenenden Fäden.
Aus ’nem Knäuel dichtes Gewirr,
schleichen 'rum um der Gassen Läden.

Manchmal schlafen sie, fast entrückt,
liegen auf warmen, weißen Steinen.
Wohlbefinden sie schnurrend entzückt.
Wer möchte da weder schmusen noch weinen?

Schön wie die Rosen, starrend die Waffen.
Mit uns haben Katzen wenig zu schaffen.

© Olaf Lüken

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Kennst du mich?

Autor: Olaf Lüken

Kröte im Teich
Kröte im Teich
Bild von Ralph auf Pixabay

Schön, das bin ich wirklich nicht.
Eher hässlich schaut mein Angesicht.
Abends liebe ich die Röte,
ich bin eine Grüne Kr…

Meine Welt, das ist der Teich,
Schilf und Schlamm mein Himmelreich.
Mich findest Du auch am Felderrain.
Die Welt ist groß, nur ich bin klein.

Geliebt werden Katze und auch Hund.
Mich sieht man ständig im Hintergrund.
Warum vernehme ich lautes Gemäkel?
Leben ist mehr, als Abscheu und Ekel!

Ich atme und ich schwimme,
krakelig schön tönt meine Stimme.
Würmer, Mücken und auch Schnecken,
lass' ich mir so richtig schmecken.

Obgleich ich eher bin bescheiden,
mag niemand mich so richtig leiden.
Was gab mir Gott bloß in den Sinn,
dass ich so laut und hässlich bin?

© Olaf Lüken

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Krabbe Kevin – Allein zu Haus

Autor: Olaf Lüken

Krabbe – Strand – Sand
Krabbe – Strand – Sand
Bild von 12019 auf Pixabay

Einsam stand ich am Nordsee-Meer,
als Kevin lief über meine Füße her.
Die Krabbe war rührig, dennoch stumm,
buddelte zu gerne im Schlick herum.

Oft im Wasser, oft auf dem Land,
lief über Steinchen und Dünensand.
Kevins Oase aber war der Matsch,
das war seine Heimat, ohne Quatsch!

Kevin krabbelte, ohne zu sabbeln,
er stöberte rum, ohne zu brabbeln.
Hier war Kevin allein zu Haus.
Dir Kevin! – gehört mein Applaus!

Jetzt nehm’ ich Kevin zwischen die Finger,
gebe etwas Zitrone dazu,
lasse knacken seine Hüllendinger,
mit etwas Mayo deck’ ich ihn zu.

© Olaf Lüken

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NORMAL

Autorin: Heidi Hollmann

Schwein suhlt sich im Schlamm
Schwein suhlt sich im Schlamm
Bild von Annette Meyer auf Pixabay

Der Chinamann isst gerne Hunde
verschmäht auch mal ein Kätzchen nicht.
Ich glaub, dass der “normale” Deutsche
bei dem Gedanken schon erbricht.

Was wir mit unsren Tieren treiben,
ist auch nicht immer ganz „normal”.
Wir ließen manches besser bleiben,
ersparten vielen Tieren Qual.

Wir schnitzen ihnen spitze Ohren,
kupieren manchen schönen Schwanz.
Dafür sind Tiere nicht geboren,
sie blieben lieber heil und ganz.

Dies Beispiel hier lässt leicht erkennen:
Kultur prägt meist die Lebensform.
„Normal“ kann sich wohl niemand nennen.
Denn niemand passt in eine Norm.

Das Wort „normal“ scheint überflüssig.
Auch ich bin nicht darauf erpicht.
Ich finde es total hirnrissig.
Das Wort „normal“ gibt’s für mich nicht!

© Heidi Hollmann

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Nur ein kleiner Seestern?

Autor: Olaf Lüken

Seestern im Sand am Meer
Seestern im Sand am Meer
Bild von Florian Berger auf Pixabay

Ich bin nur ein kleiner Seestern,
und habe weiche Wellen gern.
Ich liege in der Sonne
und spüre der Wärme Wonne.

Dem Meer gehören meine Gefühle,
prickelnd das Wasser, ganz sanft die Kühle.
Über mir zig Möwen fliegen,
ich lass’ mich mit den Algen wiegen!

Das Meersalz steht mir bis zum Hals,
ständig bin ich auf der Walz.
Als Seestern bin ich ein armes Schwein.
Ich kann kein Stern unter Sternen sein.

Anstatt durch das All zu fliegen,
bleib’ ich platt am Wattrand liegen.
Ob Nordsee oder Stiller Ozean,
ich schau mir gern die Mädels an.

Was wäre mein letzter Wille?
Eine schicke Taucherbrille!

© Olaf Lüken

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Nur ein Tier?

Autor: Olaf Lüken

Vor meinem Wagen schattenhaft,
seh’ ich im Schein ein Tier,
verliere gleich die Führerschaft,
erwäg’ das Wider und das Für.

Habe ich noch eine Wahl?
Wie kann ich das Tier bewahren?
Es bumst und knackt, ganz fatal.
Hab’ ’nen Hasen überahren.

Bloß weg von hier. Ich hab’s verpeilt.
Den Hasen hat’s beim Sprung ereilt.
Überrollt von meinem Wagen.
Was soll ich denken, was nur sagen?

Schnell ist sie da, die Polizei,
nimmt die Papiere entgegen,
beendet meine Faselei.
Das Blut fließt ab, mit dem Regen.

Der Hase lebte noch, im Abendrot.
Dann kam ich angerast und fuhr ihn tot.

