Gedichte über Insekten

Die fazinierende Welt der Insekten – kleine Flugkünstler, viele elegant und schön, manche furchteinflößend.

Inhaltsverzeichnis

Gedichte

Aus dem Leben einer Eintagsfliege

Autor: Olaf Lüken

Eintagsfliege
Eintagsfliege
Bild von Stephan Fuchs auf Pixabay

Eine Fliege irgendwann begann,
zu suchen sich einen Fliegenmann.
Der Erste witzig und gescheit,
ein rechter Mann, mit Sinnlichkeit.

Er nahm die Fliege für sich ein.
Sie trafen sich im Sonnenschein.
Er ging entschlossen an sie ran,
ein freundlich-netter Fliegenmann.

Sie aber sagte: „Lieber Freund,
du bist nicht der, den ich erträumt.“

Ein anderer küsste sie im Stehen.
Ein Dritter ließ sie ungern gehen.
Der Vierte trug eine Zahnklammer.
Der Fünfte brüllte: „Hi Mama!“

Luftboys flogen heran in Scharen,
küssten beherzt und auch mal weich.
Wenn sie lüsternd sich ihr nahten,
wurde sie ängstlich und ganz bleich.

Sie alterte von Stund’ zu Stund’,
gab weiter ihre Wünsche kund:
„Ich suche einen Fliegenmann,
der mich noch besser küssen kann.“

Sie küsste hier und knutschte dort,
flog weiter fort, von Ort zu Ort.
Die Glocke schlug: „Noch eine Biege!“
Dann fiel sie um, die Eintagsfliege.

© Olaf Lüken

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Die Libelle

Autor: Olaf Lüken

 Eine männliche Pokaljungfer (Erythromma lindenii)am Ufer des Oberrheins bei Breisach
Eine männliche Pokaljungfer (Erythromma lindenii)
am Ufer des Oberrheins bei Breisach
Bild von Loz (L. B. Tettenborn)
CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Ich bin eine Saphir-Libelle,
schwirre gerne kreuz und quer.
Meine Heimat ist auch die Quelle.
Bäche und Seen liebe ich sehr.

Tausendfach1 sehen meine Augen.
In der Luft kann still ich stehn.
Auch rückwärts meine Flügel taugen.
Willst du meine Loopings sehn?

Ich schwebe und gleite im Sonnenglanz,
zeig’ euch meinen Regentanz.´
Ich fliege hierher und auch dorthin.
Wahrlich! – ich bin eine Fliegerin!

Heute scheint recht warm die Sonne.
Meine Flügel funkeln im Licht.
Das Leben ist schön, ja voller Wonne.
Nur laufen, das kann ich wirklich nicht!

© Olaf Lüken

1 Tausendfach → Eine Libelle hat ungefähr 30.000 Augen

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Ein blindes Pfauenauge

Pfauenauge (Schmetterling)
Tagpfauenauge (Schmetterling)
Bild von Werner Weisser auf Pixabay

Autor: Olaf Lüken

Es war einmal ein Schmetterling,
irgendwie auch ein Sonderling.
Für sein doch recht junges Alter,
kannte er fast jeden Psalter.

Er flatterte hier, flatterte dort.
Jede Blume ward ihm ein Hort.
Zuletzt sah ich ihn kurz vor Metz.
Dort flog er in ein Schmetterlingsnetz.

© Olaf Lüken

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Honigglück

Autor: Olaf Lüken

Biene
Biene
Bild von Robert C auf Pixabay

Wenn dich mal eine Biene sticht,
dann schimpfe und dann weine nicht.
Denke daran, dass du es bist,
der Bienen oft im Wege ist.

Süßer Honig tut richtig gut,
stärkt dein Befinden, weckt deinen Mut.
Bienen fliegen den Schatz nach Haus,
bauen Waben fürs Bienenhaus.

Wer tüchtig wirkt, wer tüchtig schafft,
stärkt Lebenssaft und Lebenskraft.
Gönn’ dir auch einen Becher Met.
Die Arbeit von der Hand dir geht.

Honig befreit von mancher Pein.
Nimm reichlich echten Honig ein.
Morgens und abends sei dir Pflicht,
Honig lindert selbst deine Gicht.

Blumen, Kleeblatt, Bienengesumm,
die Biene trinkt, mal mit Gebrumm.
Die unverdrossene Bienenschar,
fliegt hin und her, sucht hier und da.

© Olaf Lüken

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Wespenflug

Autor: Olaf Lüken

Wespe, Hornisse
Wespe, Hornisse
Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Wenn dich mal ’ne Wespe sticht,
so kann ich dir zum Trost nur sagen.
Ärgere und verzweifel nicht.
Es kommen wieder bessere Tage.

© Olaf Lüken

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