Pointe für ’ne Ente, Gedicht – Festgestaltung

Pointe für ’ne Ente

Autor: Olaf Lüken

Enten baden im Teich
Enten baden im Teich
Bild von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay

Ach! wenn ich eine Ente wär,
nähme ich’s Leben nicht so schwer.
Ein Enterich wär mein lieber Gatte,
der hüllte mich ein, täglich in Watte.

Ich wäre sein, und er wär mein.
Wir hätten sechs süße Entelein.
Täglich würden wir planschen gehen,
abends in der Ferne Sterne sehen.

Den Teich nenne ich mein Zuhaus.
Hier leben wir nicht in Saus und Braus.
Am Rande gibt es viel zu grasen.
Wir lieben das Leben, in allen Phasen.

Im Winter laufen wir Schlittschuh,
auf dem eisgefrorenen Teich.
Im Sommer lieben wir die Mittagsruh.
Arm sind wir nicht, aber auch nicht reich.

Nun bin ich alt und nicht mehr schnell,
bin etwas lahm, bleib auf der Stell’.
Ein Mann schreit: „Du lahme Ente!“
Der Kerl hat recht – ich geh’ bald in Rente!

Auf dem Amt haben sie mir geraten:
„Geh arbeiten! Geh als Entenbraten!“

© Olaf Lüken


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