© Olaf Lüken

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Tierisches Missverständnis

Autor: Olaf Lüken

Papagei und Känguru
liefen aufeinander zu.
Sie wollten sich gleich ehelichen,
auch wenn sie kaum einander glichen!

Die Liebe hatte sie verdammt.
Sie gingen gleich ins Standesamt.
Der Beamte stöhnte, war’s fast leid:
„Wo ist denn euer Hochzeitskleid?“

Känguru und Vogel waren baff,
zogen sich zurück, in ihr Kaff.
Und was ist nun die Pointe?
Die Heirat vollzog eine Ente!

© Olaf Lüken

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Tierschutz-Worte

Joachim Ringelnatz

Seien Sie nett zu den Pferden!
Die Freiheit ist so ein köstliches Gut.
Wie weh Gefangenschaft tut,
Merken wir erst, wenn wir eingesperrt werden.

Seien Sie lieb zu den Hunden!
Auch zu den scheinbar bösesten.
Kein Mensch kann in Ihren schlimmen Stunden
Sie so, wie ein Hund es kann, trösten.

Gehen Sie bei der Wanze
Aufs Ganze.
Doch lassen Sie krabbeln, bohren und graben
Getier, das Ihnen gar nichts entstellt.

Alle Tiere haben
Augen aus einer uns unbekannten Welt.

Kochen Sie die Forelle nicht
Vom Kaltwasser an lebendig!

Auch jeder Gegenstand hat sein Gesicht,
Außen wie inwendig.
Und nichts bleibt vergessen.

Die Ewigkeit, die Unendlichkeit
Hat noch kein Mensch ausgemessen,
Aber der Weg dorthin ist nicht weit.

Suchen Sie jedwede Kreatur
In ihr selbst zu begreifen.
Jedes Tier gehorcht seinem Herrn.

Sich selber nur
Dürfen Sie – und sollen es gern –
Grausam dressieren.

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Urlaubsgrüße aus Athen

Autor: Olaf Lüken

Hüpfendes Kanguru
Hüpfendes Känguru
Bild von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay

Ein Känguru aus Fern-Australien,
trampte fröhlich durch Italien.
Von Pesaro bis Livorno,
von Bergamo nach Palermo.
Hier, es war wohl ein Versehen,
sprang es ins Zentrum von Athen.
Das Beuteltier aber entfloh
hüpfend in den Kinderzoo.
Von dort schrieb es seinem Opa:
„Schön ist es nur in Europa!“

© Olaf Lüken

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Grüne Buschviper
Sand Viper
Bild: Daniel Bleyenberg / pixelio.de

Wattwurm Arenicola Marina
Wattwurm Arenicola Marina
Bild von Hans auf Pixabay

Viper trifft Wattwurm

Autor: Olaf Lüken

Im Matsch sah ich eine Schlange.
Sie schlängelte, doch nicht lange.
Ein Wattwurm, der die Viper sah,
kam plötzlich ihr bedenklich nah.

Er sah die Schlange lange an.
Die Viper zog ihn ganz in Bann.
Erst Heiterkeit, dann blanker Neid.
Sie wurmte ihn, die ganze Zeit.

Das Reptil zog aber weiter.
Es lachte und gab sich heiter.

© Olaf Lüken

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Wer bin ich?

Autor: Olaf Lüken

Igel
Igel
Bild von Alexa auf Pixabay

Ich habe einen Dreieckskopf
und vier klitzekleine Beine.
Du siehst mich manchmal ohne Kopf,
meinen Körper ohne Beine.

Siehst du in mir ’nen kleinen Ball,
dann siehst auch Stacheln überall.
Nicht immer bin ich gut gelaunt.
Vor allem, wenn man mich bestaunt.

Mein Leben ist oft fürchterlich.
Kein Schwein, das gerne streichelt mich!
Suche Käfer, Larven, Grillen
und andere Gesundheitspillen.

Wer bin ich? – ja, das frag’ ich dich!

© Olaf Lüken

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Willi, der kleine Regenwurm

Autor: Olaf Lüken

Unser Willi, muss er sich sorgen?
Hitze plagt ihn, seit Tag und Stund.
Er trocknet aus. Gibt es kein Morgen?
Willi hat Durst, fühlt sich nicht gesund.

Dem Wurm fehlt seine ganze Kraft.
Schlapp kriecht er unters Erdbeerblatt,
saugt von der Beere leckeren Saft,
bleibt aber trocken, müde und matt.

Willi schläft vor Erschöpfung ein,
liegt regungslos unterm Blätterdach,
träumt von Regen und Erdbeerwein,
hört in der Ferne Donnerkrach.

Regen fällt aufs Erdbeerblattdach.
Willi schwimmt durch viele Pfützen.
Es regnet und prasselt, vieltausendfach.
Der Willi muss auch nicht mehr schwitzen.

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Willi, die Weihnachtsgans

Autor: Olaf Lüken

Weihnachtsgans
Weihnachtsgans
Bild von Beverly Buckley auf Pixabay

Die Kinder bitten Vater Franz:
„Lass Willi leben, unsere Gans!
Wir wollen keinen Gänsebraten.
Er soll watscheln durch den Garten!“

In der Nacht schleicht ein Dieb heran,
denkt, dass er Willi stehlen kann.
Er bricht ein, um Mitternacht,
alles schläft, und niemand erwacht.

Vor dem Stall, der Willi schnattert.
Der Dieb steht vor ihm, ganz verdattert.
Er dreht sich um und nimmt Reißaus.
Willi überlebt, nix Gänseschmaus.

© Olaf Lüken

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